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Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Titel: Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schneider
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meiner Haut.“
    Sie schüttelte ihre Haare über das Bild an ihrem Hals. Noch ehe er antworten konnte, küsste sie ihn auf den Mund. Laktis Herz klopfte zum Zerspringen. Jeder musste es hören!
    „Mich bindet nicht Ort noch Stelle,
    ich fliege von Welle zu Welle“,
    sagte das Mädchen und wandte sich zum Gehen.
    „Ich komme mit!“ Lakti wollte ihr folgen.
    „Das geht nicht. Deine Rolle in diesem Spiel ist eine andere.“
    „Und deine Rolle? Ist es die, dass du immer verschwindest? Ich wüsste gerne, warum? Ist es wegen irgendeines Codes, wegen der Betriebszeit ...“
    In diesem Augenblick rief jemand seinen Namen.
    „Lakti! Sohn!“
    „Vater! Eri!“
    Die beiden Männer seines Stammes, die er vor Tagen verloren hatte, kamen auf ihn zu, geführt von Sano.
    „Freust du dich nicht, uns zu sehen?“, fragte sein Vater.
    „Ich freue mich. Sehr sogar.“
    „Wir haben dich lange gesucht. Jeder dachte, du seiest tot. Die Trauer war groß in unserer Familie“, erklärte der Feuerhüter.
    Er sah seinen Ältesten wieder mit diesem tadelnden Blick an. Während der Begrüßung seines Vaters und des Vaterbruders hatte Lakti das Mädchen aus den Augen verloren.
    „Verzeiht, es ist unsere Schuld“, mischte sich Sano ein. „Wir haben euch Leid gebracht, weil wir Lakti dazu überredet haben, eine Zeit bei uns zu bleiben.“
    „Wir sind euch dankbar, dass ihr uns mithilfe der umherstreifenden Jäger benachrichtigt habt“, erwiderte Eri. „Doch nun wollen wir zurück zu unserem Stamm. Der Weg ist weit, er ist zwei Tagesreisen entfernt.“
    „Ich kann noch nicht mit“, sagte Lakti. „Ich bin Lehrling und habe hier Aufgaben …“
    Die Wahrheit war, dass er nicht fortwollte, ohne das Mädchen wiedergesehen zu haben. Er konnte sie nirgendwo mehr entdecken.
    Sano nahm Laktis Vater beiseite und redete beschwichtigend auf ihn ein. Lakti wusste, welch hohes Ansehen der Schamane genoss. Was er sagte, war bei seinem Stamm Gesetz.
    „Nun gut“, sagte Laktis Vater, „wenn es der Wunsch meines Sohnes ist, seine Lehrzeit bei dir zu machen, Sano, so soll er bleiben.“
    „Ich danke dir Vater!“ Lakti umfasste die Hand seines Vaters und drückte sie voller Dankbarkeit.

    Liebestraum
    In der Nacht erschien das Mädchen an Laktis Lager. Sie legte sich zu ihm, schlüpfte unter sein Fell.
    „Sag nichts“, bat sie ihn. „Nimm mich in den Arm, wärme mich.“
    Lakti legte den Arm um sie. Er fühlte sich wie im Himmel.
    „Preis euch, ihr Götter dieser Berge!“
    Sie schmiegte sich an ihn, streichelte ihn.
    Lakti küsste sie. Es war das erste Mal, dass er ein Mädchen im Arm hatte.
    „Bist du echt?“, fragte er.
    „Was meinst du, Maler Lakti?“
    „Du bist kein Bild.“
    „Nein, du hältst kein Bild im Arm.“
    „Manchmal weiß ich nicht, in welcher Welt ich lebe.“
    Sie fuhr mit ihren Lippen über seine Augen, seine Nase, seinen Mund. Der Schein einer Fackel schimmerte in ihrem Gesicht. Ihre Augen waren weit geöffnet.
    „Warum bist du traurig?“, fragte Lakti.
    „Please can you help me, I’m lost and I’ve nowhere to go“ , sang sie, fast flüsternd, und sagte: „Kannst du mir helfen?“
    „Ja. Was soll ich tun?“
    „Ich finde die Tür nicht mehr. Den Weg zurück.“
    „Ich nehme dich mit.“
    „Kannst du das?“
    „Vertrau mir. Pandora wird uns helfen.“
    „Wer ist das?“
    „Sie hat den Code. Warte hier. Ich komme wieder.“
    Lakti rief: „Pandora?“
    Schweigen.
    „Pandora!“
    Keine Anwort. Dann ganz nah das markerschütternde Jaulen eines Höhlenwolfes. Aus einer Fellhütte nebenan ertönte ein Warnruf.
    Lakti war verzweifelt. Was sollte er tun? Er wollte das Spiel verlassen. Er war müde, kaputt.
    RAUS.
    Plötzlich hatte er Angst, dass er keinen neuen Code bekommen würde. Wer weiß, ob er sie dann je wiedersehen würde? Ihm fielen die Augen zu.
    Please, can you help me
    Tamas steht am Kellerfenster, atmet tief die frische Luft ein.
    „Billy, komm fressi!!“ Der Kater lässt sich nicht blicken. Tamas trinkt eine Cola, wartet. Billy kommt immer noch nicht. Schade, er hätte jetzt echt etwas zum Schmusen gebraucht. Er wählt eine Nummer. Moki meldet sich.
    „Ey Mann, weißt du, wie spät es ist?“
    „Weiß ich. Drei Uhr unserer Zeit.“
    „Aha, unserer Zeit. In Amerika ist es jetzt Abend, verstehe.“
    „Mmh … und im virtuellen Raum? Gibt es da auch eine Zeit?“
    „Klar, da läuft die virtuelle Zeit. Die kannst du einstellen, wie du willst.“
    „Du meinst, die läuft

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