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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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noch mitbekommen hab, dass ihr euch heute am Rathaus treffen wolltet. Ich habe coole Neuigkeiten.”
    “Lass hören.” Baldur wurde neugierig. Es war sonst nicht Jasons Art, mit derart viel Aufwand nach ihm zu suchen.
    “Baldur - ich habe Karten für das Dragon Slayer Konzert heute Abend bekommen. Geil, oder?”
    Baldur hatte noch nie von der Truppe gehört, wollte Jason aber den Spaß nicht verderben.
    “Das ist ja super, herzlichen Glückwunsch. Und das wolltest du uns unbedingt erzählen?”
    “Hey, Karten für uns alle. Du weißt doch, der Typ aus meiner WG, der immer in schwarz rumläuft, der Gitarrenspieler.”
    “Ernie, der Bassist?”
    “Ah, du erinnerst dich an ihn. Ernie kennt den Bassisten von Dragon Slayer und der hat ihm gleich ein paar Freikarten organisiert. Ich hab also nicht nur eine Karte für mich sondern auch Karten für euch. Ist das Super, oder was?”
    Baldur war ewig nicht mehr in einem Konzert gewesen. Und in einem Rock Konzert schon gleich gar nicht. Die Musik, die aus Ernies Zimmer kam, war auch nicht ganz sein Ding.
    “Super, Danke, das klingt wirklich aufregend.” Ella war aus dem Häuschen. Offenbar kannte sie Dragon Slayer und fand die Musik gut. Na ja, warum nicht, ist mal was anderes.
    “Ok, ihr zwei, dann sehen wir uns heute Abend in der Freak Factory? Hier Baldur, ich geb dir schon mal die zwei Karten. Wird bestimmt voll. Lass uns um 8 in der Halle an der Garderobe treffen, OK? So um 9 fängt Dragon Slayer an. Die Vorgruppe ist Kawasaki Hotel. Darauf können wir, glaube ich, gut verzichten.”
    Jason und er hatten Kawasaki Hotel auf dem letzten Sommerfest der Uni gehört. Es war eine lokale Band, der man den guten Willen nicht absprechen konnte. Ihre Stärke bestand aber im Wesentlichen in lustigen japanischen Verkleidungen aus der Manga Szene, die Musik war mit Garage Band zusammengezimmert und verlangte nach einem erheblichen Alkoholpegel.
    Nachdem Jason wieder verschwunden war, setzten Ella und Baldur ihre Suche fort.
    “Hier, das klingt hohl.” Baldur nahm sein Schweizer Taschenmesser und ohne zu Zögern schnitt er einen Streifen Linoleum aus dem Boden. Er suchte die darunter liegenden Bohlen ab, aber keinerlei Kanten oder Ritzen, die darauf hindeuteten, dass man an einen Hohlraum gelangen würde.
    “Hier ist nichts. Man müsste das Holz ja anheben können, aber kein Spalt, nichts. Lass uns weitersuchen.”
    Nach weiteren vier Fehlalarmen war ihre Stimmung am Nullpunkt angelangt. Dem Boden sah man die Zerstörungen nun bereits deutlich an. Sie mussten schauen, dass sie wegkamen, sonst würde es eine Menge Ärger geben.
    “Hier klingt es auch hohl.”
    Dieses Mal war Ella fündig geworden.
    “Ok, lass es uns ein letztes Mal probieren.”
    Man hörte Baldur die Enttäuschung und Frustration an. Wieder schnitt er einen Streifen aus dem Boden und ließ seine Hände tastend über die rauen Bohlen gleiten um seine Augen zu unterstützen. Da fühlte er eine Kante. Schnell schnitt er eine weitere Linoleumbahn heraus. Sein Puls zog an.
    “Ella, schau dir das an, da ist etwas.” Auch Ella machte sich nun reißend und zerrend am Boden zu schaffen, bis sie ein quadratische Stück Boden freigelegt hatten. Die Kerbe war schmal, aber der Korkenzieher des Schweizer Messers passte hinein und so konnten sie das Bodenstück vorsichtig anheben. Ella krallte ihre Finger darunter und gemeinsam zogen sie es ganz heraus. Und da war sie. Eine kleine, angelaufene Metallschatulle.
    “Los, mach sie schon auf.” Ella drängte Baldur, sie ertrug kaum die Spannung.
    Baldur ließ sich das nicht zweimal sagen. In Windeseile hatte er die Schatulle aus dem Loch gehievt, sie war unverschlossen. Er klappte den Deckel auf und da war das Pergament. Er konnte sein Glück kaum fassen. Darauf hatte er lange gewartet.
    “Komm, lass uns das erst mal fotografieren”, sagte Ella. Da hatte sie sicher Recht, es konnte ja noch alles Mögliche passieren, daran hatte Baldur nicht gedacht, so kaltblütig war er nicht. Es war nur das eine Blatt, in mittelhochdeutsch beschrieben, soweit Baldur das auf die schnelle erkennen konnte und mit einem kleinen Lageplan versehen. Er machte das Foto mit seinem Handy. Baldur steckte die Karte in seine Jacke. Sie verschlossen das Loch und legten die Linoleumreste mehr schlecht als recht zurück an die Stellen, an denen Sie sie ausgeschnitten hatten. Dann machten sie sich eilends davon. Sie waren schon viel zu lange in dem Saal gewesen. Baldur hatte auch noch nicht die Spur

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