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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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mit dem Drachenblut? Das konnte doch nur metaphorisch gemeint sein. Aber wofür stand das Bild? Was war das Amulett? Um welchen Kompass ging es? War das nun ein Beweis für die reale Existenz von Drachen? Zumindest vor vielen hundert Jahren? Fragen über Fragen.
    Ella behielt ihre Gedanken nicht bei sich:
    “Was meint er mit dem Drachenblut? Ist das nur metaphorisch gemeint? Um was für ein Amulett geht es? Und was ist der Kompass?”
    “Ella, ich habe auf keine dieser Fragen eine Antwort.” Baldur legte einen Zeigefinger auf seinen Mund.
    “Aber auf dem Pergament ist noch mehr.” Er wies auf die kleine Zeichnung. Sie zogen das Bild noch größer.
    “ Das hier, das wie ein Stuhl aussieht, soll bestimmt die Fundstelle, also das Rathaus, sein.” Baldur schaute genau hin.
    “Ja, da ist auch eine kleine Version des Löwenwappens”, ergänzte Ella.
    “Und hier ist der Fluss und die drei markanten Berge des Umlands.”
    “Die gestrichelte Linie zeigt den Weg. Sie geht bis zu einem Kreuz. Das Kreuz ist auf oder neben einem Turm. Oder zumindest einem Gebäude. Oder so.”
    “Das kann eigentlich nur die Drachenhöhle sein. Wenn man der Karte glaubt, geht es dort vom Fluss in Richtung Berg, hier hat er einen Felsen eingezeichnet, wieder mit dem Löwenwappen.” 
    Baldur öffnete auf seinem Tablet das Satellitenbild und skalierte den Maßstab bis Berge und Fluss zu der mittelalterlichen Karte auf Ellas Tablet passten. Dann übertrug er einige markante Stellen wie das Kreuz am Turm und den einsamen Felsen mit dem Löwenwappen in diese Karte.
    “Das ist nur circa zwei Autostunden von hier. In diesem Wald, an diesem Berg, befindet sich eines der größten Geheimnisse der Menschheit.”
    ‘Das ich eigentlich bewahren und schützen müsste?’ Fragte sich Baldur in Gedanken. War er einer von Ihnen? Galten diese Regeln auch für ihn? Aber selbst wenn, das Pergament war viele hundert Jahre alt. Galten die Regeln noch? Was war von den Drachen und der Drachenbruderschaft übriggeblieben? Dieses Pergament hatte ja offenbar seit langer Zeit unentdeckt im Rathaus gelegen. Er verdrängte diese albernen Gedanken. So oder so, er musste das Rätsel lösen, es würde ihm sonst keine Ruhe mehr lassen.
    “Und, wann fahren wir dorthin?”, fragte Ella nun. Die würde er wohl nicht los. Sie war von dem Gedanken die Drachen zu finden, genauso besessen wie er.
    “Gleich Morgen. Heute müssen wir ja noch auf das Dragon Slayer Konzert. Sonst wäre Jason sauer.”
    “Dragon Slayer, Drachentöter, was für ein lustiger Name und was für ein lustiger Zufall. Aber die Musik ist toll, sie wird dir gefallen. Das ist richtig erdiger, authentischer Hard Rock, noch besser als AC/DC.” Oh, noch besser! Na, das konnte ja heiter werden. Er würde Jason die Freude machen, aber lange bleiben würde er ganz sicher nicht.
    “Wird bestimmt interessant. Und Morgen geht’s dann früh los. Der frühe Vogel und so..”, machte Baldur gute Miene.
    “Ich kann es kaum erwarten. Aber heute gibt’s erst mal gute Musik. Bin mal gespannt, wen Jason noch mitbringt.” Jason würde nicht allein kommen? Jetzt war auch Baldur gespannt auf den Abend.

09 Dragon Slayer
    Baldur war früh dran. Er hatte den Bus genommen, ein Verkehrsmittel, das er mied wo er nur konnte. Während seiner Schulzeit hatte er jeden Morgen den Schulbus nehmen müssen und viel Zeit wartend an Bushaltestellen verbracht. Auch den ständigen Stopps an Haltestellen, an denen er gar nicht aussteigen wollte, konnte er wenig abgewinnen. Während die Fahrten zur Schulzeit durch viele Mitschüler und Freunde aufgelockert wurden, kam jetzt noch hinzu, dass er typischerweise niemanden kannte und sich langweilen musste. Fast schlimmer war es, wenn die Mitfahrer ihn an lauten Gesprächen oder Telefonaten teilhaben ließen, von den laufenden Nasen und Niesanfällen in der Erkältungszeit ganz zu schweigen. Baldur bekam eine Gänsehaut, wenn er nur daran dachte.
    Doch heute Abend war das Auto keine Alternative. Dragon Slayer waren offensichtlich bekannt, er würde keinen Parkplatz finden. Selbst der Bus war gut gefüllt, so dass Baldur stehen musste. Er klammerte sich mit einer Hand an eine Haltestange und versuchte, die speckige Pranke seines Nachbarn, der die gleiche Stange hielt, nicht zu berühren. Die meisten Mitfahrer wollten wohl auch zum Konzert. Baldur erkannte sie an der vorwiegend schwarzen Kleidung. Einige trugen auch T-Shirts mit Dragon Slayer-Schriftzug, meist ergänzt um ein Bild, das

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