Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
Vom Netzwerk:
bringe Sie zur nächsten Raststätte.” Die Diskussion war beendet, aber Ella und Baldur waren sich sicher, dass sie sich nicht geirrt hatten. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatten Sie einen Drachen gesehen.
    “Baldur”, flüsterte Ella, “kann es sein, dass dein Stein leuchtet?” Sie hatte durch sein Columbia Hemd etwas Helles gesehen. Baldur zog den Stein hervor. Er schien noch ein wenig zu schimmern und wurde schnell dunkler bis er aussah, wie er ihn seit vielen Jahren kannte. Tatsächlich, er hatte zumindest ein wenig geleuchtet. Vielleicht auch nur phosphoresziert? Das hatte er aber sonst noch nie. Baldur und Ella waren aufgeregt und verwirrt. Auch wenn sie nun kein Auto mehr hatten und mit ihrem Gepäck in einer wenig einladenden Autobahnraststätte im Nirgendwo festsaßen, sie waren auf der richtigen Spur.

12 Sülze
    Der schwarze Lamborghini LP 570-4 schlich mit 220 Kilometern pro Stunde über die Autobahn. Sein Motor, immerhin mehr als 5 Liter Hubraum, hätte ihn auch auf eine Geschwindigkeit von 325 km/h beschleunigen können, auf 100 km/h ging das in ungefähr 3,4 Sekunden. Dabei sorgten die 10 Zylinder für ein angenehmes Fahrgefühl.
    “Die alten Schleicher. Warum die nur Links fahren.” Lara fuhr bis auf 10 cm auf den 7er BMW auf, der sie zu den 220 km/h zwang. Sie betätigte die Lichthupe. Als sich rechts eine Lücke öffnete zog der BMW rüber, machte die linke Spur frei und Lara gab sofort Vollgas. In wenigen Sekunden war sie bei 250 und gleich danach bremste sie scharf, wieder runter auf 200. Dieses Mal war es ein Porsche, der sie blockierte. Das “ich berühre die Stoßstange meines Vordermanns und demonstriere, dass meine Lichtanlage funktioniert” Spiel begann von neuem, untermalt von Laras infernalischen Flüchen. Jason saß auf dem Beifahrersitz und schwieg souverän. Immer wenn Lara ihn zwischen zwei Schimpftiraden um Bestätigung heischend anblickte, nickte er. Ansonsten war er voll und ganz damit beschäftigt, seine Angst zu verbergen. Er hasste diese aggressive Fahrweise abgrundtief, aber Lara duldete keine Widerworte, bei nichts.
    Endlich wurde der Verkehr dünner, hier war die Autobahn zudem dreispurig ausgebaut, so dass Lara nun ihre Reisegeschwindigkeit auf konstante 280 erhöhte. Beide entspannten.
    “Na Jason, das hab ich super hinbekommen, oder?” Sie blickte ihn fragend an.
    “Ja, das war genial. Die beiden vertragen aber auch wirklich gar nichts.”
    “Stimmt, war für jeden nur ein Tropfen von dem Zeugs und sie waren total weggetreten. Ich schätze die haben auch den Tag danach noch komplett im Bett verbracht.” Lara lachte hämisch.
    “War gar nicht so leicht, sie zum Hotel zu lotsen. Mal sangen sie furchtbare Lieder, dann wieder schienen sie im Stehen einzuschlafen. Das ist tatsächlich nicht üblich, von einem Dragon Slayer Konzert zu kommen und lauthals vom knallroten Gummiboot zu singen.” Jason musste immer noch schmunzeln, wenn er an den Rückweg dachte. Er hatte sich dann doch für ein Hotel entschieden. Wenn er Baldur in dem Zustand zu seiner Wohnung gebracht hätte, wäre er bei den Nachbarn für alle Zeiten unten durch gewesen. Die Schmach wollte er ihm ersparen.
    Ein lautes Quietschen, der Geruch nach versengtem Gummi, Lara war voll in die Bremsen gestiegen. Jetzt folgten sie einem Golf I mit 110 km/h.
    “Verdammter Spinner.” Sowohl Lara als auch Jason hatten nun genug Adrenalin im Blut, um einen Hirsch mit den bloßen Zähnen zu reißen. Der Golf war spontan auf die äußerste linke Spur gezogen, um einen LKW zu überholen, der einen LKW überholte. Alle drei  waren ungefähr gleich schnell und blockierten nun die gesamte Autobahn.
    “Gleich hat er es geschafft” beschwichtigte Jason, “dann geht es wieder normal weiter.” Doch kaum war der sogenannte Überholvorgang abgeschlossen, verengte sich die Autobahn auf zwei Spuren und eine Baustelle wurde angekündigt. Wenige Sekunden später standen sie im Stau, auf gleicher Höhe mit dem Golf I und da saßen sie nun für die nächsten zwei Stunden fest, da in der Baustelle auch noch ein Fiat 500 liegengeblieben war und es dort keinen Standstreifen gab.
    Lara trommelte immer wieder mit den Fäusten aufs Lenkrad und beschimpfte mal dies mal das, mit Vorliebe aber immer noch die Fahrer kleiner, alter und langsamer Autos sowie die Bundesregierung dafür, dass immer noch nicht alle Autobahnen der Republik fünfspurig ausgebaut waren. Auch das Thema Geschwindigkeitsbegrenzungen bekam sein Fett weg.
    “Das

Weitere Kostenlose Bücher