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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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amerikanisches einfallen lassen. Wie findet ihr “Karls Holunder Rocket”? Richtig super, oder?” Baldur nickte etwas gequält während Ella lauthals zustimmte.
    “Das klingt richtig gut. Nicht so langweilig und nichtssagend wie Hugo”. Ob sie das ernst meinte?
    Der König hatte seine Dose bereits leer.
    “Hey man, Baldur, gibst du mir noch eine? Ich finde ja diese 0,33 Dosen einfach zu klein.” Er grinste. Baldur reichte ihm eine weitere Dose.
    “Macht dir das nichts aus, beim Fahren?
    “Was?” Der König sah Baldur irritiert an.
    “Na ja, der Alkohol, da ist doch Alkohol drin.”
    “Nee, mir macht das nichts. Ist das denn wissenschaftlich überhaupt erwiesen, dass Alkohol beim Autofahren schadet? Ich hab neulich gelesen, dass das nur eine Kampagne der anonymen Alkoholiker ist, die den Alkohol hassen und die Alkoholindustrie in Schwierigkeiten bringen wollen. Ich halte nichts von den extremen Meinungen, soll doch jeder machen, was er will.” Baldur staunte. Das war aber sehr liberal.
    “Ja, ich glaub schon, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass ein hoher Alkoholgehalt im Blut die Reaktionsfähigkeit verlangsamt.”
    “ Ne klar, war nurn Scherz, weiß ich doch.” Der König lachte laut und schallend, dass es ihnen in den Ohren dröhnte.
    “Aber das ist der Vorteil, wenn man eine Figur hat wie ich. Ich hab bestimmt dreimal so viel Masse wie du und darum vertrage ich dreimal so viel Alkohol.” Wieder setzte das infernalische Lachen ein. Der König war wirklich ein lustiger Zeitgenosse.
    “Let Rock, everybody let rock..” Sie waren bei Jailhouse Rock angekommen und nun ging der König richtig ab. Zusätzlich zu seiner kräftigen Stimme schaukelte sein massiger Körper so wild hin und her, wie es der geringe Platz um ihn herum erlaubte. Der Jeep rauschte mit deutlich über 120 Kilometern pro Stunde über die Straße. Baldur wurde es ungemütlich, Zeit dem König ein Gespräch aufzuzwingen und ihn so aus seiner Ekstase zu erwecken.
    “Sag mal, wie hat es dich denn hier her verschlagen?”
    “Oh man, das ist eine lange Geschichte. Ich bin hier geboren. Mein Vater ist Amerikaner, meine Mutter Deutsche. Aber mit 15 folgte ich dem Ruf der Freiheit. I was looking for freeedom, und so. Ich wollte raus hier. Ich ging rüber nach California. Alles war super, man, aber es war auch viel harte Arbeit. Du kannst da machen was du willst, aber du musst auch was dafür tun. Das hab ich gelernt. Ich habe alle Jobs der Welt gemacht. Und dann bekam ich ein Super Angebot aus Dubai und bin da rüber. Hab Ausflüge in die Wüste für Touristen gemacht. Jeep fahren über Dünen. Da hab ich meine Liebe zu den Jeeps entdeckt und mich mit Drinks beschäftigt. In Dubai, man, da hast du immer Durst. Aber das ist voll öde da. Nach einem Jahr Wüste hatte ich genug. Ich hatte Sehnsucht nach den Bergen. Ich hatte die bestimmt 20 Jahre nicht gesehen. Immer nur Strand und Sonne und so. Und dann bin ich wieder hier her. Back to good old Germany. Und hab hier mein eigenes Business angefangen mit dem Rocket hier. Und das läuft echt super.” Während der König erzählte war er wieder etwas langsamer gefahren und hatte auch aufgehört sich wie ein Walfisch in seinem Sitz hin und her zu werfen. Der König war in Ordnung. Es war noch eine sehr angenehme Fahrt und zu den Klängen von “Are you lonesome tonight” erreichten sie ihr Ziel.
    “Ihr seid hier ganz in der Nähe von dem Wanderweg zu dem ihr wollt. Und hier kann man auch super zelten. Hier findet euch auch keiner.” Er zwinkerte Baldur zu.
    “Have fun guys, nice to meet you.” Ella und Baldur holten ihre Sachen aus dem Auto und winkten dem König zu. Zum Abschied hatte er ihnen noch vier Dosen Rocket geschenkt. Heute hatte er sie gerettet. Doch Morgen würde es ernst. Morgen würden sie auf Lara und Jason treffen.

22 Leuchten
    Mittlerweile war es dunkel geworden. Heute noch zur Drachenhöhle zu gehen wäre keine gute Idee gewesen. In jedem Fall wären sie leichte Beute für Lara und deren Spießgesellen geworden. Es war immer noch Vollmond. Beim fahlen Licht gingen sie ein Stück weit in Richtung des Sees, an dem Wasserfall und Höhle liegen sollten. Sie suchten sich eine Lichtung, die vom Weg nicht leicht einsehbar war und dort warfen sie ihr Zelt auf. Zum Glück hatten sie noch genug Reste ihrer Campingvorräte um sich ein karges Mahl zusammenzustellen. Wieder gab es Ravioli aus der Dose. Aus Ellas Sicht hatte das Gericht allerdings den Reiz des Exotischen

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