Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord
Lotharus’ Machenschaften. Nur seine Soldaten würden es wagen, Frauen derart zu erniedrigen.“ Sie nickte bekräftigend und starrte Lotharus an.
Declan legte seine Hand auf ihre. „Du klingst, als wärst du jetzt bereit, es mit ihm aufzunehmen.“
Sie wandte ihr Gesicht wieder zu ihm, die Lippen zu einem finster entschlossenen Lächeln verzogen. „Auf jeden Fall bereit, es zu versuchen.“
21. KAPITEL
„M eine Brüder“, rief Lotharus und erhob sich von seinem Thron. Er ergriff den Stab und klopfte damit auf den Boden, als wäre es ein Hammer. Die aufgeregten Stimmen verstummten sofort. Energie durchströmte ihn, als er mit der Rede begann, die er seit einem Jahrhundert eingeübt hatte.
„Endlich treten wir in ein neues Zeitalter ein. Ein solches Zeitalter haben wir Vampire vor langer Zeit schon einmal erlebt. Es war ein gutes Zeitalter, doch wir haben zugelassen, dass es unterging. Es war eine Ära, in der Männer die Macht ausübten. In dem ein König, nicht eine Königin, über die Horde herrscht.“
„Nicht solange ich ein Wörtchen mitzureden habe.“
Bei diesen Worten fuhr Lotharus mit dem Kopf herum, doch er wusste bereits, von wem sie kamen. Alexia trat hinter dem Felsvorsprung hervor.
„Meine teure Alexia.“ Lässig und mit einem breiten Lächeln im Gesicht schritt er die wenigen Stufen hinab, um sie zu begrüßen. „Was für eine wunderbare Überraschung. Ich dachte schon, du wärst bei der Thronbesteigung von uns gegangen.“
Die Frauen stöhnten auf vor Erleichterung, flüsterten Gebete zur Großen Göttin, dass die Tochter der Königin noch am Leben war, und sanken vor ihr auf die Knie. Doch die Soldaten sprangen sofort auf, umringten Alexia, bereit, auf Lotharus’ Befehl hin auf sie loszugehen.
Alexia ergriff den Stoff des Strickpullovers vor ihrem Bauch. Mit einer selbstsicheren Bewegung schob sie den schwarzen Stoff zur Seite und enthüllte ihre Körpermitte. „Sagen wir besser, du hast gedacht, du hättest mich ermordet.“
Lotharus musterte sie und stutzte, als er ihre glatte, weiche Haut bemerkte, die keinerlei Verletzung dort aufwies, wo die grässliche Schwertwunde hätte sein sollen. Doch mit dem Kristall in seiner Hand würde nichts misslingen, da war er sich sicher, und seine Zuversicht wurde wieder stärker.
„Ein kleiner Fehler, der mir nicht mehr unterlaufen wird.“ Er nickte der Menge zu. Auf den stummen Befehl hin stürmten seine Soldaten auf Alexia zu.
Ein Aufschrei hallte durch die Katakomben. Sekunden später fegte ein Feuersturm über die Soldaten, von denen einige schwere Brandwunden erlitten. Wellenartig schwappten die Flammen über den ganzen Raum, über die Stühle und auf die Bühne.
„Lauft zurück in eure Räume“, rief Alexia den Frauen zu, die sich schnell erhoben und davonstoben.
Doch Lotharus achtete nur auf den Drachen, der sich jetzt ihm zuwandte und mit glühenden Augen die Zähne fletschte. Der Drache würde gleich mit einem weiteren Feuerstoß zuschlagen, das war Lotharus klar. Er hob den Stab und schützte sein Gesicht mit dem Kristall, als der Drache Flammen ausstieß. Der Feuerstoß traf auf sein unsichtbares Schutzschild, glitt darüber hinweg, und er blieb völlig unversehrt. Nach einem kurzen Moment stellte der Drache den Angriff ein.
Lotharus senkte die Hand mit dem Stab, lächelte siegesgewiss und wandte sich Alexia zu. Als er mit dem Kristall nach ihr stieß, weiteten sich ihre Augen. Sie hatte keine Ahnung, was für ein Schlag ihr da versetzt werden könnte. Doch unter ihren Füßen bebte die Erde, als der Herr der Drachen vor ihr landete und Lotharus das Ziel verstellte. Riesenhaft und schwarz lief der Drache vor ihr auf und ab wie ein tollwütiger Wachhund. Mit bebenden Lippen beobachtete er Lotharus. Der zielte jetzt mit dem Stab auf den Derkein, schwenkte den Kristall vor ihm, um das Biest abzuwehren. Der Drache knirschte nur mit den Zähnen und machte einen weiteren Schritt auf ihn zu.
Frustriert senkte Lotharus den Stab und drehte sich zu seinen Männern um.
„Was steht ihr denn da rum?“, schrie er die Soldaten an. „Tötet das Monster!“
Die blauen Augen des Drachen blinzelten mit einer Intelligenz, die kein Tier besitzen konnte, und er erhob sich in die Luft. Ich wehre die anderen ab, Alexia. Du musst dir diesen Kristall holen.
Alexia verstand Declans unausgesprochene Botschaft. „Mit Vergnügen“, murmelte sie vor sich hin.
Mit zwei Dolchen in beiden Händen schlich sie um Lotharus herum, wartete auf
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