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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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Und auch sie schien kein Problem damit zu haben, dass er ging, nachdem er ihr versprochen hatte, rechtzeitig zurück zu sein, um sie und ihre Freundinnen zu dem 2Tone-Konzert im Mandela-Forum zu begleiten, da nur er es ihnen möglich machen würde, sich frei überallhin zu bewegen und nach dem Konzert hinter der Bühne mit den Stars zusammen zu sein. Wäre sie ihm wichtiger gewesen, hätte die Erkenntnis, dass es ihr nicht einen Augenblick um das Zusammensein mit ihm zu gehen schien, ihn eventuell verletzt.

     
    Will hatte sein neues Gefährt am Flughafen geparkt. Gleich am nächsten Morgen machte er eine lange, gemütliche Spazierfahrt und genoss die Einsamkeit, bis er gegen fünf zurück zur Villa kam. Beim Einbiegen in die lang gezogene Einfahrt sah er eine große Gruppe Menschen vor der Tür, und als er näher kam, erkannte er zu seinem Entsetzen an den Mikrofonen, Kameras und Aufnahmegeräten, dass es eine Horde Journalisten war. Sie hatten ein wenig gelangweilt rumgestanden, doch nachdem sie seinen Wagen bemerkt hatten, erwachten sie zum Leben und stürzten eilig auf ihn zu.
    »Verdammt!«, entfuhr es ihm. Was hatte Owen jetzt schon wieder angestellt? Um ein wenig Zeit zu schinden, fuhr er möglichst langsam Richtung Haus. Er musterte die Menge und erkannte darunter die Gesichter von bekannten Sensationsreportern der größten Boulevardblätter Englands und Irlands – es musste also ziemlich ernst sein, merkte er. Einige der Leute hatte er noch nie gesehen, aber – seine Sorge nahm noch zu – es waren auch angesehene Journalisten in dem Trupp, und einige von ihnen hatten sogar Fernsehkameras dabei. Dies waren nicht nur irgendwelche Paparazzi, die ein Bild von Tina schießen wollten, wenn ihr Haar nicht richtig saß oder deren bereits winziger Bikini schlaff um ihren viel zu dürren Körper hing. Offenbar war irgendwas passiert, und ganz egal was es auch war, musste es anscheinend eine Riesensache sein.
    Warum, verdammt noch mal, hatten die anderen ihn nicht gewarnt? Wo zum Teufel war Louise? Wo steckten Martina, Karen, Anne-Marie – oder irgendjemand anderes von der Armee PR-Leute und Pressesprecher, die er gut dafür bezahlte, dass so etwas nicht geschah? Es war einfach nicht zu glauben, dass ihn niemand angerufen hatte, um ihm mitzuteilen, was geschehen war.
    Zornig zerrte er sein Handy aus der Jackentasche und bemerkte,
dass es ausgeschaltet war. »Verfluchter Mist!« Jetzt war er wütend auf sich selbst. Er hatte vergessen, es wieder anzuschalten, als er aus dem Flugzeug gestiegen war.
    Er parkte den Ferrari, schaltete das Handy ein und wartete eine halbe Ewigkeit darauf, bis etwas auf dem Display zu sehen war. Dann aber setzte umgehend das wilde Piepsen, das den Eingang unzähliger Anrufe und Textnachrichten zeigte, ein. Die Leute hatten schon den ganzen Tag versucht, ihn zu erreichen, was ein schlechtes Zeichen war. Er hatte ungezählte Nachrichten von Tina, Phoenix und Louise – und sogar Grace und Lorcan hatten ein ums andere Mal ihr Glück versucht. Was zum Teufel war hier los?
    Um nicht völlig ahnungslos zu sein, wenn er sich den Journalisten stellte, rief er eine Reihe Textnachrichten seiner Assistentin auf, doch in allen bat sie nur darum, sie so schnell wie möglich anzurufen. Jetzt hatte er Schuldgefühle, weil er eine Spritztour unternommen hatte, während offenkundig irgendetwas von Bedeutung vorgefallen war, und wollte nur noch ins Haus, um sich zu vergewissern, dass sein Trupp in Ordnung war. Vorher aber wartete der Pressetross auf ihn.
    Inzwischen drängten sich die Journalisten um den Wagen, und in dem Bewusstsein, dass ihm keine Zeit mehr blieb, hörte er die letzte Nachricht ab. Sie stammte von Louise, die ungewöhnlich panisch klang. »Will, ich versuche schon den ganzen Tag, dich zu erreichen. Tina kriegt dich auch nicht an den Apparat. Bitte ruf mich an, sobald du diese Nachricht hörst, oder melde dich bei irgendjemand anderem im Haus.« Es folgte eine Pause, so als hätte sie noch etwas sagen wollen, es sich dann aber noch einmal anders überlegt. »Also, ruf mich bitte so bald wie möglich an«, wiederholte sie, zögerte erneut und fügte anschließend hinzu: »Wenn ich einen Flug bekomme, bin ich heute Abend da. Okay, bis dann«, schloss sie in sorgenvollem Ton und legte auf.

    »Scheiße!«, fluchte Will und warf sein Handy auf den freien Sitz. Er müsste eben einfach improvisieren, vorgeben zu wissen, worum es ging, sich kommentarlos bis zur Haustür kämpfen und dann

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