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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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drinnen sehen, was in aller Welt geschehen war. Daraufhin würde er Owen wahrscheinlich erwürgen. Denn ganz sicher hatte diese Sache was mit ihm zu tun.
    Er atmete tief durch, bemühte sich um eine ruhige, ernste Miene, öffnete die Tür und war sofort von Journalisten und Kameraleuten umringt. Sie hielten ihm ihre Mikrofone ins Gesicht, Fotografen riefen seinen Namen, und Reporter stießen brüllend Fragen aus.
    Will hörte gar nicht zu. »Ich habe nichts zu sagen«, antwortete er und versuchte, wissend und zugleich verschwiegen auszusehen, während er den ersten Schritt in Richtung Haustür tat. Sofort wurde er abermals umringt. In dem allgemeinen Durcheinander war es schwierig zu verstehen, wer welche Frage schrie, plötzlich wurde ihm jedoch bewusst, dass es bei den Fragen nie um Owen oder jemand anderen von Walking Wounded ging. Sie fragten ihn nach seinem Vater. Was in aller Welt hatte der alte Bock bloß angestellt?
    »Wann haben Sie zum letzten Mal mit Ihrem Vater gesprochen, Will?«
    »Haben Sie Sir Philip in letzter Zeit noch mal gesehen?«
    »Stimmt es, dass Sie seit über zehn Jahren kein Wort mehr mit ihm gewechselt haben?«
    »Haben Sie sich irgendwann wieder miteinander versöhnt?«
    »Kein Kommentar«, sagte er ein ums andere Mal und kämpfte sich weiter Richtung Haus. Inzwischen hatte er es fast geschafft.
    »Will«, rief eine Stimme hinter ihm. »Haben Sie noch einmal mit Ihrem Vater gesprochen, bevor er gestorben ist?«

    Will erstarrte. Er konnte sich nicht mehr rühren, brachte keinen Ton heraus und hatte das Gefühl, seine Beine würden jeden Moment nachgeben. Dann fuhr er mit trockenem Mund in die Richtung herum, aus der die Stimme gekommen war, und entdeckte einen Mann mittleren Alters mit wässrigen Krokodilsaugen und schütterem, fettigem Haar.
    »Was?«, bemühte er sich zu fragen, brachte allerdings noch immer kein Wort heraus und versuchte es deshalb ein zweites Mal. »Was?«, hauchte er mit einer Stimme, die kaum zu verstehen war.
    »Haben Sie noch einmal mit Ihrem Vater gesprochen, bevor er gestorben ist?«, wiederholte der Fremde mit Londoner Akzent.
    »Gestorben?«, krächzte Will und blinzelte verständnislos.
    »Ja, haben Sie sich noch mit ihm versöhnt …« Als er Wills entsetzte Miene sah, brach er wieder ab, dann aber dämmerte ihm die Bedeutung des Gesichtsausdrucks, und ohne das triumphierende Glitzern in seinen Augen verbergen zu können, fragte er: »Haben Sie es nicht gewusst?«
    Während die Kameras surrten und die Fotoapparate klickten, starrte Will ihn einfach reglos an.
    »Sir Philip ist letzte Nacht entschlafen«, erklärte der Reporter fromm. »Er hatte einen Herzinfarkt, es ging ganz schnell.« Sein ehrerbietiger Ton stand in deutlichem Kontrast zu seinem aufgeregten Blick. »Es tut mir leid, derjenige zu sein, von dem Sie es erfahren.«
    Oh nein, das tut es nicht, erkannte Will und hätte das selbstzufriedene Lächeln dieses Kerls am liebsten mit einem Faustschlag ausgewischt. Es tut dir kein bisschen leid. Du bist im Gegenteil fast außer dir vor Glück. Er musste seine Fäuste ballen, sonst hätte er dem Kerl tatsächlich noch eine gelangt.
    »Er war ein großer Mann«, teilte der Reporter feierlich mit. »Ein großer Verlust für uns alle.«

    Als hättest du ihn überhaupt gekannt. Als hätte dir irgendwas, das er getan hat, irgendwas bedeutet. Nenn mir auch nur den Titel eines seiner Stücke, du elender Kretin!
    Jetzt stießen auch die übrigen Reporter, die bei dem Gespräch verstummt waren, wieder jede Menge Fragen aus. Hatte Will tatsächlich nicht gewusst, dass sein Vater gestorben war? Hatte er Kontakt zu Antonia Bell? Hatte er mit Sir Philip gesprochen, ehe der gestorben war? Wie fühlte er sich jetzt? Wie fühlte er sich jetzt? Wie fühlte er sich jetzt?
    Will machte auf dem Absatz kehrt, marschierte weiter Richtung Haus, und die Journalisten stolperten ihm hinterher. Doch er hielt den Kopf gesenkt, presste seine Lippen fest zusammen, ging auf keine ihrer Fragen ein und blickte auch nicht in die Kameras, die auf ihn gerichtet waren. Er musste sich zusammenreißen, bis er endlich sicher in der Villa war. Die Genugtuung, vor ihnen zusammenzubrechen, gönnte er den Kerlen einfach nicht. Wenn erst die Haustür hinter ihm ins Schloss gefallen wäre, könnte er heulen und schreien und in die Knie gehen. Nur ein paar Schritte noch, dann hätte er’s geschafft.

10
    Kate tauchte zwei Stunden später in der Villa auf. Da alle anderen das 2Tone-Konzert besuchen

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