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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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der Alkohol zu diesem Ausrutscher geführt. Dann hätten sie eine Grenze überschritten, aber dazu fehlte ihm einfach der Mut.
    Und, auch wenn es alles andere als leicht gewesen war, hatte er es tatsächlich auf irgendeine Art geschafft, sie wieder in sein Auto zu verfrachten, ohne dass etwas geschehen war. Er war erst mal aus dem Schneider – dafür stünde ihm jetzt allerdings eine Nacht ungestillten Verlangens und schmerzlicher Sehnsucht bevor.
    Doch für einen Sinneswandel war es nun zu spät. Er müsste sich bei ihrem »Date« einfach weiter wie ein verdammter Pfadfinder benehmen, weiter freundlich und auf brüderliche Weise zärtlich zu ihr sein und die Finger von ihr lassen, würde mit ihr essen, harmlose Gespräche führen, sie nach Hause bringen. Weiter nichts.
    Plötzlich war er richtiggehend dankbar, dass Tina bald wiederkam. Denn sie lenkte ihn bestimmt von seinem krankhaften Verlangen nach der schwesterlichen Freundin ab. Ihm war klar, dass es bereits seit einer Weile nicht mehr zwischen ihnen funktionierte und er sich am besten von ihr trennte, aber dies war einfach nicht der rechte Augenblick für einen derartigen Schritt. Tina hatte eine riesige Geburtstagsparty
für sich selber in Florenz geplant und dazu halb Irland eingeladen, darunter May Kennedy, eine bekannte Klatschreporterin, die als gute Freundin schreiben würde, dass die Party das Event des Jahres war. Außerdem käme ein Journalist von Wow! , auch dort würde es also einen ausführlichen Bericht geben.
    Will wusste, dass er Tinas und der Meinung aller anderen nach fester Bestandteil des Paketes war, und war auch bereit, noch einen Monat länger den loyalen Freund zu spielen, falls das ihrer Karriere dienlich war. Schließlich wollte er nicht frei sein, um sich ungestört an Kate heranmachen zu können – ganz im Gegenteil: Er brauchte Tina zur Tarnung, um sich selbst und alle anderen davon zu überzeugen, dass nur sie allein das Objekt seiner Begierde war. Deshalb wäre er zum ersten Mal durchaus zufrieden damit, Teil des Traumpaars zu sein. Bisher hatte er sich nicht gerade auf ihren Besuch und den damit einhergehenden Medienrummel gefreut, jetzt aber konnte er es kaum erwarten, dass sie endlich kam.
     
    Es stellte sich heraus, dass das auch gar nicht nötig war. Als Will vor der Villa hielt, trat Tina durch die Tür und sah mit ihrem roten Seidenkleid, das ihre makellose Figur perfekt zur Geltung brachte, und mit ihrem in weichen Locken um die Schultern fallenden langen braunen Haar wie eine Göttin aus. Er stieg aus dem Wagen, und schon kam sie auf ihn zugerannt und warf ihm die Arme um den Hals.
    »Tina! Ich dachte, dass du erst in zwei Wochen kommst.« Eher erleichtert als erfreut küsste er sie mit all der angestauten Lust, die Kate in ihm geweckt hatte, begeistert auf den Mund.
    »Das ist aber eine nette Überraschung, dass du früher gekommen bist«, murmelte er.
    Nein, sagte sich Tina und bedachte Kate, die auf der anderen
Seite aus dem Wagen sprang, mit einem argwöhnischen Blick. Anscheinend komme ich gerade noch zur rechten Zeit.
    Sie war am Morgen ganz allein in dem riesengroßen Doppelbett in der Penthouse-Suite eines der teuersten Hotels von Florenz erwacht. Zwar hätte sie, nachdem Will verschwunden war, das Bett mit mindestens zehn anderen Typen teilen können, aber das hatte sie nicht gewollt. Sie hatte auf dem breiten Bett gesessen, ihr kokainbedingtes Selbstvertrauen der letzten Nacht hatte einer nervösen Paranoia Platz gemacht, und sie hatte erkannt, dass ihr, als sie ihren Partner einfach hatte gehen lassen, ein monumentaler Fehler unterlaufen war. Letzte Nacht war sie zu high gewesen, um es zu bemerken, doch im hellen Licht des Tages hatte sie erkannt, dass Will allzu versessen darauf gewesen war zu gehen. Sie hatte nicht gewusst, warum, und während sie sich nervös das Laken bis zum Kinn gezogen hatte, war sie in Gedanken noch mal alles durchgegangen, was geschehen war. Dann war ihr plötzlich aufgegangen, dass der Name Kate O’Neill ein paarmal zu oft gefallen war. Anfangs hatte sie gedacht, ihre Fantasie spiele ihr einfach einen Streich, anschließend hatte sie sich allerdings alles noch mal durch den Kopf gehen lassen und war zu dem Schluss gelangt, dass Will – auch wenn es völlig unverständlich war – etwas für diese tölpelhafte junge Frau empfand.
    Obwohl die Angst sie beinahe überwältigt hatte, hatte sie kurz überlegt, sich wieder hinzulegen und einfach zu warten, bis die morgendliche

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