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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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hatte sie sich daran gewöhnt.
    Die Tage hier in Cork waren einfach grauenhaft gewesen, dachte sie. Statt Brian und ihre Familie einander näherzubringen, hatte sie den Graben zwischen ihnen sogar noch vertieft. Obwohl sie es nur ungern zugab, sah auch sie ihren Verlobten jetzt in einem anderen Licht. Er war anders, wenn er nur mit ihr zusammen war, aber allzu häufig im Verlauf des Wochenendes hatte er sie furchtbar in Verlegenheit gebracht. Und als wäre das nicht bereits schlimm genug, war ihr inzwischen aufgegangen, dass sie Will noch immer hoffnungslos verfallen war.
    Sie hockte sich am Rand des Wassers hin und griff nach einem Zweig, der in ihrer Nähe lag. Brian hatte ihr am Ende ihres Streits einen neuen Anfang angeboten, und den würden sie auch haben, sagte sie sich jetzt. Was sie beide miteinander hatten, war real, und vor allem das Beste, was ihr bisher je von einem Mann geboten worden war. Zwar hatte das ständige Zusammensein mit Will während der letzten Tage die alten Gefühle schmerzlich wiederaufleben lassen, aber wenn sie erst wieder in Dublin wäre, würde sie bestimmt damit zurechtkommen. Wenn sie nicht mit ihm in die Toskana flöge, würde er erneut aus ihrem Leben verschwinden und nur gelegentlich an irgendwelchen Feiertagen oder zu Familienfesten auftauchen.
    Sie stand wieder auf, schrieb mit großen Buchstaben »Ich liebe Will« im nassen Sand und verfolgte, wie das Wasser näher kroch. Es überspülte lautlos ihre Schrift und trug auf diese
Weise ihr Geheimnis mit sich fort. Ende der Geschichte, sagte sie sich streng.
    »Kate?«
    Sie drehte sich erschrocken um, blickte noch mal auf den Sand und atmete erleichtert auf, da von ihrem dämlichen Gekritzel nicht mal mehr die allerkleinste Spur zu sehen war.
    »Will!«
    »Ich packe gerade meinen Wagen – ich muss nämlich morgen möglichst früh nach Dublin zurück. Soll ich euch beide mitnehmen?«
    »Oh, nein danke. Wir fahren später mit Mum und Dad.«
    »Okay.«
    »Will, ich habe über dein Jobangebot nachgedacht …«
    »Ja?« Er sah sie mit einem hoffnungsvollen Lächeln an.
    »Hm, ich fürchte, ich muss Nein sagen«, erklärte sie, scharrte mit dem Fuß im Sand und fühlte sich entsetzlich undankbar.
    »Oh, das ist schade.« Er wirkte ehrlich enttäuscht.
    »Trotzdem danke für das Angebot.«
    »Kein Problem. Tja, wir sehen uns dann im Haus.«
    Er wandte sich wieder zum Gehen. Kate sah ihm hinterher, und dabei schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie wusste nicht, warum, war aber plötzlich furchtbar aufgeregt, und, ohne zu wissen, was sie tat, rannte sie ihm eilig nach. »Will!«, rief sie, als sie ihn fast erreicht hatte, atmete keuchend ein und aus und schirmte ihre Augen mit der Hand gegen die Sonne ab. »Kann ich meine Meinung noch mal ändern?«
    »Wie bitte?«
    »Der Job in der Toskana – kann ich ihn vielleicht doch noch annehmen?«
    Ein langsames Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Natürlich. Das ist wirklich toll!«
    Kate hatte das Gefühl, als fiele eine Riesenlast von ihren
Schultern, und während der Wind durch ihre Haare peitschte, blickte sie ihn ebenfalls mit einem warmen Lächeln an.
    »Ruf mich einfach an, wenn du wieder in Dublin bist«, bat er, bevor er weiterging.
    Kate schaute ihm nach und versuchte, nicht darüber nachzudenken, warum sie mit einem Mal so glücklich war.

7
    Zwei Wochen später, an einem Freitagnachmittag im Juli, kam Kate am Flughafen von Pisa an. Langsam schob sie ihren voll beladenen Trolley in die Ankunftshalle und sah sich suchend um. Dann hörte sie, dass jemand ihren Namen rief, und entdeckte Wills Assistentin Louise, die winkend in der Menge hinter dem Absperrgitter stand.
    »Hi, Kate«, sagte Louise. »Hattest du einen guten Flug?«
    »Oh ja! Er war wunderbar – es war das erste Mal, dass ich erster Klasse geflogen bin.«
    »Angenehm, nicht wahr?« Louise führte sie zum Ausgang, wobei sie ihr beim Schieben ihres Trolleys half.
    Louise war eine schlanke Frau mit einem scharf geschnittenen Gesicht, nicht hübsch im konventionellen Sinn, allerdings mit ihrem breiten Mund und ihren langen, leicht gewellten blonden Haaren, die ihr fast bis auf die Hüfte fielen, auf ungewöhnliche Weise attraktiv. In einem eng sitzenden weißen T-Shirt, Jeans, Turnschuhen und einer Panorama-Sonnenbrille war sie der Inbegriff der coolen Rockerbraut.
    »Nur gut, dass du nicht so viel mitgebracht hast«, meinte sie mit einem Blick auf Kates Gepäck, als sie den Trolley durch den Ausgang schob.
    »Ich

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