Der letzte Exfreund meines Lebens
ich ein solches Angebot unmöglich ausschlagen. So viel Geld würde ich zuhause nie verdienen. Und außerdem hat Will gesagt, dass Brian – mein Freund – mich hier gerne besuchen kann.« Die Aussicht auf einen kostenlosen Urlaub hatte ihn etwas besänftigt, und deswegen hatte er am Schluss auch zugestimmt, dass sie in die Toskana flog.
»Das hat Will gesagt?«, fragte Louise in nachdenklichem Ton, und Kate hatte den Eindruck, dass sie damit aus irgendeinem Grund nicht einverstanden war. Vielleicht hatte sie Angst, die ruhige Arbeitsatmosphäre würde durch Brians Auftauchen gestört.
»Wie sieht’s hier mit den Einkaufsmöglichkeiten aus?«, sprach sie deshalb ein anderes Thema an.
»Zweimal in der Woche gibt es einen wirklich tollen Markt, und auch noch ein paar echt gute Lebensmittelgeschäfte im Dorf«, informierte Louise sie, und einen Moment später bog sie von der Straße in die lang gezogene, von kerzengeraden Zypressen gesäumte Einfahrt eines riesengroßen, aprikosenfarben gestrichenen Hauses ein.
»Wow!«, entfuhr es Kate, als Louise direkt neben einem reich verzierten Brunnen hielt.
Da sie Will vor zwei Minuten angerufen hatte, um zu sagen, dass sie kommen würden, stand er bereits vor dem Haus.
»Hi, Kate.« Er wirkte gebräunt, gesund und durch und durch entspannt. »Willkommen in der Toskana – es ist wirklich toll, dass du gekommen bist.«
Er küsste sie auf die Wangen, und ihr Herz schlug krachend gegen ihre Rippen.
»Freut mich, dass du die Fahrt mit unserer Ralleyfahrerin unbeschadet überstanden hast«, meinte er und sah Louise mit einem breiten Grinsen an.
Louise öffnete den Kofferraum, und Will nahm zwei Taschen in die Hand. »Lass den Rest einfach noch drin – ich lasse ihn später raufbringen.«
Sie betraten eine riesige geflieste Eingangshalle, deren Kühle nach der Hitze draußen wunderbar erfrischend war.
»Komm mit rauf, ich zeige dir erst mal dein Zimmer«, bot Louise Kate an.
»Oh, das übernehme ich«, erklärte Will und wandte sich bereits der Treppe zu.
»Okay.« Louise wirkte etwas beleidigt und schaute ihm böse hinterher, als er mit Kate nach oben ging.
Was ihm nicht verborgen blieb. Himmel, dachte er, was war nur mit ihr los? Sie hatte sich von Anfang an dagegen ausgesprochen, Kate zu engagieren, und obwohl sie sich anscheinend wirklich gut mit ihr verstand, wirkte sie noch immer alles andere als glücklich, weil sie jetzt bei ihnen in der Villa war.
Schweigend führte er Kate einen langen Korridor hinab – »Hier ist es« –, öffnete eine Tür und zeigte ihr einen großen, hohen, sonnenhellen Raum.
»Oh, wie schön.« Das Zimmer war beinahe so groß wie ihre gesamte Wohnung daheim. Eine Hälfte des Raums wurde von einem großen Doppelbett beherrscht, und über zwei Stufen gelangte man zu einem mit einem Sofa sowie einer gepolsterten Fensterbank bestückten Sitzbereich. Außerdem grenzte ein riesengroßes Bad direkt an das Zimmer an, und hinter der geschlossenen Flügeltür gab es noch einen niedlichen Balkon, von dem aus man hinunter in den Garten sah.
»Freut mich, dass es dir gefällt.«
Kate öffnete die Flügeltür und trat auf den Balkon. Stimmen, Musik und das Spritzen von Wasser drangen von unten zu ihnen herauf. Inmitten einer gepflegten Rasenfläche, unzähliger Bäume und bunter Blumenbeete bot ein ausgedehnter Pool einen phänomenalen Blick auf die Landschaft, die das Anwesen umgab. Die Szene unter ihr kam ihr jedoch wie der feuchte Traum eines Paparazzo vor, denn echte Stars und kleinere Berühmtheiten tollten dort herum. Tessa und eine gertenschlanke Blondine mit honigbrauner Haut, die Kate als Fawn erkannte, posierten in winzigen Bikinis am Ende des Gartens für einen Fotografen, und zwei nacktbusige
blonde Komparsinnen fielen im Pool über den nicht wirklich armen Owen her.
Worauf hatte sie sich hier nur eingelassen?, überlegte Kate entsetzt. Sie fühlte sich genauso fehl am Platz, als hätte sie sich versehentlich in Hugh Hefners Playboy -Villa verirrt.
»Das mit all den zusätzlichen Leuten tut mir leid.« Will trat neben sie und blickte schlecht gelaunt auf die Szene unter sich. »Unglücklicherweise wird Tessa, ganz egal wohin sie geht, immer von einem Medientross verfolgt, weshalb unsere Tarnung jetzt schon aufgeflogen ist. Ich hoffe, wenn sie endlich alle wieder abziehen, werden auch die Paparazzi das Interesse an uns verlieren, und dann wird endlich Ruhe einkehren. Aber auf alle Fälle«, fügte er ein bisschen
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