Der letzte Exfreund meines Lebens
entschieden fort, »du brauchst heute Abend nicht zu kochen. Ich habe einfach etwas zu essen in einem Restaurant in der Nähe bestellt, damit du erst mal zur Ruhe kommen und dich eingewöhnen kannst. Und ab Montag sind sie alle wieder weg. Zum Glück hat Tessa irgendwelche Termine zuhause, weshalb sie nicht länger bleiben kann – sonst würden wir sie sicher nie mehr los. Anfang der Woche muss sie allerdings zurück, weil dann der Drehbeginn irgendeiner neuen Reality-Fernsehserie ist.«
»Davon habe ich noch gar nichts gehört. Worum geht’s denn in der Serie?«, erkundigte sich Kate.
»Oh, es ist alles ein Riesengeheimnis. Es wird eine dieser Geschichten, mit denen sich halb vergessene, drittklassige Leute aus der Showbranche wieder ins Gerede bringen. Die Serie heißt Der Promi-Knast «, klärte Louise sie mit einem vielsagenden Grinsen auf.
»Meine Güte! Ist der Name tatsächlich Programm?«
»Oh ja. Auch wenn die Teilnehmer nicht wirklich Prominente sind. Aber ich versuche möglichst wegzuhören, wenn sie davon erzählt«, ergänzte Louise. »Natürlich darf sie eigentlich gar nicht darüber sprechen und sollte noch nicht mal irgendwem erzählen, dass sie eine der Teilnehmerinnen
bei diesem Schwachsinn ist. Das soll ein Geheimnis bleiben, bis die Zuschauer die ›Insassen‹ zu Beginn der Serie nächste Woche sehen.«
»Klingt entsetzlich«, meinte Kate.
»Das wird es auch bestimmt. Doch zumindest sind wir Tessa dadurch eine Zeit lang los. Und Rory kann eine Verschnaufpause gebrauchen – die Frau ist schließlich wirklich anstrengend.« Sie verstummte und hing einen Augenblick ihren Gedanken nach, fuhr hingegen einen Moment später fort: »Das ist einer der Gründe, weshalb Will die anderen jetzt hat kommen lassen. Sie hätten erst am Ende unseres Aufenthalts in die Villa kommen sollen, aber, abhängig davon, wie lange sie sich in der Serie hält, kann Tessa dann vielleicht nicht – und Rorys Leben wäre nicht mehr lebenswert, wenn sie das Gefühl hätte, irgendwas verpasst zu haben. Tja, aber wie dem auch sei, sie sitzt, wenn die Serie erst mal anfängt, mit ein bisschen Glück den ganzen Sommer über hinter Gittern fest.«
»Ist Tina auch da?«, fragte Kate. Am besten wäre sie bei ihrer Ankunft in der Villa auf das Schlimmste schon gefasst.
»Nein, sie muss arbeiten.«
Kate atmete erleichtert auf.
»Owen hat auch niemanden mitgebracht. Im Grunde sind also nur Tessa und ihr Wanderzirkus und natürlich Summer da. Hast du sie schon mal kennengelernt?«
»Nur flüchtig. Was ist sie für ein Typ?«
»Oh, sie ist echt nett. Sie ist nur gekommen, weil sie wusste, dass Tessa hier sein würde und die Jungs deswegen sowieso noch ein paar Tage frei machen. Sie würde sie nämlich niemals bei der Arbeit stören. Manchmal wirkt sie ein bisschen arrogant, aber wenn man sie erst kennt, ist wie wirklich supernett, und vor allem tut sie Phoenix einfach gut. Könnte sogar sein, dass sie ihm das Leben gerettet hat. Er steckte
nämlich ganz schön tief im Drogensumpf, als er ihr begegnet ist, doch sie hat ihn davon weggebracht … Rory bräuchte auch jemanden wie sie.«
»Du bleibst hoffentlich auch?«, wollte Kate wissen, für die der Gedanke an all die Berühmtheiten, mit denen sie mit einem Mal zusammen wäre, rundheraus erschreckend war. Daher wäre es nett, eine Verbündete vor Ort zu haben.
»Nein. Ich bin nur hier, um alles zu organisieren. Ich muss in den nächsten Tagen noch ein paar Dinge mit Will durchgehen und fliege dann am Montag mit den anderen zurück. Schließlich muss ich in Dublin die Stellung halten«, erklärte Louise ihr gut gelaunt. »Aber hin und wieder komme ich vorbei. Keine Bange«, fügte sie hinzu, als sie Kates ängstliche Miene sah. »Wie gesagt, Montag sind sie alle wieder weg, und die Jungs sind wirklich locker – mit denen kommst du sicher klar. Ich habe dir einen Zettel mit den Sachen hingelegt, die sie gerne oder gar nicht essen, doch im Grunde sind sie alles anderes als wählerisch. Owen und Rory essen so ziemlich alles, Georgie ist eine Borderline-Anorektikerin und isst deshalb praktisch gar nichts, und Phoenix ist Vegetarier, aber ich schätze, das ist kein Problem für dich.«
»Oh nein, ich habe schon jede Menge vegetarischer Sachen gekocht. Und mein Freund ist Vegetarier.«
»Ach wirklich? Stört es ihn eigentlich nicht, dass du den ganzen Sommer hier in der Toskana bist?«
»Tja, natürlich ist er nicht gerade begeistert«, gab Kate zu, »allerdings konnte
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