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Der letzte Joker

Der letzte Joker

Titel: Der letzte Joker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Selbst beim Golf zeigt sich der Pferdefuß – er schenkt einem nicht den kleinsten Putt. Man muss jedes Mal einputten. Also, das mag ich nicht.»
    «Offenbar ist er ein Mann, der sichergehen will», meinte Bündel.
    «Aber das ist gegen den Geist des Spiels. Und für die Theorie interessiert er sich auch nicht. Sagt, dass er nur zum Spaß spielt und ihn der Stil nicht schert. Sein Sekretär, dieser Bateman, ist da ganz anders. Den beschäftigt hauptsächlich die Theorie. Als ich mal den Ball nach rechts verschlug, sagte er, dass ich zu viel Schwung in meinen rechten Arm lege. Er entwickelte eine eindrucksvolle Theorie. Beim Golf kommt alles auf den linken Arm an – nur der linke Arm zählt. Er sagt, er spielt auch Tennis linkshändig und Golf mit Standardschlägern, weil das seine Überlegenheit mit dem linken Arm verrät.»
    «Und ist er denn wirklich einsame Klasse?»
    «Nein», bekannte Lord Caterham. «Vielleicht war er nicht in Form. Ich finde, da ist schon allerhand dran, an der Theorie. Ah! Hast du den gesehen, Bündel? Direkt über die Rhododendronbüsche. Ein perfekter Schlag. Wenn einem so was doch immer gelänge… Ja, Tredwell, was ist?»
    Tredwell wandte sich an Bündel: «Mr Thesiger möchte Sie am Telefon sprechen, Mylady.»
    Bündel rannte zum Haus, wobei sie laut «Loraine, Loraine!» rief. Gerade als sie den Hörer ergriff, erschien Loraine. «Hallo, sind Sie’s, Jimmy?»
    «Hallo! Wie geht’s?»
    «Sehr gut, nur ein bisschen langweilig.»
    «Wie geht es Loraine?»
    «Auch gut. Sie ist hier. Wollen Sie sie sprechen?»
    «Einen Augenblick. Ich muss Ihnen viel erzählen. Als Erstes: am Wochenende bin ich bei den Cootes eingeladen. Sagen Sie, Bündel, Sie wissen nicht zufällig, wie man an Dietriche herankommt?»
    «Keinen Schimmer. Ist es denn wirklich nötig, dass Sie einen Dietrich zu den Cootes mitnehmen?»
    «Ich habe so die Idee, dass ich einen brauchen könnte. Sie kennen keinen Laden, wo man so was kriegt?»
    «Was Sie brauchen, ist ein freundlicher Einbrecher, der Sie in diese Künste einweiht.»
    «Stimmt, Bündel. Unglücklicherweise kenne ich keinen. Ich dachte, Sie könnten dieses Problem vielleicht lösen. Ich fürchte, ich muss mich wie gewöhnlich an Stevens halten. Allmählich wird er sich so seine Gedanken über mich machen – erst eine Automatik und jetzt Dietriche. Er wird glauben, ich sei unter die Verbrecher gefallen.»
    «Jimmy?», fragte Bündel.
    «Ja?»
    «Hören Sie! Seien Sie vorsichtig, ja? Wenn Sir Oswald entdeckt, dass Sie mit einem Dietrich in seinem Haus herumschnüffeln – der kann ganz schön ekelhaft werden…»
    «Angenehmer junger Mann auf der Anklagebank, was? In Ordnung, ich werde aufpassen. Eigentlich ist es viel mehr Pongo, vor dem ich Angst habe. Wie er auf seinen Plattfüßen herumschleicht! Man hört ihn nie kommen. Und er hatte schon immer eine Begabung, seine Nase in Sachen zu stecken, die ihn nichts angingen. Aber haben Sie Vertrauen zu dem jungen Helden!»
    «Ich wünschte, Loraine und ich könnten auch kommen und auf Sie aufpassen.»
    «Danke. Ich habe schon einen Plan.»
    «Ja?»
    «Könnten Sie und Loraine morgen Vormittag eine nette passende Autopanne in der Nähe von Letherbury haben? Es ist nicht sehr weit von Ihnen entfernt, nicht wahr?»
    «Vierzig Meilen. Ein Katzensprung.»
    «Das dachte ich mir. Aber bringen Sie Loraine nicht um! Ich mag sie sehr gerne. Schön – dann bis morgen gegen halb eins.»
    «Damit sie uns zum Mittagessen einladen?»
    «Genau. Übrigens, Bündel, gestern traf ich zufällig dieses Mädchen, Socks, und was glauben Sie, hat sie mir erzählt? Terence O’Rourke wird auch kommen!»
    «Jimmy, meinen Sie…»
    «Nun… misstraue jedem… Sie wissen schon! Er ist ein wilder Junge, ein Abenteurertyp. Ich würde mich nicht wundern, wenn er einen Geheimbund leitete. Er und die Gräfin könnten unter einer Decke stecken. Letztes Jahr war er in Ungarn.»
    «Er könnte die Papiere doch jederzeit stehlen.»
    «Eben nicht. Er muss es unter Umständen tun, die ihn nicht verdächtig machen. Über den Efeu zurück ins eigene Bett verschwinden – nun, das wäre doch ganz hübsch. Jetzt zu den Einzelheiten: Nach ein paar höflichen Worten zu Lady Coote müssen Sie und Loraine Pongo und O’Rourke auf Biegen oder Brechen bis zum Mittagessen festhalten. Verstehen Sie? Was allerdings für so hübsche Mädchen wie Sie beide nicht schwierig sein dürfte.»
    «Sie schmieren uns Honig ums Maul!»
    «Eine schlichte Feststellung von

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