Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
spürte, dass er ihr im Moment keine weiterreichenden Zugeständnisse machen würde, aber auch so lächelte sie leicht und begann, seine Brust zu streicheln, auf eine Art, die schon so einige Männer willenlos gemacht hatte.
Auch Arel konnte dem nicht widerstehen. Er war noch nie in seiner gesamten Existenz so angefasst worden. Er schloss die Augen, ließ Arme und Schwingen baumeln und Leandra streichelte ihn, bis sie die Hand tiefer gleiten ließ, über den Verschluss seiner Hose.
„Das solltest du besser sein lassen.“ Arel schüttelte mit einem verlegenen Grinsen den Kopf. „Es gibt dort nichts, was für dich von Interesse wäre.“
„Wichtiger ist, was für dich von Interesse ist“, gab Leandra zurück und streckte sich, um ihn erneut zu küssen. „Verzeih mir, aber ich habe keine Ahnung, was für einen Engel gut ist.“
„Wir sollten uns einen Platz für die Nacht suchen.“ Arel beendete die Sache, es war ihm unangenehm und Leandra spürte, dass er jetzt keine weiteren Zärtlichkeiten zulassen würde. „Regen liegt in der Luft.“
Eine Sekunde lang wollte Leandra ihn fragen, woher er das wusste, aber dann schloss sie die Augen und schnupperte intensiv. Es roch nach Regen, nach weichem, angenehmen Landregen, der alles frisch und sauber zurücklassen würde.
*.*.*
Arel hatte ihnen einen Heuschober mitten auf einem abgeernteten Feld als Nachtlager auserkoren und auch hier im Paradies funktionierten seine Tricks, sodass er ihnen Decken und ein Abendessen für Leandra erscheinen ließ, als die gerade nicht hinsah.
Er war einsilbig geworden, sah Leandra nicht einmal mehr direkt an und scheuchte sie irgendwann alleine in ein Bett aus duftendem Heu, während er an einem winzigen Lagerfeuer saß und in die Flammen starrte.
Hin und wieder bewegte er raschelnd die Schwingen, aber das geschah unbewusst. Er war mit seinen Gedanken ganz weit weg, auch wenn seine Instinkte auf die Umgebung gerichtet waren.
Diese so zickige, unberechenbare Sterbliche löste Gefühle in ihm aus, die ihm vollkommen unbekannt waren. Er war sich selbst uneins, ob er diese Gefühle überhaupt haben wollte. Sie machten ihn schwach, er fühlte sich ihnen hilflos ausgeliefert.
Sicher, es war unglaublich schön, sie zu küssen und ihre kleinen Hände zu spüren, aber ... was sollte das für eine seltsame Beziehung sein? Ein Engel und eine so sinnliche Menschenfrau! Das ...
„Du solltest aufhören, dir so sehr den Kopf zu zerbrechen“, schimpfte er mit sich selbst und schob einen dünnen Ast ins Feuer, sodass Funken aufstoben, während keinen Meter vor ihm sachter Regen auf den dunklen, duftenden Boden klatschte. „Lass sie einfach in Ruhe, dann kannst du den Job hier sauber zu Ende bringen.“
Vorerst hieß das allerdings, dass er nicht schlafen durfte. Er konnte Leandra nur tarnen, wenn er wach war, und so suchte er sich eine halbwegs bequeme Position und ließ gerade einmal zu, dass sich seine Muskeln entspannten.
24 . Kapitel
„Ich hatte gehofft, du würdest zu mir kommen.“ Leandra war in einem verlassenen Heuschober aufgewacht und fand Arel ein gutes Stück davon entfernt an einem Bach, wo er sich gewaschen hatte, seine Haare waren noch feucht, sein Oberkörper nackt.
„Ich musste doch auf dich aufpassen“, gab Arel mit einem flachen Grinsen zurück, während er sich sein Shirt wieder anzog. „Eines kann ich nur.“
„So.“ Leandra sagte nichts weiter dazu und ließ ihn auch nicht spüren, was sie dachte, aber Arel schenkte ihr ein kleines Lächeln und ließ sie dann alleine, damit sie ihre Morgentoilette erledigen konnte.
*.*.*
Leandra hätte sich in ihren kühnsten Träumen keinen glücklicheren Ort vorstellen können, keinen Ort, der mehr für Frieden und Liebe stand. Das Paradies machte sie ungewohnt weich und zugänglich, als Arel sie gegen Mittag zu einer neuerlichen Trainingseinheit aufforderte.
Hier, auf heimischem Boden, war er noch stärker und schneller als auf der Erde. Arel wusste genau, dass Leandra ihm im Grunde nicht gewachsen war, und so kämpfte er bestenfalls mit halber Kraft, ließ sie immer wieder Hiebe und Stiche anbringen - hier im Paradies war er gegen die Schärfe der Waffen gefeit -, damit sie ein Gefühl dafür bekam.
Im Paradies war Herbst, aber die Sonne war milde und wärmte sie so angenehm, dass Arel irgendwann sein Shirt auszog und Leandra mit freiem Oberkörper gegenübertrat. Das brachte sie zum Lächeln; sie liebte es, seine Muskeln in dieser Deutlichkeit sehen zu
Weitere Kostenlose Bücher