Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
Arm um Leandra, damit sie es bequem hatte. Obwohl ihm diese direkte Nähe auf einmal heftiges Herzklopfen verursachte. „Es ist dabei nicht notwendig, Sympathie oder gar Liebe für uns zu empfinden.“
„Denkst du, Sie hat euch nie geliebt?“ Für Leandra war der Gedanke an Gott immer noch fremd und neu, sie hatte sich noch nicht ganz damit arrangiert, dass es dieses höhere Wesen wirklich gab. Und je mehr sie mit Arel über diese Gottheit sprach, um so weniger wusste sie, ob sie Gott überhaupt mochte.
„Ich weiß nicht, wie du Liebe definierst“, sagte er und vergrub seine Nase in ihren Haaren. „Sie will uns auf keinen Fall etwas Schlechtes.“
„Was ist es dann?“, verlangte Leandra eine Erklärung und Arel dachte einen langen Augenblick nach.
„Ich glaube, wir sind eher eine Art Prototyp, eine Nullreihe“, versuchte er, seine Gedanken modern zu formulieren. „Es gab anfangs nur Sie und uns, Ihre Diener. Dann hat sie euch erschaffen.“ Er schnaubte unwillig. „Weißt du, was der gravierendste Unterschied zwischen euch und uns ist?“
„Ihr seid geschlechtslos“, antwortete Leandra sofort, aber Arel schüttelte den Kopf.
„Ihr habt einen freien Willen“, stellte er richtig. „Den hat sie uns vorenthalten.“
„Aber du hast dich doch auch gegen Ihren Willen entschieden, damals und heute“, widersprach Leandra.
„Das ist nicht das Gleiche“, wies Arel sie zurück. „Ihr habt die Fähigkeit, nicht an Sie zu glauben, Sie zu ignorieren. Das hat Sie uns versagt. Wir wissen um Ihre göttliche Existenz und Sie bestraft uns in jeder Sekunde für Aufmüpfigkeit.“ Seine dunklen Augen fixierten Leandra wütend. „Ich wette mit dir, selbst Helal und unsere dunklen Brüder schmerzt Ihre Abwesenheit.“
Leandra machte sich ganz klein neben ihm, aber Arel war noch nicht fertig. „Mit euch Menschen hingegen zeigt Sie eine geradezu unendliche Geduld und Nachsicht! Sie hat euch verziehen, nachdem ihr Sie im Paradies enttäuscht hattet, ihr bekamt von Ihr die Erde in all ihrer unermesslichen Pracht! Und ihr, was tut ihr?“ Er brüllte Leandra inzwischen regelrecht an und die verschränkte die Arme vor der Brust, als könne sie das vorm Zorn des Gregorie bewahren. „Ihr ruiniert sie! Und viele von euch glauben nicht einmal an Ihre Existenz! Selbst die, die einer Religion angehören, glauben nicht wirklich.“ Er konnte es ganz offensichtlich nicht begreifen, unterstrich seine Worte mit einer ganz lebhaften Körpersprache. „Und was ist mit uns? Mit Yarden und mir?“ Wieder eine große Geste, während die Sehnen an seinem Hals deutlich hervortraten, so sehr regte er sich auf. „Wir haben uns Gedanken gemacht, Mitgefühl gezeigt. Da gab es keine Nachsicht, nur Strafen! Das ist einfach nicht fair!“
„Mann, hör auf damit!“ Eine sehr spöttische Stimme riss Arel aus seinem Lamentieren und er blinzelte verwirrt in die Dunkelheit. „Du machst ihr Angst!“
„Yarden! Verdammt, was machst du hier?“ Arel hatte seinen alten Freund erkannt und war mit einem Satz auf den Beinen, um ihn zu umarmen. „Wie hast du uns gefunden?“
„Sie gar nicht“, antwortete Yarden und erwiderte die Umarmung. „Aber dich spüre ich, sobald du auch nur in die Nähe des Paradieses kommst. Schön, dass du hier bist.“
„Ja, Mann, ich bin auch froh“, sagte Arel, dann fand er seine Manieren wieder, drehte sich zu Leandra um und reichte ihr eine Hand, damit sie aufstehen konnte. „Leandra, das ist mein bester Freund Yarden. Yarden, die Eine.“
„Wow, ich hab `ne Menge von dir gehört.“ Yarden gab ihr die Hand und besah sie sich sehr genau, ehe er wieder Arel ansah. „Du solltest nicht hier sein, Arameel und die anderen denken schon, du hättest sie im Stich gelassen.“
„Verdammt!“ Arel fluchte und zuckte unsicher die Schultern. „Es war so schön hier. Sicher, ruhig ...“
„Ich weiß.“ Yarden zog Arel ein paar Schritte in die Dunkelheit hinaus, um ungestört mit ihm reden zu können. „Nikodemus sagt, du würdest dich seltsam benehmen.“
„Ja, das kann sein.“ Arel warf einen Blick über seine Schulter zurück zu Leandra. „Yarden, ich glaube, ich ... ich habe Gefühle für sie.“
„Was für Gefühle?“ Sein Freund verstand das nicht, aber Arel legte ihm nur eine Hand auf die Brust - und der andere Engel keuchte verblüfft. „Was ist das?“, fragte er, erntete aber nur ein unsicheres Schulterzucken.
„Ich weiß es nicht“, gestand Arel leise. „Aber ... nun, ich habe das
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