Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
Sterblichen.“
„Sie ist die Eine“, erklärte Arel, als würde das alles entschuldigen.
Der Cherub nickte zustimmend. „Deswegen kann sie überhaupt hier sein“, sagte er. „Aber das ist gegen Gottes Spielregeln. Du solltest aufpassen, dass sie hier niemand bemerkt.“
„Wie stellst du dir das vor?“, fragte Arel entgeistert. „Wie soll ich sie denn verbergen?“
„Komm schon, den Trick beherrschst du doch“, tadelte ihn der Cherub mit einem Grinsen. „Du hast es doch lange genug auf der Erde gemacht, oder?“
„Wie meine Flügel?“ Der Gregorie begriff sofort und der Cherub nickte.
„Ich hab sie nie gesehen“, machte er Arel das größte ihm mögliche Zugeständnis. „Außer, man fragt mich direkt danach.“
„Vielen Dank, du bist ein echter Freund.“ Arel lächelte, dann war er wieder mit Leandra alleine.
„Was war das denn?“ Sie konnte das alles sichtlich nicht fassen, aber der Engel sah sie einfach nur sehr lange und durchdringend an.
„Die Cherubim bewachen das Paradies“, erklärte er. „Sie bemerken jeden, der ankommt, und sie wissen alles über jeden, der das Paradies betritt.“
„Und ich dürfte nicht hier sein?“, kombinierte Leandra mit gerunzelter Stirn. „Weil ich eine Sterbliche bin?“
„Genau deswegen“, bestätigte Arel und seufzte leise. „Aber ich kann dich tarnen, so wie meine Flügel. Hier im Paradies bist du sicher.“
„Aber weswegen musst du mich tarnen?“ Leandra verstand ihn nicht. „Wenn ich hier doch sicher bin! Es ist doch deine Aufgabe, mich zu schützen, oder?“
„Gott will es so.“ Arel murmelte unwillig zur Antwort.
Leandra verzog das Gesicht. „Langsam hab ich das Gefühl, dass mich Gott nicht leiden kann“, maulte sie. „Ich meine, sieh dir das alles hier an! Wer war das, gegen den du gekämpft hast? Er war stärker als der andere, oder?“
„Das war Astratus.“ Arel seufzte und ließ zu, dass sich Leandra die Wunde an seinem Arm genauer ansah. Sie war tief und blutete heftig und würde wohl eine Narbe geben. „Helals rechte Hand, sein Vertreter. Es ist ein Wunder, dass mir nicht die Schwingen oder andere Körperteile fehlen.“
Das hätte witzig klingen können, aber Leandra hatte den schwarzen Engel kämpfen sehen und fröstelte jetzt noch beim bloßen Gedanken an ihn.
„Du kämpfst beeindruckend“, sagte sie leise, und als sie ihm ins Gesicht sah, blitzten seine Augen. „Astratus hatte wirkliche Mühe, dich in Schach zu halten.“
„Du hast mir das Leben gerettet.“ Arels Stimme war sehr sanft, als er Leandra eine Hand an die Wange legte und sie sachte streichelte, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings.
Ganz ohne sein Zutun beugte er sich vor, schloss in dieser Bewegung die Augen und küsste Leandra auf den Mund, vorsichtig und fragend, als habe er Angst vor ihrer Reaktion.
Leandra zuckte in der ersten Sekunde zusammen, wollte sich zurückziehen, aber eine Stimme in ihrem Hinterkopf hielt sie davon ab, sodass sie stillhielt und sich erneut küssen ließ.
„Verzeih mir.“ Arel murmelte verlegen, als er sich wieder von ihr zurückzog, aber Leandra folgte seiner Bewegung, schob eine Hand in seinen Nacken und küsste ihn ihrerseits, leidenschaftlicher und fordernder, als er es sich jemals getraut hätte.
„Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest“, ließ sie ihn mit einem weichen Lächeln wissen und schob eine Hand auf seine Brust, um ihn sachte zu streicheln. Er schloss genüsslich die Augen. „Ich wusste nur nicht, dass du es willst.“
„Das war mir selbst nicht bewusst“, gab Arel zu und grinste halb, nur mit einem Mundwinkel. „Ich bin schließlich ein Engel, oder?“
„Was willst du, mein schwanzloser Weggefährte?“ Leandra zog ihn auf, wollte wissen, was er dachte und fühlte, aber Arel sah sie nur lange an, ehe er langsam die Schultern zuckte.
„Dich in Sicherheit bringen“, wich er einer direkten Antwort aus, aber Leandra legte ihm eine Hand an die Wange und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen, wobei sie den Kopf in den Nacken legen musste.
„Ich bin in Sicherheit“, wisperte sie mit sinnlicher Stimme. „Was willst du?“ Es war interessant, ihre weiblichen Reize an ihm ausprobieren zu können. Es gab ihr ein Gefühl von Macht, das sie lange vermisst hatte.
„Großer Gott!“ Arel legte gequält den Kopf in den Nacken und seufzte so tief, dass es vom Grund seiner Seele zu kommen schien. „Ich will ... ich will mit dir zusammen sein.“
„Ja.“ Leandra
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