Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
können.
„Warum hat dich Gott nur so verdammt männlich gemacht?“, schnurrte sie, ließ ihr Schwert einfach zu Boden fallen und trat ganz dicht vor Arel.
Sie fuhr sachte mit gespreizten Fingern durch seine daunenweiche Brustbehaarung, ehe sie seine nackte Brust küsste und ihm dann in die Augen sah.
„Ist das schön?“, fragte sie und konnte es schon an der Farbe seiner Augen sehen: Sie waren beinahe schwarz.
„Sehr schön“, gab er ehrlich zurück. „Leandra, ich denke, wir ...“
„Schschsch!“, machte sie und streckte sich, um ihn zu küssen. „Willst du das nicht? Was ist dein Problem, starker Gregorie?“
„Ich bin der falsche Partner für eine junge, schöne Sterbliche“, gab Arel zurück, erwiderte aber ihren Kuss. „Ich bin ein Engel, du die Eine ...“
„Wir sind sowieso zusammen“, entgegnete Leandra und streichelte weiter seine nackte Haut. „Ich denke nicht, dass etwas dagegen spricht, wenn wir uns dabei ein wenig näher kommen.“
„So einfach siehst du das.“ Arel verzog das Gesicht, wollte nicht einmal mehr darüber nachdenken, aber Leandra nickte und küsste ihn schon wieder.
„Ich ...“, setzte sie an, aber Arel schüttelte entschieden den Kopf und trat von ihr zurück, harte Abweisung in den Augen.
„Bitte nicht“, bat er sie und sie konnte ihm ansehen, dass er mit seinen Gefühlen kämpfte.
Die Härte in seinem Blick war gespielt, im Grunde litt er, und als Leandra ihn einfach nur ansah, drehte er sich um und ließ sie alleine, um seine Gedanken wieder auf die Reihe zu bekommen.
Leandra hingegen starrte ihm hinterher. Es war schwieriger, als sie erwartet hatte. Erst hatte es so ausgesehen,als könnte sie ihn leicht zu ihrem willigen Werkzeug machen, aber jetzt widerstand er ihr dann doch. Das war sie nicht gewohnt und das gefiel ihr nicht! Es machte sie wütend, dass er sie erst jetzt hierher gebracht hatte, anstatt direkt diesen Weg zu gehen. Was wäre ihr alles erspart geblieben! Hatte er ihr nicht einmal versichert, er wäre zum Dienen da? Dann sollte er das gefälligst auch tun!
*.*.*
Der Gregorie war ihr den ganzen Nachmittag aus dem Weg gegangen, aber als er am frühen Abend zurück zu ihrem Lager kam, hatte er sogar ein Lächeln für sie - und Abendessen.
„Du siehst todmüde aus.“ Leandra betrachtete den Engel mit schief gelegtem Kopf von der Seite, als er ihnen wieder ein Lagerfeuer anfachte, um ihr Essen zu wärmen. „Hast du letzte Nacht nicht gut geschlafen?“
„Ich habe gar nicht geschlafen“, gab Arel zurück und streckte mit einem hörbaren Knacken seinen schmerzenden Rücken. „Ich kann nicht schlafen, wenn ich dich tarnen muss.“
„Wieso nicht?“ fragte Leandra erstaunt, aber der Engel zuckte nur die breiten Schultern und machte es sich am Türpfosten des Heuschobers bequem.
„Im Schlaf habe ich keine Kontrolle mehr über die Tarnung“, erklärte er. „Ich kann meine Flügel auf der Erde nicht tarnen, wenn ich tief und fest schlafe, und das Gleiche gilt für dich hier im Paradies.“
„Wie lange willst du das durchhalten?“ Leandra war entsetzt – sie wollte hierbleiben!
Aber Arel zuckte nur erneut die Schultern. „Ich weiß es noch nicht“, war er weiterhin aufrichtig und gähnte hinter vorgehaltener Hand. „Ich befürchte, wir werden uns etwas ausdenken müssen.“
„Ja, das kann sein.“ Leandra seufzte und widmete sich dann ihrem Essen, während Arel sie die ganze Zeit von der Seite betrachtete - sie war so wunderschön im schwindenden Licht des Tages!
Leandra war sich dieses Blickes durchaus bewusst. Sie hoffte, den bösen Spott aus ihrem Gesicht fernhalten zu können. Konnte der Engel nicht vielleicht in ihr lesen? Sie musste vorsichtig sein. Offenkundig kämpfte er gegen seine Gefühle an, die er nicht zulassen wollte.
„Ich hatte keine Ahnung, dass das Paradies so wunderschön ist“, plauderte sie nach dem Essen mit ihm, als es draußen endgültig dunkel wurde und das Licht des Lagerfeuers zuckende Schatten auf ihre Gesichter warf. „Das Gefühl, das ich hier habe, ist unbeschreiblich.“
„Ja.“ Arel nickte langsam. „Kannst du dir vorstellen, was es für mich bedeutet, seit dreitausend Jahren ausgesperrt zu sein?“
„Nein, aber ich denke, ich bekomme immerhin eine Ahnung davon“, antwortete Leandra. Sie rutschte an Arels Seite und kuschelte sich an ihn. „Gott liebt ihre Engel nicht besonders, oder?“
„Wir sind geschaffen worden, um zu dienen“, gab Arel unwillig zurück und legte einen
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