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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Elf aufstand und sich der Tür näherte. Davarons verbliebene Hand schwebte über dem Griff seines Schwerts.
    »Was hast du gehört?«, fragte Elanya leise. Der Sturm war so laut, dass Athanor Mühe hatte, sie zu verstehen, obwohl sie nur drei Schritte entfernt saß. Mit neuer Wucht zerrte der Wind an Läden und Tür. Davaron hob lediglich die Hand, um Schweigen zu gebieten, und lauschte angespannt.
    Wie soll er bei dem Lärm etwas gehört haben? , zweifelte Athanor, doch allmählich beschlich auch ihn eine Ahnung von Gefahr. Lautlos erhob er sich. Davaron zog sein Schwert.
    Mit einem Knall barst die Tür aus den Angeln und prallte dem Elf gegen die Stirn. Er brach zusammen, als hätte man die Fäden einer Marionette durchtrennt. Halb unter der Tür begraben regte er sich nicht mehr. Über seine Schläfe rann Blut. Elanya sprang mit einem erschreckten Laut auf und riss ihre Klinge heraus. Für einen Moment, der ihm ewig vorkam, starrte Athanor die Gestalten im Türrahmen an. Eine Böe fuhr herein, zerrte an ihren Haaren und Umhängen. Im ersten Augenblick glaubte er, die Toten aus der Dorfgruft vor sich zu haben. Leere Augenhöhlen klafften unter schweren Lidern. Knochen stachen durch aufgeplatzte Haut. Verdorrte Lippen gaben gelbe Zähne frei. Doch diese …  Männer waren Krieger. Sie trugen Schwerter in den Händen und brüchige Lederharnische am Leib. Auf dem Schädel des Vorderen saß ein Bronzehelm, an dessen Schmuck aus Pferdehaar der Wind riss.
    Als die beiden hereinstürmten, fand Athanors Hand den Schwertgriff von selbst. Elanya duckte sich unter dem Hieb des Anführers weg und sprang dem zweiten Krieger entgegen. Athanor brachte seine Klinge gerade rechtzeitig heraus, um die Attacke des Helmträgers abzuwehren. Der Schlag war hart, ungestüm und sollte ihm den Schädel zertrümmern. Athanor parierte ihn über seinem Kopf, ließ die rostige Klinge an seiner Waffe abgleiten und stieß mit der Schwertspitze zu – tief ins Gesicht unter dem Helm.
    Etwas knirschte. Die ledrige Linke des Toten packte Athanors Klinge, die Rechte holte zu einem Stich in sein Herz aus. Scheiße! Wie tötete man einen Toten? Mit einem gewaltigen Tritt schleuderte Athanor seinen Gegner rückwärts und befreite seine Waffe aus dessen Griff. Der Wiedergänger gab nicht einmal ein Ächzen von sich.
    Athanors Blick fiel auf das Herdfeuer. Hastig zog er ein brennendes Scheit heraus. Schon stürzte sich der Tote wieder auf ihn. Athanor wehrte zwei wilde Hiebe ab und drang seinerseits vor. Mit dem Schwert wollte er den Gegner zwingen zu parieren, um ihn gleichzeitig mit vorgerecktem Holzscheit in Flammen zu setzen. Doch der Wiedergänger schenkte der Klinge keine Beachtung. Athanors Hieb fuhr auf die Schulter des Gegners nieder. Knochen zersprangen. Das Schwert drang durch Knochen und Harnisch in den ausgedörrten Leib. Unbeeindruckt packte der Tote die Hand mit dem brennenden Scheit, hielt sie auf Abstand, während er zustach.
    Athanor drehte sich weg. Die schartige Klinge glitt am Kettenhemd ab. Mit einem Ruck riss er seine Waffe aus dem Leib des Gegners und drosch nach dessen Hals. Das Schwert fraß sich unterhalb des Helms in Wirbel und Sehnen. Der Mistkerl zuckte nicht einmal. Stattdessen stach er nach Athanors Bein. Athanor wich aus. Die eisige Totenhand umklammerte noch immer sein Handgelenk.
    »Lass los oder stirb!«, knurrte er und warf sich zur Seite, dem Feuer entgegen. Der Wiedergänger wurde mitgezerrt, geriet zwischen ihn und die Flammen. Zu nah am Gegner, um Waffen zu gebrauchen, drängte Athanor ihn zurück. Der löchrige Umhang fing Feuer. Zum ersten Mal ertönte ein schriller Laut, doch er schien nicht aus dem Mund des Toten zu stammen. Die Finger lockerten ihren Griff. Im gleichen Augenblick prallte der behelmte Schädel gegen Athanors Stirn. Benommen torkelte Athanor rückwärts gegen die Wand.
    Angefacht vom hereinfauchenden Wind breiteten sich die Flammen auf dem Wiedergänger aus. Kreischend warf er sich zu Boden, um sie zu ersticken. Athanors Blick suchte Elanya. Gerade hatte ihr Gegner sie in eine Ecke gedrängt, doch sie tänzelte ihn aus, führte einen sinnlosen Hieb in seinen Rücken. Athanor sprang über den brennenden Toten. Noch immer hielt er Schwert und Holzscheit in den Händen, stürzte sich damit auf den neuen Gegner. Der wirbelte herum, ignorierte die Klinge und hieb nach Athanors Linken. Die Armschiene verhinderte, dass er Davarons Schicksal teilte, doch Athanor war, als breche ihm der Schlag die

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