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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Knochen. Vor Schmerz entglitt ihm das Scheit.
    Elanya holte aus und durchtrennte ein Bein ihres abgelenkten Gegners. Athanor traute seinen Augen nicht. Anstatt auch nur zu wanken, blieb der verfluchte Kerl einfach stehen. Er hob sogar wieder das Bein, obwohl der Spalt darin deutlich zu sehen war.
    »Er steht wieder auf!«, rief Elanya und sah mit geweiteten Augen an Athanor vorbei. Sie konnte nur den brennenden Toten meinen, denn Davaron lag noch immer halb unter der Tür.
    »Schnapp dir die Kristalle und lauf!«, brüllte Athanor. Er packte sein Schwert mit beiden Händen und stürmte auf den Wiedergänger vor sich zu. Mit Schwung trieb er die Klinge durch Harnisch und Leib des Gegners, schob ihn vor sich her und nagelte ihn an die Wand. Hilflos hackte der Aufgespießte mit dem Schwert nach ihm und stemmte sich gegen die Waffe, die ihn festhielt. Ein leises Knirschen verriet, dass er bald wieder frei sein würde.
    »Ich kann ihn nicht im Stich lassen«, schrie Elanya, die sich über Davaron gebeugt hatte. »Er lebt!«
    »Sollen wir seinetwegen sterben?« Athanor hob eine Truhe und schleuderte sie dem Helmträger entgegen, dessen Gesicht zur Hälfte verkohlt war. Knochen barsten unter dem Aufprall. Der Tote krachte mitsamt der Truhe zu Boden.
    »Er darf hier in der Fremde nicht sterben«, zeterte Elanya und zerrte die Tür von Davaron.
    Athanor hechtete zu seinem Holzscheit, klaubte es auf. »Er würde dich auch nicht retten!«
    »Doch!«
    Er riss sein Schwert aus dem Aufgespießten und rammte ihm stattdessen das brennende Scheit in die Kehle. Flammen loderten aus den leeren Augenhöhlen. Wieder der schrille Laut, als das Feuer rasend schnell um sich griff.
    Athanor hastete zu Elanya, die sich den Beutel mit den Kristallen umhing.
    »Du musst ihn tragen. Bitte!«
    Er packte die Tür und riss sie vom Boden hoch. »Verschwinde endlich!« Die Tür als Schild vor sich, stürmte er auf den Helmträger zu, der sich unter der Truhe hervorrappelte. Athanor fegte ihn wieder von den Füßen, begrub ihn unter der Tür und warf sich darauf, um ihn zu zermalmen. Knochen splitterten. Athanor sprang auf und ließ sich noch einmal fallen. Wieder knackte es unter ihm, und doch legten sich mumifizierte Finger um die Kante der Tür.
    Das gibt’s überhaupt nicht! »Du bist tot!«, brüllte er, hackte die Finger ab und zerrte an ihnen, während sein Gewicht den Wiedergänger samt Tür am Boden hielt. Obwohl sie zweifellos durchtrennt waren, spürte er einen zähen Widerstand, als klebten sie noch immer an der Hand fest. Mit ganzer Kraft riss er sie ab und warf sie ins Feuer. Kreischend tobte der Tote gegen die Bretter, auf denen Athanor kniete. Der andere Wiedergänger wälzte sich noch brennend am Boden, doch die meisten Flammen waren bereits erloschen.
    »Du kannst sie nicht besiegen. Komm!«, drängte Elanya.
    Dass sie um Davarons Willen noch immer im Türrahmen stand, fachte Athanors Wut erneut an. So zornig sprang er auf, dass unter ihm wieder Knochen brachen. »Du sollst abhauen!«
    Elanya wich vor ihm zurück, doch sie senkte den Blick nicht. Knurrend lud sich Athanor den verfluchten Elf auf die Schulter. Polternd flog hinter ihm die Tür zur Seite. Endlich rannte Elanya hinaus in den Sturm, und Athanor folgte ihr. Der Wind peitschte ihm eisigen Regen ins Gesicht. Sie rannten einfach die Dorfstraße entlang, aber wohin sollten sie fliehen?
    »Wir müssen zum Fluss!«, brüllte er gegen den Sturm an und schlug die Richtung zum Ufer ein. Bei ihrer Ankunft hatte er es zwischen den Häusern in der Ferne gesehen.
    Elanya hastete an seine Seite. »Warum?«
    »Wiedergänger können kein fließendes Wasser durchqueren.« Zumindest hoffte er, dass die Legenden stimmten.
    Elanya warf einen Blick über die Schulter. »Sie kommen!«, schrie sie und lief schneller.
    Athanor versuchte, mitzuhalten. Auf dem schlüpfrigen Boden glitt er aus, fing sich und verfluchte aufs Neue den Elf, unter dessen Gewicht er schwankte. Jeder Blick nach unten brachte ihn aus dem Tritt. Seine Füße verfingen sich in niedrigen Sträuchern und kamen doch wieder frei. Dass sich Elanya zurückfallen ließ, konnte nichts Gutes bedeuten. Schon hörte er Klingen aufeinanderprallen. Sie hielt ihm den Rücken frei.
    Wo bleibt der verdammte Fluss? Im Licht der Blitze sah der Regen aus wie eine silbrige Wand und raubte die Sicht. Jäh tauchte das abschüssige Ufer aus der Dunkelheit auf. Athanor schlitterte hinab und stolperte ins Wasser. Sofort lief es kalt in seine

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