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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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ich meine, freut mich.« Rasch streckte er die Hand aus, und Gunthigis schlug mit einem Händedruck ein, der seine Finger zu zermalmen drohte. Dieser Kerl musste in direkter Linie von einem Troll abstammen. »Gemeinsam werden wir die verfluchten Seelen schon wieder zurück in ihre Mine verbannen.«
    Der Wächter brummte nur zustimmend. So leicht war er also nicht zu versöhnen.
    »Ich hoffe, dir ist klar, dass du den Oberbefehl hast«, mahnte Skorold. »Meine Leute folgen dir, weil du ein Held bist. Von Herrn Vindur war nie die Rede.«
    Hrodomar sah ihn überrascht an. »Äh, ja, natürlich. Herr Vindur kennt sich in der Mine doch auch gar nicht aus.«
    »Können wir dann endlich aufbrechen?«, fragte Vindur mürrisch. Er fürchtete wohl noch immer, dass jeden Moment sein Vater auftauchen und ihn aufhalten würde.
    »Wenn alle bereit sind?« Hrodomar warf Gunthigis einen fragenden Blick zu.
    »Wir warten nur auf euch«, brummte der Hauptmann und schulterte seinen schweren Kriegshammer.
    »Viel Glück, Junge«, wünschte Skorold.
    Hrodomar lächelte schief. Sieht aus, als könnten wir es brauchen.
    Zur Grenzwache gehörten lächerlich wenig Truppen. Athanor erkannte es bei seiner Ankunft in Uthariel auf den ersten Blick. Es mochte weitere Stützpunkte geben, doch Elanya hatte ihm erzählt, dass Uthariel der größte war. Der größte! Athanor schnaubte abfällig. Noch hatte er die Trolle nicht zu Gesicht bekommen, aber die Anzahl der Elfen wäre selbst für eine kleine theroische Festung beschämend gewesen. Es gab ein halbes Dutzend Krieger wie Davaron, die auf Patrouille ritten, und oben auf dem Felsen war eine Handvoll Späher mit Greifen stationiert. Damit ließ sich die Grenze bestenfalls überwachen, aber nicht verteidigen – nicht gegen mehr als eine Bande leichtfertiger Orks. Jetzt verstand er auch, weshalb Kavarath und sein Sohn über die Untätigkeit des Rats geschimpft hatten. Wenn den Elfen wirklich eine so vernichtende Gefahr drohte, wie sie Elanyas Schwester prophezeit hatte, wäre es höchste Zeit gewesen, die Besatzung zu verzehnfachen und ein Heer aufzustellen.
    Der Aufstieg zur Festung gefiel Athanor schon besser. Schwindelerregend wand sich der Steig an der Felswand empor, bis die Bäume unter ihnen nur noch wie Moos aussahen. An manchen Stellen war der Pfad so schmal, dass Athanor mit der Schulter am Gestein entlangschabte. Weder Reiter noch Fußtruppen würden diesen Adlerhorst jemals einnehmen. Einer Drachenattacke wäre er dagegen schutzlos ausgeliefert. Doch gegen Drachen waren ohnehin nur die unterirdischen Bastionen der Zwerge gefeit.
    Je höher sie kamen, desto genauer konnte Athanor sehen, was er von unten für große Raubvögel gehalten hatte, die um Uthariel kreisten. Für Adler oder Geier waren ihre Köpfe zu groß und dick, obwohl einige einen Schnabel besaßen. Harpyien! Mit schrillen Schreien stürzten sie sich herab, um knapp vor Athanor und den Elfen Haken zu schlagen und wieder davonzujagen.
    »Ein Mensch!«, gellte es. »Seht nur, Schwestern, ein Mensch!«
    Ihre strengen und doch eindeutig weiblichen Gesichter waren von Gefieder umrahmt, aber noch unwirklicher kamen Athanor die Brüste vor, die sich zwischen den Federn abzeichneten. Fingerlange Klauen glänzten im Sonnenschein auf, wenn die Harpyien ihre wilden Manöver flogen. Unwillkürlich verlagerte Athanor sein Gewicht mehr zur Felswand. Spielend hätte eine der Chimären nach ihm greifen und ihn in die Tiefe schleudern können.
    »Gibt es eigentlich auch männliche Harpyien?«, rief er Elanya über das Kreischen zu.
    »Die Harpyien behaupten es. Aber wir bekommen sie nie zu Gesicht.«
    Misstrauisch behielt er die schreienden Bestien im Blick. »Vielleicht fressen sie sie wie die Spinnen auf.«
    Elanya lachte. »Die Harpyien sagen, dass ihre Männer in fernen Gebirgen leben und nichts mit uns zu tun haben wollen, weil wir am Krieg gegen Imeron beteiligt waren. Aber vielleicht hast du recht, und es ist nur eine Ausrede.«
    »Dumm!«, schrillte eine Harpyie.
    »Wer ist Imeron?«
    »Dumm ist er! Gar nichts weiß er.«
    Meint das Biest wirklich mich?
    »Du hast noch nie von ihm gehört?«, fragte nun auch noch Elanya erstaunt.
    Athanor hörte Davaron, der vor ihm ging, lachen.
    »Nein, hab ich nicht.« Wie wichtig konnte der Bastard dann schon sein?
    »Kennst du denn nicht das Sternbild Die Wacht ?«
    Gereizt ballte er die Fäuste. »Ich kenne viele Sternbilder, aber ich bin Krieger, kein Sterndeuter.«
    »Dann werde ich es dir

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