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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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so misstrauisch war. Vielleicht war sie eine bessere Kommandantin, als er geglaubt hatte.
    »Ich werde mich nicht über die Vorschriften hinwegsetzen und damit womöglich mein Volk gefährden.«
    »Wie weit ist denn dieser heilige Hain überhaupt entfernt?«, wollte Athanor wissen.
    »Für Fußtruppen bei gewöhnlichem Tempo etwa vier Tagesmärsche.« Nachdenklich legte Mahalea einen Finger auf den Nasenrücken. »Das bedeutet, dass der Feind ebenso schnell hier sein könnte. Er sagt, sie breiten sich aus. Ich muss Ivanara darüber informieren.«
    »Dann solltet Ihr der Erhabenen auch schreiben, dass es klüger ist, den Vormarsch des Gegners bereits vor der Grenze aufzuhalten, statt ihn herankommen zu lassen.«
    Sie sah ihn missbilligend an. »Hör auf, mir Ratschläge zu erteilen! Ich habe dieses Land schon bewacht, als dein Großvater noch nicht geboren war. Geh zu dem Faun und sag ihm, dass du noch heute Abend einen berittenen Boten nach Anvalon senden wirst. Bereits übermorgen könnten wir Antwort erhalten. Ich werde auf jeden Fall zu größter Eile drängen, damit wir für die Faune nicht zu spät kommen.«
    »Warum schicken wir keine Harpyie? Sie wäre sicher schneller.«
    »Harpyien …« Sie betonte das Wort mit einem seltsamen Unterton. »… sind nicht verlässlich.«
    Hatte Mahalea andeuten wollen, dass die Harpyien in Retheons Ermordung verwickelt sein könnten, nur weil eine von ihnen diesen Unbekannten gesehen hatte? Das ergab doch keinen Sinn. Chria danach zu fragen, war allerdings auch nicht besser. Dann hätte er ebenso gut den Faun fragen können, ob seinesgleichen manchmal in fremde Taschen griffen. Harpyien haben Davarons Frau und sein Kind getötet , fiel ihm plötzlich wieder ein. Doch diesen Bastard würde er gewiss nicht danach fragen. Davaron würde ihm entweder nicht antworten oder – noch schlimmer – antworten und dabei womöglich in Tränen ausbrechen. Es wurde wirklich Zeit, dass Elanya zurückkam, damit er endlich wieder mit jemandem reden konnte, der weder ein Fell noch Federn besaß. Über spitze Ohren ließ sich gerade noch hinwegsehen, wenn zwischen ihnen keine arrogante Visage saß.
    Als sein Blick auf die Trolle fiel, die vor ihren Höhlen an mehreren Lagerfeuern saßen, bemerkte er, dass sie ihm eigentlich am ähnlichsten waren. Natürlich nur, wenn man von ihrer enormen Größe absah, aber die verfilzten Haare und Bärte, der Gestank – das ließe sich mit heißem Wasser und einem Kamm ändern. Vermutlich würden sie sich eher von diesem Felsen stürzen , dachte er grinsend.
    Orkzahn hatte ihn entdeckt und kam auf ihn zu. »Werden wir in den Kampf ziehen, Kommandant?« Offenbar hatten die Trolle den Faun gründlich befragt, bevor sie ihn zur Festung hinaufgelassen hatten.
    »Das steht noch nicht fest. Es gibt … Regeln, die wir einhalten müssen. Morgen sollten wir Antwort aus Anvalon bekommen.«
    Der Troll brummte etwas Undeutbares.
    »Haltet euch trotzdem bereit«, befahl Athanor, »und packt Proviant für acht Tage.« Da von den Lagerfeuern so viel Bratenduft herüberwehte, dass er sogar die Trolle kaum noch roch, sollte ihnen das nicht schwerfallen.
    »Willst du dich zu uns setzen und mit uns essen?«, fragte Orkzahn. »In letzter Zeit gibt es hier so viel Wild wie noch nie.«
    Der Hunger musste ihm mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben stehen. So raffiniert die Elfen auch kochen konnten, sie aßen eindeutig zu selten, und es gab wenig Fleisch. »Warum nicht? Ich könnte eine Hirschkeule vertragen.«
    Orkzahn lachte. »Eine ganze?«
    »Vielleicht nehm ich auch zwei.«
    »Kein Elf würde jemals mit uns essen«, stellte der Troll mit plötzlichem Ernst fest. »Schon gar kein Kommandant.«
    »Warum sollte ein Krieger nicht im Kreise anderer Krieger essen? Vergiss die Elfen. Aus ihnen werden nie richtige Kämpfer.«
    Orkzahn runzelte die Stirn. »Sie haben uns besiegt.«
    »Das mag sein«, musste Athanor zugeben. »Aber nur durch eine List, oder nicht?«
    »Macht es das besser?«
    »Aber sicher. Wenn ich einen Feind nur durch List besiegen kann, dann ist er der stärkere Krieger.«
    »Vielleicht hätte ich Menschen nie essen, sondern immer einladen sollen«, brummte der Troll.
    Gespielt gleichgültig zuckte Athanor mit den Schultern. »Solange du sie nicht einlädst, um sie zu essen.«
    Wieder lachte Orkzahn auf und schlug ihm auf den Rücken, dass er fast vornüber fiel. »Das machen nur Oger. So fangen sie Orks.«
    Es war noch stockfinster in seiner Kammer, als

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