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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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ist, kann sie mir nicht selbst schreiben, doch sie hat ihre Mutter gebeten, mir auf dem schnellsten Weg …«
    Komm auf den Punkt, Mann! , fluchte Mahalea im Stillen.
    »… einen Brief zu senden. Aphaiya hatte erneut beunruhigende Träume. Sie hat ein Massaker an Faunen und großen ungeschlachten Wesen gesehen, die sie für Trolle hält.«
    Und das wolltest du in aller Ruhe vorbringen, wenn du an der Reihe bist? , hätte Mahalea ihn am liebsten angeschnauzt, doch ein Zwischenruf Feareths kam ihr zuvor.
    »Da hört Ihr es!«, tönte Kavaraths Sohn. »Wie viele Warnungen braucht Ihr noch, um endlich etwas zu unternehmen?«
    Überall entbrannten Diskussionen unter den Ratsmitgliedern, aber Mahalea war nicht sicher, ob sie damit zufrieden sein sollte. Einigkeit darüber, dass nun entschlossen vorgegangen werden musste, wäre ihr lieber gewesen. Auch schmeckte ihr nicht, auf der Seite Kavaraths zu stehen. Zu oft war er ihr in der Vergangenheit in den Rücken gefallen.
    Wieder fuhr eine Böe durch die Ratshalle, dieses Mal so heftig, dass der Wind in Mahaleas Ohren brauste und an ihrem Haar zerrte. Ivanara erhob sich, während das Stimmengewirr verebbte. »Ihr alle wisst, dass ich mich nie damit begnügt habe, Zeichen zu deuten und auf die Einflüsterungen Einzelner zu vertrauen«, sagte sie, ohne Gefühle preiszugeben. »Entscheidungen von großer Tragweite müssen auf einer soliden Grundlage getroffen werden, die wir auch vor unseren Kindern und Kindeskindern noch mit Recht werden verteidigen können. Es war noch nie klug, überstürzt Leben aufs Spiel zu setzen. Deshalb brauchen wir endlich Gewissheiten. Feareth«, wandte sie sich an Kavaraths Sohn, »wenn die Söhne und Töchter Piriths so tatendurstig sind, schlage ich vor, dass sie Späher aussenden, um herauszufinden, woher diese Untoten kommen und mit wie vielen wir es zu tun haben.«
    »Das ist Aufgabe der Grenzwache«, warf Mahalea empört ein.
    »Aufgabe der Grenzwache ist es, unsere Wälder gegen Eindringlinge zu sichern«, entgegnete Feareth. »Kann diese Aufgabe noch erfüllt werden, wenn wir noch mehr Späher aussenden und weitere Truppen den Faunen zu Hilfe schicken?«
    Mahalea presste die Lippen zusammen. Das konnte sie in der Tat nicht versprechen.
    »Unter den Grenzwächtern befinden sich ohnehin mehrheitlich Abkömmlinge Piriths«, stellte Feareth gönnerhaft fest. »Wir werden einige Krieger nach Beleam senden, um die Lücken zu füllen.«
    Noch mehr Krieger wie Davaron, die dir treuer ergeben sind als mir. Doch solange kein anderes Volk einsprang, blieb ihr nichts anderes übrig, als das Angebot anzunehmen. Wie so oft hätte sie lange darauf warten können, dass sich andere vordrängten. Sie bedachte die Abkömmlinge Heras mit einem bitteren Blick, bevor sie Feareth antwortete. »Die Grenzwache heißt jeden willkommen, der sich freiwillig dieser Aufgabe stellen möchte.«
    Feareth nickte zufrieden.
    »Des Weiteren«, ergriff Ivanara wieder das Wort, »legt die neue Prophezeiung nahe, unsere ausgesandten Truppen zu verstärken. Ich gebe zu bedenken, dass es sich nur um Träume handelt. Und selbst wenn sie wahr sind, könnten sie bedeuten, dass wir noch mehr Krieger und Trolle in den Tod schicken, sollten wir unseren Entschluss von gestern korrigieren. Ich bitte deshalb alle Mitglieder dieses Hohen Rats, ihre Entscheidung gut abzuwägen.«
    Einige Gesichter wurden nachdenklich, in anderen stand bereits Entschlossenheit zu lesen. Darüber, wie diese Ratsmitglieder abstimmen würden, sagten die Mienen jedoch nichts aus.
    »Ich schlage vor, zehn weitere Trolle und fünf unserer Krieger zu entsenden, um den Faunen bei der Verteidigung ihres Heiligtums beizustehen.« Die Erhabene sah Mahalea nicht an. Sicher war ihr bewusst, dass es einerseits einen bedenklichen Aderlass für Uthariel bedeutete, doch andererseits immer noch nicht annähernd einem Heer gleichkam. »Wer stimmt dafür?«
    Die Abkömmlinge Piriths hoben alle die Hand. Peredin schloss sich ihnen an und mit ihm ein Großteil seines Gefolges. Auch unter den Söhnen und Töchtern Heras stimmten die meisten für den Vorschlag ihrer Ältesten. Nur die Abkömmlinge Ameas zögerten noch immer und sprachen sich flüsternd ab. Schließlich hoben einige von ihnen die Hand, doch ihr Ältester schüttelte nur den Kopf.
    Die Erhabene sah sich um. »Das ist eindeutig die Mehrheit. Der Vorschlag wurde angenommen.«
    Doch Mahalea war nicht nach Jubel zumute. Hoffentlich holen wir Athanors Trupp ein, bevor es

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