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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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würde nur noch ein Schlachtfeld vorfinden.
    »Wir brechen noch vor dem Morgengrauen auf«, entschied Athanor. »Je früher wir eintreffen, desto ausgeruhter können wir uns abends dem Gegner stellen.«
    Dieses Mal sahen die Elfen ihn überrascht an, nickten, doch dann kauten sie weiter.
    Herr der Schatten! Wollten sie den ganzen Abend in diesem brütenden Schweigen verbringen? Sollte es ihm zeigen, dass sie seine Gesellschaft nur ertrugen, um den Anschein zu wahren? Für den Faun sah diese Farce wohl kaum glaubwürdig aus. Über irgendetwas musste man sich doch unterhalten können. »Wer ist denn nun eigentlich dieser Imeron, von dem ständig alle reden?«
    »Frag doch deine verfluchte Harpyienfreundin!« Davaron warf sein Brot ins Feuer und ging davon.
    Sein Nebenmann schüttelte nur den Kopf.
    »Musstest du das ausgerechnet ihn fragen?«, wollte Deamath wissen.
    »Ich habe nicht ihn gefragt, sondern euch alle. Konnte ich ahnen, dass er wegen einer harmlosen Frage heulend davonrennt?« Und selbst wenn, wäre es mir doch egal gewesen. »Warum stellt er sich überhaupt so an?«
    »Weil seine Frau und sein Kind von Harpyien getötet wurden.«
    Hol’s der Dunkle! Musste das als Erklärung für alles herhalten? »Was hat das mit Imeron zu tun?«
    »Imeron hat die Harpyien erschaffen.«
    Athanor schüttelte den Kopf. Welcher Gott hatte eigentlich die Drachen in die Welt gesetzt? Vielleicht sollte ich jetzt auch jedes Mal zornig werden, wenn sein Name fällt.
    »Imeron hat nicht nur die Harpyien, sondern alle Chimären geschaffen«, mischte sich Rekker ein.
    »Aha, also auch die Faune.« Athanor stutzte. »Und trotzdem habt ihr mit den Elfen gegen ihn gekämpft?« Noch nie hatte er von einem Volk gehört, das gegen seinen eigenen Schöpfer in den Krieg gezogen war. »Gegen einen Gott?«
    »Imeron war kein Gott, sondern ein Astar«, erklärte Deamath.
    »Wie der, dessen Geist den Gorgon vergiftet hat?« Die Elfen kannten offenbar erstaunlich viele Geschichten über Wandelsterne.
    Deamath nickte. »So ist es. Doch seine Macht war so groß, dass er sich bald für einen Gott hielt. »
    »Ich werde mich nicht mit einem Elf darüber streiten, ob der Schöpfer ein Gott war«, sagte Rekker, doch in seiner Stimme schwang Verärgerung mit. »Unsere Ahnen entschieden, ihn gemeinsam zu bekämpfen, weil er grausam war und viel Leid über die Welt brachte.«
    »Wäre er ein Gott gewesen, hätte er neue Kreaturen erschaffen«, hielt Deamath dagegen. »Stattdessen verband er durch Magie Wesen miteinander, die sich niemals aus freien Stücken verbunden hätten. Mit seinen verderbten Kräften zeugte er die widersinnigsten Chimären, die nur geboren wurden, um an ihren Qualen zu sterben. Jahrhunderte lang formte er im Geheimen Menschen und Tiere nach seinem Willen. Unbemerkt von der Welt litten seine Schöpfungen, bis sein Tun ein Ausmaß erreichte, das die Aufmerksamkeit des Seins selbst erregte. Es sandte andere Astare aus, um dem schändlichen Treiben ein Ende zu setzen. Doch auch Imeron hatte Freunde und Verbündete. Ein Krieg entbrannte, wie ihn Ardaia seit dem Zeitalter der Riesen nicht mehr gesehen hatte. Vieles wurde vernichtet, das einst von der Größe der Völker zeugte, und das Zeitalter der Astare ging zu Ende. Imeron wurde an den Himmel verbannt, wo er noch heute von seinen Bezwingern umstellt ist.« Deamath deutete zu den ersten Sternen hinauf, die in der Abenddämmerung sichtbar geworden waren.
    Athanor folgte seinem Blick und entdeckte einen Kranz aus fünf Sternen, den er kannte. In ihrer Mitte würde ein größeres, aber blasseres Himmelslicht sichtbar werden, sobald es dunkel genug war. »Die Krone des Magiers?«
    Der Elf machte eine vage Geste. »Mag sein, dass ihr Menschen Die Wacht so nennt. Aber offenbar habt ihr vergessen, nach welchem Magier ihr sie benannt habt.«
    Darauf wusste Athanor nichts zu erwidern. Er hatte Geschichten über dieses Sternbild gehört, doch sie hatten sich widersprochen und manchmal auch gar nichts miteinander zu tun. Sollte der Name des Magiers jemals gefallen sein, war er ihm nicht im Gedächtnis geblieben. Wie seltsam, wenn doch so bedeutende Ereignisse dahinterstanden.
    »Ist das ein Wunder?«, fragte Rekker. »Das Gedächtnis der Menschen ist kurz, und seit Imerons Fall sind zwei Zeitalter vergangen.«
    Allmählich hatte Athanor die ewigen Schmähungen so satt, dass er nicht einmal mehr Wut verspürte. »Könnte es sein, dass sich die Faune nur deshalb daran erinnern, weil es zufällig

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