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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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abschnüren können, aber so …«
    »Dann wäre das alles, was du dem Hohen Rat berichten kannst«, wandte sich Mahalea wieder an Elidian. »Und jetzt ruht euch aus. Morgen steht uns wieder ein langer Marsch bevor.«
    Athanor hatte die Augen geschlossen. Er hörte nur das Scharren und Schaben, als sich die Elfen hinlegten. Schritte näherten sich und blieben vor ihm stehen. »Was gibt es nun schon wieder?«, knurrte er.
    Das Rascheln von Kleidung und ein Lufthauch verrieten, dass sich jemand vor ihn setzte. »Geht es dir gut?«, erkundigte sich Elanya.
    Er stieß ein abfälliges Brummen aus, ohne die Augen zu öffnen. »Kommt die Frage nicht ein bisschen spät?«
    »Immerhin konntest du noch laufen«, erwiderte sie. »Das war mehr, als viele andere nach der Schlacht von sich behaupten konnten.«
    »Ja, schön. Darf ich jetzt schlafen?«
    Falls sie noch antwortete, hörte er es nicht mehr.
    Als er die Augen wieder aufschlug, stand Mahalea über ihm, und er ahnte, dass er nicht ganz freiwillig aufgewacht war. Knurrend fuhr er sich übers Gesicht. Es gab schönere Anblicke am frühen Morgen als ausgerechnet Mahaleas strengen Blick, aber geschlossene Lider würden sie nicht vertreiben. »Was willst du?«
    »Dir Anweisungen geben, solange kein Troll mithört.«
    »Hat das nicht Zeit, bis ich auf den Beinen bin?«
    »Dann steh eben auf! Ich bin in Eile.«
    Was konnte so verdammt dringend sein? Angesichts eines Angriffs hätte sie wohl kaum so lange um den heißen Brei herumgeredet. Er setzte sich auf und nahm einen Schluck Wasser, um seine vom Kampfgebrüll heisere Stimme zu ölen.
    »Der Hohe Rat muss so schnell wie möglich erfahren, welche Gefahr uns droht«, wiederholte Mahalea, während er sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht spritzte.
    »Du wirst also Elidian vorausschicken. Und?« Was hatte das mit ihm zu tun?
    »Nein. Ich habe nachgedacht.«
    Soll gelegentlich nicht schaden. Athanor stand auf. Sein Körper fühlte sich an, als hätten die Trolle mit Keulen auf ihn eingeschlagen. Doch seltsamerweise spürte er den tiefen Schnitt in seinem Bein nicht mehr. Der Verband hatte sich gelockert und rutschte unter der Hose nach unten, statt an getrocknetem Blut zu kleben. Hatte etwa … Sein Blick suchte Elanya, doch sie war nicht mehr im Raum.
    »Hör mir gefälligst zu, wenn ich mit dir rede!«, fuhr Mahalea ihn an.
    »Wenn du noch lauter wirst, kannst du den Trollen gleich selbst Befehle erteilen«, blaffte Athanor zurück. »Außerdem habe ich zugehört. Du sagtest, dass der Rat rasch handeln muss.«
    Mahalea sah nicht besänftigt aus, aber offenbar hatte sie es zu eilig, um einen Streit anzufangen. »So ist es. Und Elidian wird ihn nicht dazu bewegen können. Er ist zu jung und nicht in der Position, den Rat unter Druck zu setzen. Deshalb werde ich mich selbst darum kümmern müssen.«
    »Du verlässt uns also.«
    »Was dich wohl kaum betrüben wird.«
    Athanor machte eine gleichmütige Geste, doch ein kleines Schmunzeln stahl sich dennoch in sein Gesicht.
    »Ich erwarte, dass du die Trolle auf direktem Weg nach Uthariel zurückführst«, fuhr Mahalea fort. »Wenn ihr dort seid, müssen die nächtlichen Patrouillen verstärkt werden. Die Untoten könnten sich schneller ausbreiten als erwartet, und ich will nicht davon überrascht werden. Achte auf das Wild! Oben in der Festung könnte dir entgehen, wenn es sich zurückzieht.«
    Die Tür öffnete sich, und Elanya trat ein. »Konntest du ihn heilen?«, wandte sich Mahalea an sie.
    Elanya schüttelte den Kopf. »Nicht genug. Der Knochen könnte jederzeit wieder brechen, wenn Sturmfeder mit den Flügeln schlägt.«
    »Dann werde ich reiten müssen.« Mahalea richtete den Blick wieder auf Athanor. »Heute, spätestens morgen werdet ihr sicher die geflohenen Faunfamilien einholen. Biete ihnen Zuflucht in den Wäldern jenseits Uthariels an. Der Rat wird entscheiden müssen, was darüber hinaus mit ihnen geschehen soll.«
    »Das werden sie bestimmt zu schätzen wissen«, antwortete Athanor, ohne den aufsteigenden Groll ganz aus seiner Stimme halten zu können.
    »Das wäre alles«, sagte Mahalea und schritt zur Tür. »Kommt sicher nach Uthariel zurück!« Es klang eher nach einem Befehl, als nach einem guten Wunsch, obwohl es vor allem an Elanya gerichtet war.
    »Viel Erfolg im Rat!«, rief Elanya der Kommandantin nach.
    Athanor war nicht nach Abschiedsworten. Die Ungerechtigkeit der Elfen schrie bis zu Aurades’ Antlitz am Himmel. Zornig sah er Elanya an. »Warum zum

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