Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
Vom Netzwerk:
Geduckt schlich Athanor unter den Fenstern entlang, um auf der Höhe der Tür einen weiteren Blick zu riskieren.
    Da lag es, das Herz der Trolle . Es war ein Kristall, groß wie eine Trollfaust, und in seinem Innern pulsierte ein mattes rötliches Licht. Chria hatte recht. Die Elfen hatten das Herz zwar auf ein Seidenkissen gebettet, aber diese Unterlage ruhte auf einer schlanken hüfthohen Säule. Sollte Kithera schwanken, drohte der Kristall herunterzufallen und zu zerbrechen. Mit einem Angriff hätten die Trolle ihr Schicksal selbst besiegelt.
    Noch immer sah und hörte Athanor nichts von dem Magier, der hier leben sollte. Dennoch war es Zeit, sich gegen mögliche Wächter zu rüsten. So leise es ging, nahm er den Schild vom Rücken und zog sein Schwert. Ein Gitter zu zerstören, um durch ein Fenster zu steigen, hätte zu viel Lärm verursacht, also musste er den Eingang finden.
    Lautlos pirschte er sich weiter und warf einen Blick um die Ecke des Gebäudes. Niemand zu sehen. Erneut huschte er geduckt unter den Fenstern vorbei, bis er auf eine Art Torbogen stieß. Er schob sich näher und spähte hindurch. Auch hier verlief ein Gang hinter der Wand entlang, und eine offene Tür führte ins Innere des Turms. Von hier aus war das Herz jedoch nicht zu sehen, nur eine weitere Wand. Mit zwei schnellen Schritten überquerte Athanor den Gang und warf einen Blick in den Raum hinter der Tür. Zu beiden Seiten führten Stufen zum nächsten Stockwerk hinauf. Athanor horchte nach oben. Nichts. Konnte er so viel Glück haben? War der Magier alt und mit Taubheit geschlagen?
    Besser, er beeilte sich, bevor ihn das Glück verließ. Er zog sich zurück und folgte dem Gang zu der anderen Tür, durch die er das Herz entdeckt hatte. Rein und zuschlagen, bevor jemand zaubern kann. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von der Tür. Mit erhobenen Schwert und Schild stürmte er hindurch.
    »Halt!«, gellte es ihm entgegen. Ein Pfeil schlug mit einem Knall in seinen Schild. Die Spitze durchdrang das Holz und kratzte über seine Armschiene, während Athanor auf die Gestalt zurannte, die in der gegenüberliegenden Ecke des Raums stand. Blitzschnell hatte sie einen zweiten Pfeil auf der Sehne.
    Überrascht hielt Athanor inne. Sie war fast in Reichweite seines Schwerts. »Elanya!«
    Der Pfeil blieb auf ihn gerichtet. Der Helm unterstrich Elanyas grimmigen Blick.
    Musste es ausgerechnet sie sein? »Wie kommst du denn hierher?«
    »Davaron begegnete mir, als ich nach Uthariel zurückkam. Er glaubte, er könne dich aufhalten, aber ich hatte meine Zweifel. Zu Recht, wie man sieht.«
    »Hör mal, Elanya, wir …«
    »Versuch nicht, mich einzuwickeln! Ich hätte dieses Seil durchschneiden können, aber ich wollte dich vor die Wahl stellen. Mehr Entgegenkommen hast du nicht zu erwarten, Verräter.«
    »Du meinst, ich soll freiwillig wieder gehen?« Fieberhaft überlegte er, wie er sie überwältigen sollte, ohne sie umzubringen. Er hatte oft genug gesehen, wie geschickt sie kämpfte.
    »Was sonst? Dreh dich einfach um und verschwinde, wie du gekommen bist. Dann lasse ich dich am Leben.«
    »Du würdest mich wirklich töten? Auch wenn ich dich nicht angreife, sondern nur das Herz nehme und gehe?«
    »Lass es nicht darauf ankommen! Dein Leben steht gegen das meines ganzen Volkes!«
    Verdammt! »Elanya, hör mir zu! Habe ich dir im Kerker Firondils nicht auch zugehört, obwohl ich allen Grund hatte, euch zu verabscheuen?«
    Spöttisch verzog sie den Mund. »Hättest du mich auch angehört, wenn wir nicht eingesperrt gewesen wären?«
    Erwischt. »Es war aber so, und hättest du mir nicht alles erklärt, wäre Davaron niemals mit den Astarionim nach Anvalon zurückgekehrt.«
    In ihrem Blick spiegelten sich widerstreitende Gefühle. »Also gut. Sprich! Warum sollte ich zulassen, dass du die Trolle befreist?«
    »Weil es zum Besten für alle Beteiligten ist. Die Trolle werden auch so nicht mehr für euch kämpfen. Sie glauben, dass sie nur als Opfer für eure Rettung sterben sollen, während ihr eigenes Volk das Schicksal der Faune erleidet. Aber wenn ich sie aus der Knechtschaft befreie, werden sie mit mir – und euch – gegen die Untoten kämpfen.«
    »Diesen Unsinn glaubst du? Sie werden sich an uns rächen und davonlaufen! Nur solange sie befürchten müssen, dass wir sie vernichten, wird ihre Hoffnung im Gehorsam liegen.«
    »Dann solltest du ihnen das vielleicht einmal sagen, denn die Trolle erzählen etwas anderes.«
    »Das haben sie dir nur

Weitere Kostenlose Bücher