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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Wenn die Untoten erst besiegt waren, würde sie ihn selbst im entlegensten Dorf der Elfenlande aufspüren und vor das Gericht des Hohen Rats zerren.
    Während sich ihr Greif wieder in den Morgenhimmel hinaufschwang, fiel ihr jedoch ein Grund ein, weshalb der Verräter doch zum Heer zurückeilen könnte. Natürlich! Er würde seinem Auftraggeber berichten und ihn um Schutz anflehen. Und wer konnte dahinterstecken, wenn nicht Kavarath und seine Schlangenbrut. Deshalb hatte der Späher zuerst mit Blicken Feareths Erlaubnis eingeholt, bevor er dem Rat seine Lügen aufgetischt hatte. Nur zu gut erinnerte sie sich an seine stechend gelben Trollaugen. Gab es etwa auch einen Zusammenhang mit dem Mord an Retheon? Wer einen Mord in Auftrag gab, konnte auch für einen zweiten verantwortlich sein. Aber warum hätte Feareth den Kommandanten töten lassen sollen? Retheon war ein Abkömmling Piriths gewesen und sicher geneigt, die Interessen seines Ältesten in der Grenzwache geltend zu machen. Es sei denn, sie sind nicht redlich. Etwas, das so unmoralisch war, dass es der integre Retheon niemals unterstützt hätte. Aber was konnte das sein?
    Vielleicht ging auch einfach ihre Abneigung gegen Kavaraths ganze Familie mit ihr durch. Wie kam sie dazu, unbescholtenen Ratsmitgliedern solche Niedertracht zu unterstellen? Lag es nicht näher, dass ein alter Feind hinter dem Verrat steckte? Ein fehlgeleiteter Astar wie Imeron, den sie besiegt oder tot glaubten. War womöglich auch Athanor in die Sache verstrickt? Immerhin war er erst aufgetaucht, als diese Vorgänge ihren Anfang genommen hatten. Niemand wusste, wo er vorher tatsächlich gewesen und warum er in die Elfenlande gekommen war.
    Aber selbst wenn Feareth und Kavarath doch ihre Finger im Spiel hatten – und ihr Misstrauen saß so tief, dass sie es nicht einfach beiseiteschieben konnte –, durfte sie einen so ungeheuerlichen Vorwurf nicht ohne Zeugen oder Beweise erheben. Niemand würde ihr Glauben schenken, weil so viel Heimtücke und Skrupellosigkeit unter Elfen undenkbar waren. Athanor, ja, wenn sie den Menschen beschuldigte, wären alle schnell auf ihrer Seite. Aber so … Sie würde nur Zwietracht im Heer säen, ausgerechnet jetzt, da alle zusammenhalten mussten, um dem schrecklichsten Feind seit Jahrtausenden zu begegnen. Zähneknirschend sah sie ein, dass sie schweigen und die Augen offen halten musste. Sie musste Feareth und Kavarath unter Druck setzen, damit sie Fehler machten und ihr Beweise lieferten.
    Als sie inmitten der Abkömmlinge Ardas landete, denen die meisten Heilkundigen angehörten, kam sogleich ein junger Mann herbeigelaufen. Sein besorgter und doch missbilligender Blick war auf ihren verwundeten Arm gerichtet.
    »Ich weiß, dass das wenig kunstvoll ist«, kam sie seinem Tadel zuvor. »Ihr dürft mir den Knochen später gern zusammenfügen, aber kümmert Euch zuerst um den Greif. Er muss wieder einsatzfähig sein, sobald ich ihn brauche.«
    Damit ließ sie den verdutzten Heiler stehen, um unter den Nachfahren Piriths Feareths Zelt aufzusuchen. Aus der Luft hatte sie sämtliche Greife aus Beleam am Rand des Heerlagers gesehen. Der Mörder musste also hier sein. Er hatte sogar die Chimäre seines Opfers wieder hergebracht. Oder der Greif war dem Verräter gefolgt, nachdem er entdeckt hatte, dass sein Reiter tot war. Sicher würde sie den Dreckskerl bei Feareth oder Kavarath finden – falls ihr Verdacht berechtigt war.
    Vater und Sohn verließen gerade Feareths Zelt, als sie darauf zuging. Kavaraths Gesicht verdüsterte sich, doch sein Sohn setzte ein falsches Lächeln auf. »Ah, Kommandantin, Ihr seid zurück!«, rief er. »Ich bin sicher, Ihr werdet bestätigen, was wir von Anfang an vermuteten. Nekyra ist die falsche Fährte, nicht wahr?«
    »In der Tat. Eure Späher haben sich getäuscht«, erwiderte sie. Glaub nicht, dass du mich ablenken kannst. »Vermisst Ihr zufällig einen von ihnen?«
    Feareths Miene wurde sogleich ernst.
    »Von Zufall kann keine Rede sein«, ergriff Kavarath das Wort und sah ehrlich erbost aus. »Wir glauben, dass er ermordet wurde. Wie Retheon. Der Frevel scheint wie eine Seuche zu sein. Er breitet sich aus. Bald können wir nicht mehr ruhig schlafen!«
    »Ermordet wurde er in der Tat. Ich habe es gesehen. Aber wie kommt Ihr darauf?«
    »Ihr habt es gesehen?«, staunte Feareth. Ob er ein guter Schauspieler war oder ehrlich überrascht, vermochte sie nicht zu entscheiden.
    »Wisst Ihr auch, wer die Schandtat vollbracht hat?«,

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