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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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wenn sie glauben, dass sie am Tod ihrer Freunde schuld sind.« Jedenfalls, wenn es mit der Zeit ein paar Freunde zu viel werden …
    Der Troll schlug ihm auf die Schulter, dass Athanor schwankte. »Du bist ein wahrer Freund. Du hast uns heute zwei Mal befreit. Von den Elfen – und von der Angst vor diesem Stein.« Orkzahn wandte sich ab, um hinauszugehen.
    »Warte!«, rief Athanor. »Bevor du das alles deinen Männern erklärst …« Was vermutlich eine ganze Weile dauern würde. »Was ist mit den Elfen? Sie wussten, was ich vorhatte. Haben sie gar nichts unternommen?«
    Der Troll drehte sich noch einmal um. »Nicht viel. Jemand hat das Horn geblasen. Wir dachten, wir werden angegriffen, aber es ist nichts passiert. Dann kam ein Elf und sagte, dass es ein Irrtum war. Wir sollten uns wieder schlafen legen.«
    »Das war alles?«
    Orkzahn zuckte mit den breiten Schultern. »Sie waren alle oben. Bis gestern Abend. Da kam die Heilerin zurück und starrte uns an, als hätte sie uns noch nie gesehen.«
    »Elanya. Sie wusste, dass das Herz zerbrochen war. Auch sie hielt euch für tot.«
    »Ja, sie sah überrascht aus. Dann ging sie nach oben, aber niemand kam herunter, um auf Patrouille zu gehen.«
    »Wahrscheinlich hatten sie Angst, dass ich auftauche und ihr sie aus Rache niedermacht.«
    »Meine Männer sind sehr dafür. Mir würde es auch gefallen. Wir erschlagen sie und machen ein Festmahl aus ihnen.«
    »Das verstehe ich, aber es wäre sehr dumm«, betonte Athanor. »Denk daran, was ich dir gesagt habe. Nur gemeinsam werdet ihr die Untoten besiegen können.«
    »Jetzt sind sie ohnehin weg«, brummte Orkzahn.
    »Weg? Wohin? Sie können Uthariel doch nicht unbemannt lassen.«
    »Zwei oder drei sind noch da. Oben, meine ich. Aber die Heilerin ist fort, heute Morgen. Du hast sie knapp verpasst. Der Dicke war bei ihr. Und der, der immer schlechte Laune hat. Und ein Greifenreiter ist mit ihnen geflogen. Sie haben uns nicht angesehen. Sie sind einfach in den Wald geritten. Nach Theroia hinein.«
    Athanor nickte. Also wollten sie zum Heer, und wahrscheinlich nahmen sie an, dass ihnen die Trolle aus Rache in den Rücken fallen würden. »Sprich mit deinen Männern. Wir haben genug Zeit verloren. Wir brechen heute noch auf.«

26
    Während Orkzahn versuchte, den Trollen begreiflich zu machen, dass ihr Herz zerstört war und sie trotzdem nicht auf der Stelle tot umfallen mussten, gelang es Athanor, sich unbemerkt davonzustehlen. Bevor er Uthariel – wohl für immer – verließ, wollte er noch einmal mit Chria sprechen. Suchend blickte er an der Steilwand nach oben. Nach allem, was geschehen war, konnte er nicht zur Festung hinaufsteigen und um einen Spaziergang auf der Mauer bitten. Doch er hatte Glück. Oder Chria hatte die Augen eines Adlers, obwohl sie so menschlich aussahen. Wie ein Stein stürzte sie aus dem Himmel herab und breitete die Flügel aus, um mit vorgereckten Klauen zu landen. »Dem Lärm nach zu urteilen, warst du erfolgreich.«
    »Es lief nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber am Ende habe ich mein Ziel erreicht«, wich er aus. Der Harpyie musste er nicht auch noch auf die Nase binden, dass er die Trolle um ein Haar vernichtet hätte.
    »Erwägst du, Valarin zu besuchen?«, fragte Chria mit schief gelegtem Kopf. »Das würde ich mir gut überlegen. Der neue Kommandant ist nicht gut auf dich zu sprechen. Seine Beule schmerzt noch zu sehr.«
    »Dich verdächtigt wohl niemand.«
    »Oh, ich glaube, dass Valarin sehr wohl misstrauisch geworden ist, als sein Bote umkehren musste, weil ihn unsere Männer beinahe umgebracht hätten. Dass er noch lebt, hat er nur seinem Greif zu verdanken, der ihn unter den Bäumen in Sicherheit gebracht hat.«
    Demnach hatte Valarin ihm tatsächlich einen Greifenreiter auf den Hals gehetzt. »Harpyien männer haben ihn angegriffen? Aber …«
    »Hast du etwa geglaubt, es gäbe keine, nur weil du sie hier nicht siehst?«
    »Nein. Irgendwie müsst ihr ja auch … Kinder zeugen.« Eier legen? Er wollte sich das alles lieber nicht zu genau vorstellen. »Aber nun wissen die Elfen doch, dass ihr damit zu tun hattet.«
    Chria krächzte ein Lachen. »Gar nichts wissen sie. Wir Harpyien waren hier und haben unsere Aufgaben erfüllt. Wie immer. Dass unsere Männer wild und unberechenbar sind und vor allem nachts Greife anfallen, ist nichts Neues. Das geht seit dem Krieg gegen Imeron so. Was glaubst du, warum die Elfenspäher nachts nicht fliegen, sondern das uns überlassen?

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