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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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erwarteten. Jemand lenkte sie, vielleicht König Xanthos, und dieser Anführer wusste, was er tat.
    Athanor warf einen Blick über die Schulter. Dicht hinter ihm rannte Orkzahn und hob grimmig den Speer. Er erwiderte den Gruß mit der Klinge. Die Trolle stürmten in geschlossenen Reihen hinter ihnen her. Sogar auf seinem Pferd konnte er spüren, wie der Boden unter ihren schweren Schritten bebte.
    Wie schnell folgten ihnen die Elfen? Waren sie bereits über den Fluss?
    Vor ihm kamen die Mauern Theroias in Sicht. Einst waren sie von Zinnen gekrönt und doppelt so hoch wie ein Troll gewesen. Türme hatten über den Toren gewacht. Nun waren nur noch Stümpfe übrig. Noch immer ragte die Mauer entmutigend hoch auf, doch die Zinnen lagen in Trümmern, und wo sich das kleine Fischertor zum Fluss geöffnet hatte, klaffte eine breite Bresche wie ein Gebirgspass.
    Schon war Athanor so nah, dass er in der Dunkelheit Gestalten erkennen konnte. Einer Sternschnuppe gleich zog ein brennender Pfeil über ihn hinweg und fiel auf die Feinde nieder. Ein Gruß der Elfen, dem ein ganzer Schwarm feuriger Geschosse folgte. Auf Mauer und Bresche loderten Flammen auf. Wie lebende Fackeln tauchten die brennenden Untoten ihr Heer in flackerndes Licht. Dicht an dicht standen die Wiedergänger. An den Seiten und in die Stadt reichten ihre Reihen weiter, als Athanor sehen konnte. Hol’ sie alle der Dunkle in sein verfluchtes Reich zurück!
    Er verlangsamte sein Pferd, ließ Orkzahn aufholen, fügte sich mit ihm in die Linie der heranstürmenden Trolle ein. Ihr Schlachtruf hallte wie Donner von den Mauern wider. Wie ein Erdrutsch stürzten ihnen die Untoten entgegen. Trollspeere pfählten Wiedergänger, lichteten die Reihen, dann prallten die Heere aufeinander.
    Athanors Pferd fuhr zwischen die Untoten, warf die vordersten durch schiere Wucht von den Füßen und stampfte panisch auf ihnen herum. Knochen barsten unter den Hufen. Athanor wehrte die Klinge eines toten Kriegers ab, die nach dem Hals des Tiers zielte. Hastig lenkte er es rückwärts, bevor die Niedergerittenen dem Pferd die Beine in Stücke hackten. »Reihe schließen!«, rief er Orkzahn zu, der sofort aufrückte.
    »Lasst keinen durch!«, brüllte er, während er sich auch hinter die zweite Reihe der Trolle fallen ließ. In ihrem Rücken war er nützlicher, konnte eingreifen, wenn einer von ihnen von hinten angegriffen wurde.
    Endlich gelang ihm ein Blick auf die Elfen. Zu Pferd hatten sie rasch aufgeholt und sich in Schussweite zu weiteren Reihen formiert. Zuvorderst Krieger mit gezogenen Schwertern, unter denen Athanor Davaron entdeckte. Dahinter Schützen, die Pfeil um Pfeil über die Trolle jagten. Das Feuer auf den Mauern beleuchtete ihre entschlossenen Gesichter. Rasch wandte sich Athanor von ihnen ab, als er eine Bewegung hinter einem Troll bemerkte. Ein erster Untoter setzte zum Hieb in die Kniekehle des so viel größeren Gegners an.
    Na warte! Athanor trieb sein Pferd auf den Wiedergänger zu, holte aus, um ihn von den Beinen zu fegen. Doch kurz bevor er ihn erreichte, schlugen bläuliche Flammen aus den zuvor leeren Augenhöhlen. Wie ein Lebender riss der Tote die Hände vors Gesicht. Rasend schnell breitete sich das Feuer an ihm aus. Er warf sich zu Boden, wälzte sich. Es nützte nichts. Knisternd fraßen sich die Flammen durch den morschen Leib.
    Davaron tauchte neben Athanor auf. »Magisches Feuer«, rief er über den Lärm der Trolle. »Das löscht er nicht.«
    Weitere Untote drängten sich zwischen den Trollen hindurch. Davaron hob das Schwert mit dem Sternenglas im Knauf, und mehrere Elfenkrieger taten es ihm gleich. Bläuliches Feuer loderte auf.
    Davaron neigte sich zu Athanor, um weniger laut brüllen zu müssen. »Du hast Übung darin, mich am Sterben zu hindern. Solange ich zaubere, könnte ich dich brauchen.«
    Grinsend hob Athanor die Klinge. »Mit deinem Leben zu spielen steht ausschließlich mir zu.«
    Doch als er sah, wie viele Untote noch immer durch die Bresche strömten, war ihm nicht mehr nach Lachen zumute.
    Die Feinde brandeten gegen die Trolle an, wie ein reißender Fluss gegen Felsen in seinem Bett. Wo sie ein Ungetüm niedergeworfen hatten, strömten sie darüber, bevor die Trolle ihre Reihe wieder schließen konnten. Und doch stemmten sich die Trolle gegen den Ansturm, schirmten die Elfen vom Schlimmsten ab. Wenn wir überleben, werden wir ihnen tatsächlich dankbar sein müssen , dachte Mahalea in einer Mischung aus Unglauben und Groll. Doch

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