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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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dessen Spitze ein zappelnder Leichnam steckte. Athanor traute seinen Augen nicht. Zwerge?
    Die Zwerge hielten inne, entdeckten den Troll. » Trull! «, gellte ihr Warnruf. Ein Befehl ertönte. Sie richteten ihren Spieß auf Orkzahn und rannten auf ihn zu. Der Troll entdeckte sie, brüllte ihnen seinen Schlachtruf entgegen. Athanor lief schneller. Er wollte rufen, doch er brachte nur ein atemloses Keuchen heraus. Unter dem Portal kamen Zwerge mit einem zweiten Spieß in Sicht und griffen an.
    Sturmfeder packte einen weiteren Magier und hob ihn mit kräftigen Flügelschlägen aus dem Pulk der fliehenden Wiedergänger. Sobald das Licht der Morgensonne auf den Untoten fiel, erschlaffte er. Mahalea lenkte ihren Greif über die Mauer und befahl ihm, den Zauberer dort fallen zu lassen, wo so bald kein Schatten mehr zu erwarten war. Doch ein Blick zum Horizont dämpfte jäh ihre Zuversicht.
    Nur ein schmaler Streifen Himmel spannte sich zwischen den Hügeln und einer grauen Wolkendecke, die sich über Theroia besonders dunkel zusammenballte. Schon bald würde die aufsteigende Sonne dahinter verschwinden. Die schwüle Luft hatte sich über Nacht kaum abgekühlt, alles deutete auf ein neues Unwetter hin. Behielt Athanor recht? Würden die Untoten aus ihren Löchern stürmen und auf ein Heer treffen, das sich auf der Jagd nach ihnen verstreut hatte?
    Alarmiert lenkte Mahalea den Greif über die Stadt zurück. Ohne das Bollwerk aus Trollen würden zahllose Elfen sterben. Vielen fehlte schon jetzt die Kraft, zu zaubern. Wir müssen uns sammeln und neu formieren, bevor es zu spät ist.
    Sturmfeder sauste die Straße hinter der Bresche entlang. Versprengte Elfentrupps kämpften unter Portalen und in Hauseingängen, während die meisten Trolle nur noch ratlos herumstanden, weil ihnen die Gegner abhandengekommen waren. Vergeblich hielt Mahalea nach der Erhabenen Ausschau. Vermutlich war sie in irgendeinem Eingang verschwunden, aber wo? Sie war die Feldherrin, sie musste den Befehl zum Rückzug geben.
    Mahalea entdeckte Elidians Greif vor einem eingestürzten Haus. Vielleicht hatte er denselben Gedanken gehabt wie sie und die Erhabene bereits gefunden. Rasch brachte sie Sturmfeder dazu, neben Windschwinge zu landen, und sprang von seinem Rücken. Im Hauseingang schirmten mehrere Elfen Elidian von zwei Untoten ab. Mit dem abwesenden Blick eines Zaubernden hielt er eines der Sternenglasschwerter umfasst. Als Mahalea ihn erreichte, schlugen magische Flammen aus der Brust eines der Wiedergänger.
    »Hast du die Erhabene gesehen?«, fragte sie.
    Elidian blinzelte, als habe sie ihn aus einem Traum gerissen. Sicher war er kein Meister der Feuermagie. »Nein, ich bin gerade erst …«
    »Sie lief vor uns her«, fiel ihm Merava, Peredins Frau ins Wort. »Aber ich entschied mich, hier zu helfen, und habe sie aus den Augen verloren.«
    Mahalea nickte knapp. »Haltet euch nicht länger hier auf! Die Stadt ist eine Falle. Sagt es weiter! Alle sollen sich wieder vor der Mauer sammeln!« Sie ignorierte die Fragen, die ihr nachgerufen wurden, und eilte die Straße entlang bergauf.
    »Habt ihr die Erhabene gesehen?«, rief sie zwei Grenzwächtern zu, die einen Untoten zwischen Trümmern hervorzerrten.
    Einer der beiden deutete die Straße hinauf, während im Licht alles widernatürliche Leben aus dem Leichnam wich. »Ist mit Feareth vor uns hergerannt, Kommandantin.«
    Eine dunkle Ahnung ließ sie innehalten. »Nur mit Feareth?«
    »Nein, Kavarath war auch dabei. Und einer von uns, aus Beleam.«
    Mahalea war, als presse eine Faust ihren Magen zusammen.
    »Sollen wir auch die Trolle mit vor die Mauer nehmen?«, ertönte Elidians Stimme hinter ihr. Sie hatte nicht einmal gehört, dass er ihr gefolgt war.
    »Nein, komm mit mir! Ihr auch!«, befahl sie und rannte bereits weiter. »Wir müssen die Erhabene finden!«
    Das wagen sie nicht. So sehr sie auch nach der Macht gieren mögen, sie können doch niemals glauben, dass sie damit durchkommen. Und doch lief sie umso schneller. Eine so günstige Gelegenheit würde sich den verfluchten Dreckskerlen nie wieder bieten.
    Ihr Blick blieb an einem niedrigen Portal hängen, das direkt in den Hügel zu führen schien. Ohne nachzudenken, hetzte Mahalea in den Gang. Darin war es dunkel, doch weiter hinten flackerte Licht wie von einer Fackel. Schwerter klirrten. Irgendetwas schepperte. Eine Gestalt, die tatsächlich eine Fackel hielt, kam in Sicht. Schräg dahinter erkannte sie Feareth an seiner mit Gold verzierten

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