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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Hinterteile. Vindur grinste, und trotz aller Furcht hätte auch Hrodomar fast gelacht, doch da gellte auch schon Gunthigis Befehl: »Anheben!«
    Mit einem Ruck rissen die vier Wächter die Deichsel in die Höhe. Die eben noch geneigte Ladefläche kam ihm so plötzlich entgegen, dass Hrodomar um sein Gleichgewicht rang. Nun war sie gerade, er fand sicheren Stand, hob die Axt über den Strick. Wie gebannt starrte er auf die Stelle, die sein Beil treffen sollte, verbot sich jeden abschweifenden Blick.
    »Zünden!«, rief Gunthigis. Der Elf mochte ihn nicht verstehen, doch er erkannte das verabredete Wort. Einen Augenblick später hörte Hrodomar das Knistern von Flammen. Noch immer brüllten und tobten die Trolle, dass der Karren zitterte.
    »Eine Handbreit höher!«
    Hrodomar gelang es gerade noch, sich mit einem halben Schritt rückwärts abzustützen, als die Ladefläche kippte. Rasch brachte er die Axt wieder in Position. Die Erde bebte unter dem Trampeln der Trolle, die aus dem Schussfeld rannten.
    »Schuss!«
    Wie von selbst sauste das Beil nieder, durchschlug mühelos den Strick. Es gab einen Knall, der ganze Karren bockte, sodass Hrodomar endgültig auf die Knie fiel. Hastig versuchte er, auf den nassen Brettern wieder aufzustehen, als die Ladefläche schon wieder kippte – dieses Mal nach vorn. Die Wächter hatten die Deichsel fallen lassen. Aus dem Augenwinkel sah er sie davonrennen, obwohl Gunthigis ein zufriedenes Knurren ausstieß.
    »Getroffen!«, jubelte Vindur und reckte seine Axt gen Himmel, obwohl er ebenfalls über die abschüssigen Bretter schlitterte.
    »Weg jetzt!«, brüllte Gunthigis.
    Hrodomar rappelte sich auf. Er wollte es nicht, und doch suchte sein Blick nach dem Drachen. Das Ungeheuer hatte sich in der Luft aufgebäumt. Aus seiner Brust ragte die brennende Lanze, und die Flammen leckten bis zum Genick empor. Das Maul des Drachen öffnete sich zu einem stummen Brüllen, mit dem er auf seine Peiniger hinabstieß.
    Vindur wirbelte bereits herum. »Komm!«, schrie er und sprang von der Ladefläche hinter den Karren, wo er für einen Moment komplett verschwand. Hrodomar eilte ihm nach, glitt auf dem schlüpfrigen Holz aus und stürzte. Mit Kopf und Armen reichte er bereits über den Karren, krabbelte hastig weiter.
    Vindur packte ihn bei den Schultern und zog. »Komm!« Sein Freund klang so schrill, dass Hrodomar noch panischer strampelte. Endlich glitt er über die Kante. Doch im gleichen Moment wurde es bläulich grell um ihn. Die Luft war so heiß, dass ihm war, als atme er eine Klinge ein. Glühende Klauen schlugen sich in seine Beine, seinen Leib. Er hörte sich schreien, oder war es ein anderer, der schrie? Dann schlug er auf. Er spürte den Aufprall, seine Kiefer schlugen zusammen, aber plötzlich war alles dumpf und kühl. Unter seiner Wange war Erde, kalt und nass. Hatte er die Augen schon geöffnet, oder waren sie geschlossen? Es musste Nacht sein, denn alles war schwarz, und er war müde, müde bis ins Mark. Warum zerrte jemand an ihm? Er würde jetzt schlafen. Ihm war bereits, als würde er schweben. Bis später, Vindur. Ich … komme dann … nach …
    Von einem Augenblick zum anderen hüllte eine Feuerwolke den Geschützkarren ein. Eben war Athanor noch jubelnd aufgesprungen, nun starrte er auf das magische Feuer, in dem Hrodomar und Vindur verschwunden waren. Es verging nur ein Lidschlag, dann hatte sich die Wolke aufgelöst, und zurück blieb der Karren, der gänzlich in Flammen stand. Die beiden Zwerge, die sich mit Athanor versteckt hatten – ein graubärtiger Alter und der Griesgram, dem die Riesenratten entlaufen waren –, standen ebenso erstarrt wie er. Über ihnen tobte der Drache, drosch mit Schwanz und Klauen auf die Bäume ein. Äste brachen, Trolle brüllten. Laubfetzen und abgerissene Zweige wirbelten umher. Bersten und Krachen erfüllte die Luft.
    Athanor nahm wahr, dass Davaron und Mahalea davoneilten. Er sah, wie tiefer im Wald ein Baum in Flammen aufging. Gunthigis kam auf ihn und die beiden Zwerge zugerannt, gestikulierte zornig. »Weg hier!« Doch Athanors Blick war auf die Stelle gerichtet, wo Vindur versucht hatte, Hrodomar vom Wagen zu ziehen. Das helle Feuer vertiefte den Schatten der Ladefläche, aber hatte dort nicht gerade etwas aufgeglänzt?
    »Da bewegt sich was!«, rief der Alte, als Athanor bereits losrannte.
    Gunthigis sah ihm erstaunt entgegen, hielt inne und warf einen Blick über die Schulter.
    »Sie leben noch!«, rief Athanor ihm im

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