Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
Vom Netzwerk:
kamen aus der Tiefe?«, hakte Davaron nach. »Dann ist es wohl doch nicht sicherer, je weiter unten die Schätze aufbewahrt werden.«
    »O doch!«, beharrte Evrald. »Es war das einzige Mal in unserer vieltausendjährigen Geschichte, dass die Schatzkammern angegriffen wurden. Seitdem gibt es dort unten natürlich noch mehr Trollfallen und Verteidigungsanlagen. Höhlentrolle sind noch dümmer als ihre Vettern draußen. Wir fürchten sie nicht.«
    Nein, ihr fürchtet nur, dass euch der Himmel auf den Kopf fällt , dachte Athanor schmunzelnd. Der Zwerg würde es niemals zugeben, doch die Art, wie er im Freien immer wieder nach oben geschielt hatte, war Athanor Beweis genug.
    »Sind die Völker der Zwerge denn bislang in jedem Krieg gegen jeden Gegner siegreich geblieben?«, wollte Davaron wissen.
    Worauf wollte er nun wieder hinaus?
    Erneut straffte Evrald stolz die Schultern, obwohl es mehr darauf hinauslief, dass sein Bauch noch besser zur Geltung kam. »Ich bin zwar nur ein Händler, kein Hüter der Ahnenhalle, aber ich kann Euch versichern, dass wir noch nie besiegt wurden. Orks, Oger, Trolle, Drachen, was Euch auch einfällt, sie zittern vor uns!«
    »Beeindruckend«, gab Davaron zu, doch es hätte ebenso gut Ironie sein können. »Habt ihr Zwerge nicht sogar einen Krieg oder etwas Ähnliches gegen die Elfen geführt? Es heißt doch immer, Zwerge und Elfen seien verfeindet.«
    Schon die Erwähnung des Wortes Elfen sorgte dafür, dass Athanor ihn am liebsten gewürgt hätte.
    »Einen Krieg?« Evrald strich sich nachdenklich über das bärtige Kinn. »Nein, das glaube ich nicht. Jedes Kind weiß doch, dass die Elfen zu feige sind, um uns anzugreifen.«
    Hol’s der Dunkle! Athanor ballte die Faust, um Davaron niederzuschlagen, falls ihm auch nur ein falsches Wort entschlüpfte.
    Doch die Miene des Elfs war unergründlich. »Dann gibt es diese Feindschaft also gar nicht?«
    »Und ob es die gibt!«, empörte sich Evrald. »Meine Urgroßmutter – möge der Große Baumeister ihre Gebeine wieder zu Fels werden lassen – erzählte immer die Geschichte unseres Vorfahren, den die Elfen heimtückisch ermordeten. Diese bartlosen Memmen wollten uns Vorschriften machen, wie wir unter unseren Bergen zu graben haben. Aber ein Zwerg lässt sich von niemandem etwas verbieten. So haben wir es schon immer gehalten!«
    »Ja, so sind sie, die Elfen«, stimmte Athanor ihm zu und schob sich zwischen Davaron und den Zwerg. »Überheblich und eingebildet. Aber hervorragende Brokatweber. Das muss man ihnen lassen. Hast du von den vielen Heldengeschichten nicht auch schon eine ganz trockene Kehle bekommen? Ich schlage vor, wir suchen uns eine Schänke und genehmigen uns erst einmal Pilzeintopf und Bier.« Im Vorübergehen drohte er Davaron mit der Faust. Halt’s Maul! , formten seine Lippen.
    »Was sollte diese ganze Fragerei nach den Schätzen?«, fuhr Athanor den Elf an, als sie allein in ihrem Quartier bei Evrald waren. »Selbst der dümmste Zwerg hätte gemerkt, dass du irgendetwas vorhast.«
    »Was soll ich vorhaben?«, erwiderte Davaron ungerührt. »Ich benehme mich nur, wie ein gieriger Zwerg es von einem gierigen Menschen erwartet – ich frage nach seinem Gold.«
    »Ach ja? Und warum komme ich dann wohl nicht auf diesen bescheuerten Einfall?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hältst du es für besonders schlau vorzugeben, dass dir ihre Schätze gleichgültig sind. Die Zwerge wirst du damit nicht täuschen können. Sie wissen, dass ihr Menschen fast so süchtig nach Gold seid wie sie.«
    »Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass dieses Geschwafel nur Vorurteile von euch Elfen sind?«
    »Ich habe die Länder der Menschen …«
    »Ja, ja, immer dieselbe Leier«, fiel Athanor ihm ins Wort. » Mich hat Gold nie sonderlich interessiert.« Was natürlich an dem Überfluss liegen könnte, den meine Familie stets daran hatte.
    »Das kannst du deiner Großmutter weismachen, wenn du willst. Oh, Verzeihung«, sagte Davaron ohne eine Spur von Reue. »Sie löst sich ja im Schattenreich in ewiges Vergessen auf. Aber falls du zur Abwechslung etwas Nützliches tun willst, kannst du deinen dicken Freund dazu bringen, mit uns nach Elanya zu suchen. Sollten wir sie nicht bald wiederfinden, wird sie sich nämlich nackt in irgendeinem Stollen verstecken müssen!«
    Die Vorstellung hat was , befand Athanor und grinste absichtlich, um Davaron zu reizen. Doch da er sich mit der verfluchten Zauberei nicht auskannte, musste er die

Weitere Kostenlose Bücher