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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Seit zwei Jahrtausenden herrscht deshalb Feindschaft zwischen ihnen und uns. Wir haben Unterhändler zu den Königreichen unter den Bergen geschickt, doch die Tore wurden ihnen nie geöffnet. Sie wurden nicht empfangen, ihre Botschaften nicht gehört. Lange Zeit haben wir uns damit abgefunden, denn der Handel über die Menschen versorgte uns mit dem Nötigsten, das nur die Zwerge uns liefern konnten. Aber nun hängt unser Schicksal von diesen Kristallen ab. Wir können uns nicht länger der Willkür der Zwerge beugen.«
    »Welche Bedrohung lässt sich nur durch seltene Edelsteine aufhalten? Wollt ihr euch unterwerfen und Tributzahlungen anbieten?« Vielleicht war es sogar ein gangbarer Weg, um Drachen zu besänftigen. Die verfluchten Echsen hatten angeblich eine Schwäche für alles, was glitzerte. Doch die Schätze Theroias hatten sie achtlos verbrannt.
    »Tribut?«, wiederholte Elanya. Sie schien darüber nachdenken zu müssen, denn es dauerte einige Herzschläge, bis sie wieder sprach. »Nein, ich glaube nicht, dass es darum geht, uns freizukaufen. Aphaiyas Visionen sind manchmal schwierig zu deuten. So schwierig, dass wir nicht einmal wissen, welcher Art dieser Feind sein wird. Aber er muss sehr mächtig sein, denn das Land selbst wird dahinwelken, und mit ihm alles, was lebt.«
    Für jemanden, der noch etwas zu verlieren hatte, musste diese Prophezeiung in der Tat beunruhigend sein, dachte Athanor, doch ihn ließ die Vorstellung kalt. Immerhin klang Elanya nicht, als hätte sie dieses wirre Zeug gerade erst erfunden, um ihn für dumm zu verkaufen. Dann wäre ihre Geschichte sicher glaubhafter gewesen. Dass es etwas gab, das den überheblichen Elfen solche Furcht einjagte, gefiel ihm. »Und was sollen diese Kristalle nun daran ändern, wenn sie nicht als Bestechung gedacht sind?«
    »Wir glauben, dass die Lösung dieses Rätsels in ihrer Zauberkraft liegt. Aphaiyas Prophezeiung legt nahe, dass nur eine magische Waffe Wirkung gegen diesen Feind zeigen wird.«
    Magie. Natürlich. Bei den Elfen drehte sich wohl alles darum. Warum aber horteten ausgerechnet die Zwerge, die Zauberei verabscheuten, diese Kristalle? Vielleicht um zu verhindern, dass ihre Magie benutzt wurde.
    »Verstehst du nun, warum wir so handeln mussten?«, fragte Elanya.
    »Nein.«
    »Aber …«
    »Das ist alles immer noch kein Grund, mich zu belügen und die Zwerge zu bestehlen. Warum holt ihr euch keine eigenen Edelsteine aus der Erde oder dem Gestein oder wo immer man dieses Zeug findet? Seid ihr euch für harte Arbeit zu fein?«
    »Das ist es doch gerade!«, fuhr Elanya auf. »Es gibt sie nur an einem einzigen Ort auf der Welt. Nur die Zwerge wissen um den Zugang, und sie würden niemals dulden, dass wir in ihrem Berg graben, obwohl es eigentlich unser Berg war, in dem man überhaupt nicht graben darf, und wenn …«
    Moment mal. »Ihr streitet euch mit den Zwergen um einen Berg?«
    Seufzend holte Elanya Luft. »Ich muss wohl ganz am Anfang beginnen, damit du das alles verstehst.«
    Eigentlich konnte es ihm völlig gleich sein, worüber sich die Elfen mit den Zwergen in den Haaren lagen, aber dass sie sich ausgerechnet um Minenrechte stritten, verblüffte ihn. »Tu dir keinen Zwang an. Wie es aussieht, haben wir eine Menge Zeit.«
    »Vielleicht hast du recht, aber ich hoffe nicht, dass sie uns einfach hier unten vergessen.«
    Er glaubte fast, Elanya schaudern zu hören.
    »Es geschah in jenen Tagen, als noch Elfen im Norden Theroias lebten. Damals herrschte noch Eintracht zwischen uns und den Menschen, und auch die Zwerge waren friedliche Nachbarn. Ganz in der Nähe des Königreichs von Firondil gab es eine heilende Quelle an den Hängen des Gorgoron. Vielleicht hast du von diesem heiligen Berg gehört, denn auch die Menschen pilgerten dorthin, um von dem zauberkräftigen Wasser zu trinken.«
    »Meinst du den Gorgon?«, erkundigte sich Athanor. »Von diesem Berg heißt es aber, dass dort böse Geister umgehen und jedem den Verstand verwirren.«
    »Da hast du es«, mischte sich Davaron ein. »Menschen sind einfach blind für die Wahrheit. Sie verdrehen alles, bis es in ihr beschränktes Bild passt.«
    »In ihrer Kurzlebigkeit haben sie eben vergessen, was in den Tagen ihrer Ahnen geschah«, erwiderte Elanya gereizt. »Die Quelle hat sich verändert. Darum geht es doch bei unserem Streit.«
    »Und daran sind die Zwerge schuld?«, fragte Athanor skeptisch.
    »Ja. Aber lass mich der Reihe nach erzählen. Einige von uns lebten an dieser Quelle,

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