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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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denn für ihre Kräfte gab es einen Grund, der uns von unseren Vorvätern überliefert worden war. Weißt du, was ein Astar ist?«
    »Ein Wandelstern?«
    »Das ist die Form, in der man einige von ihnen am Himmel sehen kann«, bestätigte Elanya. »Sie sind uralte lichtvolle Wesen, mit deren Zauberkraft sich nichts anderes auf dieser Welt messen kann. Ihre Macht ist so groß, dass sie von Zeit zu Zeit einen Astar verleitet, sich mit den Göttern anzulegen. Schreckliche Kriege entbrannten daraus und veränderten das Angesicht Ardaias.«
    »Und was haben sie mit der Quelle zu tun?«
    »Sehr viel. Denn einer dieser anmaßenden Astara wurde einst in den Berg Gorgoron, den du Gorgon nennst, gebannt. Abgeschnitten von seinen Elementen, Feuer und Luft, siechte er dahin und starb. In seinem Groll wurde er zu einem zornigen Geist, den alle Lebenden fürchten mussten. Seine Magie floss in das umgebende Gestein und speiste so auch die Kraft der Quelle, die zu jener Zeit vergiftet war. Doch ein anderer Astar empfand Mitgefühl für den unglücklichen Toten und die Elfen und Menschen am Berg Gorgon. Er besänftigte den wütenden Geist und verwandelte die Quelle so in einen friedvollen, heilsamen Ort. Wir entsandten Hüter der Quelle, die darüber wachten, dass die Ruhe der Stätte nicht gestört wurde. Mit Liedern und Zaubern, die der gütige Astar sie gelehrt hatte, trösteten sie den Geist im Berg.«
    Ich fürchte, ich weiß, was geschehen ist.
    »Manchmal fanden die Hüter kleine Edelsteine in der Quelle«, fuhr Elanya fort. »Wir nannten sie Astarionim, Tränen des Astars, denn sie waren klar wie das Wasser der Quelle und enthielten seine wundersame Kraft. Als die Zwerge mit ihren Stollen in den Gorgon vordrangen, stießen sie ebenfalls auf diese Kristalle – und viel größere als in der Quelle. Sie gaben ihnen den Namen Sternenglas, weil sie glaubten, dass es Gestein sei, das in der Hitze des Astars zu Glas geschmolzen war.«
    »Sie haben also die Ruhe des Toten gestört.«
    »Genauso war es. Unsere Hüter bemerkten, wie sich die Quelle veränderte. Die Tränen des Astars wurden dunkel wie die Nacht. Die Hüter wussten nicht, was vorging, und versuchten alles, was in ihrer Macht stand, um den Geist erneut zu versöhnen. Doch die Lage verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Als sie endlich herausfanden, womit die Zwerge begonnen hatten, baten wir das Volk unter dem Berg, von seinem Werk abzulassen. Aber nicht umsonst heißt es, jemand sei stur wie ein Zwerg. Sie behaupteten, wir wollten sie vertreiben, um das Sternenglas für uns zu behalten, und trieben ihre Gänge nur noch tiefer in den Berg. Bald brachte die Quelle Krankheit und Irrsinn über jene, die aus ihr tranken. Alles Bitten und Flehen prallte an den Zwergen ab, als seien sie taub. Die Kranken starben, und die Wahnsinnigen verfielen in blutige Raserei. Einige unserer Krieger sahen keinen anderen Ausweg mehr und versuchten, die Zwerge mit Gewalt von ihrem frevlerischen Tun abzubringen, doch sie waren wenige, und wir töten nicht gern. Die Zwerge dagegen waren viele und verteidigten ihr vermeintliches Recht mit Äxten und Spießen.« Elanya hielt inne, als sei sie in Erinnerungen verloren.
    So alt kann sie unmöglich sein.
    »Es waren die Hüter, die dem Blutvergießen ein Ende setzten, denn es machte alles nur schlimmer. Das Gift der Quelle strahlte nun selbst auf jene aus, die sich nur in ihrer Nähe aufhielten. Bald mussten sie den Berg verlassen. Sie wussten keinen Ausweg mehr.«
    Und wenn es stimmt, was sich die Leute über den Gorgon erzählen, ist der Ort noch immer verflucht. Nachdenklich kratzte sich Athanor das stoppelige Kinn und zuckte zusammen, als er dabei auf eine Prellung drückte. Was ging ihn diese alte Geschichte an? Außer Fausthieben ins Gesicht hatte sie ihm bislang nichts eingebracht. Und das war sicher erst der Anfang. Ja, gut, vielleicht hatten die Elfen wirklich Grund, dieses Sternenglas stehlen zu wollen. Es sah nicht so aus, als ob die Zwerge ihnen etwas so Wertvolles freiwillig geben würden. Trotzdem hatten sie kein Recht, ihn in diese Sache hineinzuziehen, ohne ihn vorher zu fragen. Wofür er sein Leben wegwarf, wollte er immer noch selbst entscheiden.
    Es fiel Athanor schwer zu entscheiden, ob die Zeit in der Dunkelheit langsam oder schnell verging, denn es gab keinen Anhaltspunkt, um sie zu messen. Manchmal kam es ihm erneut vor, als entgleite ihm die Welt und er schwebe in finsterem Nichts. So mussten sich die Toten im Schattenreich

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