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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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eingeholt hatte, erst dann hetzte er in die Höhle zurück. Ohne die Kristalle würde er die verfluchte Mine nicht verlassen.
    Mit jedem Schritt wurde es dunkler um ihn. Beinahe wäre er über Hrodomar gestolpert, der die Fackel aus seinem Bündel zerrte. Doch um mit Feuerstein und Stahl zu hantieren, würde die Zeit niemals reichen.
    Davaron wollte schon danach greifen und ließ den nutzlosen Stumpf mit einem Fluch wieder sinken. »Hochhalten!«, blaffte er. Athanor riss Hrodomars Arm in die Höhe, statt sich mit Übersetzen aufzuhalten. Es dauerte nur einen Lidschlag, bis Flammen aufsprangen, und doch waren die Gegner fast heran. Athanor rannte, dass ihm war, als berührten seine Füße kaum noch den Boden. Elanya und Davaron eilten mühelos voran, und sogar der keuchende Zwerg hielt mit.
    Angerostete Eisenträger stützten den luftigeren Gang. Das Gestein wirkte brüchig, aber Athanor konnte nicht nach oben sehen, ohne aus dem Tritt zu kommen. Flackernd kämpfte selbst die Fackel um ihr Leben. Ihr Licht reichte nur wenige Schritte voraus.
    Plötzlich schrie Elanya auf, riss schützend die Arme vor sich und prallte gegen eine Wand. Im gleichen Moment lief auch Davaron dagegen. Sein Schwert entglitt der geprellten Hand. »Achtung!«, rief Athanor dem Zwerg zu und versuchte anzuhalten, doch sein Schwung trug ihn weiter, bis er gegen die Wand stieß. Sackgasse? Sein Herz raste wie ein durchgehendes Pferd. Sein Atem brannte sich den Weg in die Lungen, und doch wurde ihm mit einem Schlag kalt bis ins Mark. Keuchend drehte er sich um. Wenn er hier sterben sollte, wollte er dem Tod wenigstens ins Auge sehen.
    In der Dunkelheit näherten sich zahllose hastige Schritte. Patschende wie von nackten Füßen und das Knallen genagelter Stiefel. Zischelnd und krächzend ging der Atem der noch unsichtbaren Kreaturen. Elanya stellte ihren Bogen ab und zog die gebogene Klinge.
    »Wirf ihnen die Fackel entgegen!«, forderte Athanor.
    Hrodomar gehorchte, obwohl er ebenso gut wissen musste, dass es ihnen kaum Zeit erkaufen würde. Die Flammen drohten zu erlöschen, doch sobald die Fackel lag, loderten sie wieder auf. Lächerlich klein sahen sie gegen die totenbleichen Zwerge aus, die mit blutigem Grinsen aus der Dunkelheit traten. Das von unten kommende Licht verlieh ihren Mienen noch dämonischere Züge. In ihren Augen flackerten Irrsinn und Mordlust.
    »War mir eine Ehre, mit dir gekämpft zu haben, Herr Hrodomar«, sagte Athanor und spannte sich in Erwartung des Angriffs.
    »Und du bist für einen Lügner wirklich nicht übel«, brummte der Zwerg.
    Ein Grollen ging durch den Fels. Staub und Steine rieselten von der Decke. Der Boden zitterte. Pfeiler und Eisenträger stöhnten. Überrascht blickten die Scheusale zur Decke hinauf, wechselten Blicke, nur um plötzlich schrill kreischend vorwärtszustürmen. Athanors Hoffnung zerbarst wie der Fels über den irren Zwergen. Unwillkürlich duckte er sich, riss die Arme schützend über den Kopf. Krachen und Poltern betäubte seine Ohren. Staub wirbelte auf, raubte ihm Atem und Sicht zugleich. Steine und Erde prasselten auf ihn herab. Es war, als sei er in die einstürzenden Säulengänge Theroias zurückversetzt. Vielleicht konnte man seinem Schicksal einfach nicht entfliehen. Nun würde er also doch auf so schmähliche Art sterben.
    Hustend richtete sich Athanor auf. Die Luft war noch immer mit Staub erfüllt, und neue Wolken stiegen auf, als sich Athanor bewegte. Seine Schulter schmerzte, wo ihn ein Stein wie ein Keulenhieb getroffen hatte. Dass seine Finger noch den Schwertgriff umklammerten, überraschte ihn, doch im nächsten Moment ging ihm das viel größere Wunder auf. Ich kann die Klinge sehen! Woher kam das Licht? Die Fackel lag schließlich unter einer Elle Schutt begraben.
    Er blinzelte gegen den Staub auf seinen Lidern an nach oben. Die Decke und ein Teil der Seitenwand des Stollens waren über den verfluchten Zwergen eingestürzt. Nur drei Schritte brüchiges Gestein hatten den Gang von der Oberfläche getrennt. Erde und Felsbrocken waren nachgerutscht und häuften sich nun zu einem kleinen Grabhügel über den Toten auf. Zumindest hoffte Athanor, dass keine dieser Kreaturen überlebt hatte. Golden tanzte der Staub in ein paar Sonnenstrahlen, die durch das entstandene Loch im Berghang fielen.
    »Baumeisters Bart!«, grummelte Hrodomar. »Das war verdammt knapp.« Neue Staubwolken stoben auf, als er sich den Dreck aus dem Bart schüttelte. »Wie konnte das passieren? Die

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