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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Dunkelheit. »Ohne die Kristalle wirst du in Ardarea nicht willkommen sein.«
    »Die kann ich mir auch einfach nehmen.«
    Ruppig schob sich der Zwerg zwischen Athanor und Davaron. »Wenn ihr euch nicht einigen könnt, werde ich zuerst raufklettern.«
    »Darum ging es zwar nicht, aber du hast recht. Deine Rüstung ist schwer. Kannst du dich wirklich hinaufziehen?«
    »Der verwundete Arm macht mir mehr Sorgen«, gestand Hrodomar. »Aber unterschätze nie die Kraft eines Zwergs!«
    »Vorsicht!«, rief Elanya und warf das Ende des Seils zu ihnen hinunter. Es war so lang, dass es bis zum Boden reichte.
    »Also los!« Athanor trat zurück, um dem Zwerg Raum zu geben.
    Hrodomar steckte die Axt an den Gürtel, packte den Strick und klemmte ihn sich zwischen die Beine. Einen Moment lang schaukelte er hin und her wie ein dicker gepanzerter Käfer. Doch dann fand er seinen Rhythmus, zog und schob sich immer höher, bis Elanya ihm half, durch das Loch zu kriechen. Erde löste sich und fiel herab. Hrodomar schien gerade so durch die Öffnung zu passen.
    Athanor konnte bleiche Schemen in der Dunkelheit sehen. Mit heiserem Kreischen verliehen sie ihrer Wut Ausdruck, dass ihnen die Sternenglasdiebe zu entkommen drohten. Der Zorn trieb sie näher.
    »Dann noch viel Freude mit deinen neuen Freunden«, wünschte Athanor und kletterte das Seil empor. Es war so anstrengend, wie es bei Hrodomar ausgesehen hatte. Zum Glück hatte er das Bündel mit Schaufel und Spitzhacke zurückgelassen. Der raue Strick biss in seine Handflächen, aber er war sehr viel schneller oben als Hrodomar. Dort war es einfacher, sich an den Felsen festzuhalten und durch das Loch zu winden, als sich weiter ans Seil zu klammern. Der Zwerg und Elanya packten ihn unter den Armen und zerrten ihn über den Rand, obwohl es nicht nötig gewesen wäre.
    War Gras schon immer so grün gewesen? Nach den endlosen graubraunen Felswänden der letzten Tage schien es förmlich zu leuchten. Auch der Himmel kam ihm ungewöhnlich blau vor. Tief sog er die frische Luft ein und straffte sich. Erst jetzt merkte er, dass er die Sonne vermisst hatte. Sollten die Zwerge doch in ihren dunklen Höhlen vermodern. Er wollte überhaupt nicht zurück unter den Berg.
    »Soll ich den Zauberer hochziehen, oder lassen wir ihn noch eine Weile schmoren?«, erkundigte sich Hrodomar.
    Den Humor der Zwerge werde ich allerdings vermissen , dachte Athanor schmunzelnd. »Lass ihn warten! Das ist er gewohnt. Elanya sollte deinen Arm verbinden. Sie ist eine große Heilerin bei ihrem Volk.« Das war ein wenig übertrieben, aber angesichts der zweifelnden Miene des Zwergs konnte er wohl nicht dick genug auftragen.
    »Das hat hoffentlich nichts mit Magie zu tun«, brummte Hrodomar.
    »Würdet ihr vielleicht später plaudern und mir endlich helfen, Davaron zu retten?«, empörte sich Elanya. »Er ist kein Sohn Heras, der sich leicht wie eine Feder machen könnte.«
    »Dafür brauche ich dich nicht, aber Hrodomar ist verletzt«, erwiderte Athanor und beugte sich über das Loch. Im hellen Tageslicht wirkte es dort unten stockfinster. Dennoch glaubte er, rote Augen zu erkennen, die in der Dunkelheit glühten.
    »Zieh mich endlich rauf!«, brüllte Davaron.
    Grinsend packte Athanor erneut den Strick. Der Elf musste es geschafft haben, sich einhändig ein Stück nach oben zu ziehen, denn er pendelte bereits am Seil wie zuvor der Zwerg. Für einen Hänfling ist er verflucht schwer , schimpfte Athanor im Stillen und lehnte sich zurück, um sein Gewicht einzusetzen. Mit einer Hand loszulassen, um nachzugreifen, war undenkbar, also ging er langsam rückwärts und zog das Seil mit sich.
    Ein scharfer Ruck riss ihn plötzlich auf die Knie. Der Strick brannte sich durch seine Handflächen, als hielte er sie noch einmal in Firas Flammen, und schoss ins Loch zurück. Aus der Tiefe ertönte ein Schrei.
    »Verflucht!« Athanor sprang auf und stürzte wieder zur Öffnung hinüber.
    »Was ist passiert?« Schon war Elanya an seiner Seite, dicht gefolgt von Hrodomar. Zu dritt spähten sie in die Dunkelheit.
    »Die haben sich ans Seil gehängt«, vermutete Athanor und überlegte fieberhaft.
    »Denen zeigen wir’s!« Hrodomar packte das Seil. »Wir ziehen zu dritt.«
    Im Stollen gleißte eine helle Flamme auf. Kreischend warf sich eine lichterloh brennende Gestalt zu Boden. Unter zornigem Geschrei wichen die anderen zurück.
    »Jetzt!«, rief Athanor.
    Wie ein Mann zerrten sie am Strick und hievten Davaron nach oben, bis seine Hand

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