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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Pfosten sahen noch sehr stabil aus.«
    Athanor hätte die rostigen Träger anders eingeschätzt, aber es war sicher sinnlos, mit einem Zwerg darüber zu streiten. Zu seiner anderen Seite klopfte sich Elanya den Staub von ihrem Harnisch, bis sie niesen musste. Nur Davaron rappelte sich nicht auf. Er hatte sich gegen die Wand sinken lassen und atmete schwer.
    Er ist einfach eine Memme. Ungerührt streifte Athanor das Schwert an seiner Hose ab und schob es in die Scheide zurück, während Elanya zögernd auf Davaron zuging.
    »Das … war Erdmagie«, sagte sie, als könne sie es kaum fassen. »Äußerst mächtige Erdmagie!«
    Davaron sah feindselig zu ihr auf. »Es sind die Steine. Du hast es doch auch gespürt.«
    »Ja, aber sie verstärken nur die Kraft ihres Trägers.«
    »Soll das heißen, dass er den Stollen zum Einsturz gebracht hat?«, hakte Athanor nach. »Durch Zauberei?« Das konnte nicht wahr sein. Doch Elanya nickte, ohne den Blick von Davaron zu nehmen.
    »Er hätte uns alle umbringen können!« Nicht, dass sie nicht ohnehin zum Tode verurteilt gewesen waren, aber er würde keine Loblieder auf den Bastard singen.
    Elanya schien ihn nicht zu hören. »Aber es war Erdmagie .«
    Jenseits des Schutthaufens regte sich etwas. Wispern drang erneut an Athanors Ohr. Verdammt. »Ja, o Wunder!«, rief er. »Du kannst ihn später anhimmeln. Wir sollten jetzt abhauen. Hast du das Seil?«, wandte er sich an den Zwerg.
    »Nein, das hat sie.« Hrodomar deutete auf Elanya, die sich besorgt zu den leisen Stimmen umgedreht hatte.
    Auch Davaron kam endlich auf die zittrigen Beine. Mit einer Schulter stützte er sich an der Wand ab, während er sein Schwert einsteckte. »Wahrscheinlich fürchten sie das Sonnenlicht, aber ich möchte mich nicht darauf verlassen.«
    Elanya legte den Kopf in den Nacken und sah zu der Öffnung im Fels hinauf. »Das schaffen wir.« Rasch holte sie den Strick aus ihrem Bündel. »Wenn du mich hinaufhebst, klettere ich nach draußen und befestige das Seil an einem Baum oder einem Felsbrocken«, schlug sie vor.
    Athanor schätzte die Höhe und nickte. So geschickt, wie sich Elanya für gewöhnlich bewegte, sollte ihr der Aufstieg keine Schwierigkeiten bereiten. Um sie so nah wie möglich an das Loch zu bringen, musste er jedoch auf den Schutt steigen, unter dem die erschlagenen Zwerge lagen. Gab der Untergrund deshalb an manchen Stellen so seltsam nach? Athanor versuchte, nicht an die Leichen zu denken, sondern an die Biester, die noch in der Dunkelheit lauerten.
    Immer wieder rutschten Steinbrocken unter seinen Füßen weg oder kippten, sobald er sein Gewicht verlagerte. Als er endlich festen Stand hatte, befand er sich doch tiefer unter der Öffnung, als es vom Ende des Stollens aus gewirkt hatte. Elanya hatte sich ihren Bogen und das Seil um die Brust geschlungen. Ihre Taschen hingen mit dem Köcher auf ihrem Rücken.
    »Behindert dich der ganze Krempel auch nicht?«, vergewisserte sich Athanor. Das Wispern klang hier näher. Steine und Sand knirschten.
    »Es wird schon gehen.«
    Athanor verschränkte die Finger und ging ein Stück in die Knie, damit Elanya leichter einen Fuß auf seine Handflächen setzen konnte.
    Halt suchend legte sie eine Hand auf seine Schulter. »Jetzt!«
    Mit einem Ruck richtete er sich auf, um ihr so viel Schwung wie möglich zu geben. Erstaunlich leicht flog sie empor, bis ihre Stiefel auf Höhe seines Gesichts baumelten. Hastig griff er nach ihren Füßen, trat stützend unter sie und lugte empor. Schade, dass sie keinen Rock trägt.
    Elanya hatte sich nur wenige Handbreit unterhalb der Öffnung an die Felsen geklammert. »Höher!«, keuchte sie.
    Aus dem Augenwinkel sah Athanor, wie Hrodomar einen Stein aufklaubte und in die Finsternis schleuderte. »Verschwindet, ihr Leichenschänder!« Ein zorniges Kreischen antwortete.
    Für jemanden, der gerade auf möglicherweise noch nicht ganz toten Leichen stand, fand Athanor den Vorwurf gewagt. Mit aller Kraft stemmte er die Elfe empor. Seine Arme bebten. Er spürte, wie sich sein Gesicht verzerrte, doch plötzlich war das Gewicht verschwunden, und Elanyas Füße entglitten seinen Fingern.
    »Wofür ein Ochse doch manchmal nützlich sein kann«, befand Davaron, der lautlos neben ihm aufgetaucht war.
    »Dein Pech, dass der Ochse dich nun nicht mehr hinaufziehen wird«, gab Athanor zurück. »Elanya dürfte das nämlich kaum gelingen.«
    »Das wagst du nicht«, zischte Davaron. Es klang wie ein Echo des wütenden Zischelns in der

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