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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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dessen Hilfestellung, die verhinderte, dass er sich blamierte, indem er Beth tatsächlich anmachte.
    »Hoffentlich weiß er, was er für ein Glück hat.« Roman griff nach ihren Händen und bemerkte erst jetzt den riesigen Stein an ihrem Finger. »Mein Gott. Ich hoffe, sein Herz ist ebenso groß wie dieser Ring. Du hättest es verdient.«
    Sie blickte ihn ganz offen an. »Das ist das Netteste, was ich je gehört habe.«
    Wenn das das Netteste war, dachte Roman, dann musste ihr Verlobter aber sehr an seiner Ausdrucksweise arbeiten.
    »Hör mal, ich muss mich hinsetzen, sonst ist unser Tisch weg.« Sie gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. »Lass öfter mal von dir hören, so lange du in der Stadt bist, ja?«
    »Mach’ ich.«
    Er setzte sich wieder hin und hoffte, seine Brüder würden vergessen, dass er Beth offenbar als mögliche Kandidatin anvisiert hatte. Er sah ihr nach, als sie weiter ging und sich an einem Tisch, der sich außer Hörweite befand, niederließ. Erst dann schaute er Rick und Chase ins Gesicht.
    Sie sahen einander an, ohne das Schweigen zu brechen, bis von Rick ein unterdrücktes Lachen zu hören war. »Du hoffst, dass sein Herz so groß ist wie der Ring?«

    Roman grinste. »Welch anderen Vergleich hätte es sonst gegeben?« Ohne das Naheliegendste zu nennen, dachte er.
    »Für einen Moment dachte ich nur, du würdest die Größe ihrer … Ach, schon gut.« Rick schüttelte den Kopf und grinste immer noch amüsiert.
    »Du weißt, dass ich mehr Stil habe.«
    »Findest du, dass sie zehn Mille wert sind?«, wollte Chase wissen. »Nicht, dass ihr Verlobter ihr etwas berechnet hätte.«
    »Sie sind … eindrucksvoll«, antwortete Roman.
    »Offenbar eindrucksvoll genug, um dich überlegen zu lassen, ob du den bewussten Schritt wagen solltest.« Die eine Seite seines Mundes verzog sich zu einem Grinsen.
    Damit war Romans Hoffnung, sie würden ihn in Ruhe lassen, wohl dahin. Sie waren immer gutmütige Witzbolde gewesen, daran hatte sich nichts geändert. »Na wenn schon, ich habe sie einen Augenblick in Erwägung gezogen. Dachte eben an unsere gemeinsamen guten Zeiten zurück, nicht an die Größe ihrer … ihr kapiert schon.«
    Die Brüder nickten verständnisvoll.
    Izzy kam mit den Getränken und unterbrach damit die Unterhaltung.
    »Wie wäre es denn mit Alice Magregor?«, fragte Chase, sobald Izzy außer Hörweite war. »Sie kam neulich in die Redaktion – mit einem selbstgekochten Essen und einer Flasche Merlot in einem Picknickkorb. Da ich nicht interessiert war, fragte sie nach Rick. Das ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie sesshaft werden will.«
    »Mit euch beiden«, murmelte Roman. In ganz Yorkshire Falls gab es keine einzige ungebundene Frau, die nicht versucht hatte, Chase oder Rick mit ihren Erzeugnissen – gebacken oder von anderer Art – zu ködern und zu verführen. »War Alice nicht die mit der gewaltigen Frisur?«

    »Genau die«, bestätigte Rick.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass sie je an etwas anderem als Frisuren und Make-up interessiert gewesen wäre«, rief er sich ins Gedächtnis zurück. Und selbst wenn ihre Haare sich beruhigt hätten, es fiel ihm nichts ein, was für sie von gemeinsamem Interesse gewesen wäre. »Ich brauche intelligente Gespräche«, sagte Roman. »Ist sie dazu fähig, oder ist sie immer noch so oberflächlich?«
    Chase stöhnte. »Roman hat Recht. Das könnte auch der Grund sein, warum sie immer noch solo ist – in einer Stadt, in der sich alle direkt nach dem Abitur paarweise zusammen tun.«
    Roman griff nach seinem kalten, feuchten Glas. »Ich muss die Sache gleich beim ersten Mal richtig hinkriegen.« Er lehnte den Kopf nach hinten und merkte, wie das Blut in seine Schläfen schoss, bevor er sich wieder aufrichtete und seines Bruders Blick erwiderte. »Ich muss mir jemanden aussuchen, den unsere Mutter auch mögen wird. Sie wünscht sich aus emotionalen Gründen ein Enkelkind, aber genauso gern möchte sie wieder an allem teilhaben. Ich meine, die Leute hier in der Stadt waren nach Vaters Tod gut zu ihr, aber, wenn wir ehrlich sind, wurde sie zu der Witwe, mit der keiner so recht etwas anzufangen wusste.«
    »Sie verkörperte die größte Angst einer jeden Ehefrau«, fügte Chase hinzu.
    »Wo wir gerade von Mutter sprechen … Ich möchte nur sicher gehen, dass ihr beide euch an die Abmachung erinnert. Wenn einer von euch diesen Plan verpfeift und es Mutter verrät, sitze ich im nächsten Fugzeug, das mich hier

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