Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
Vom Netzwerk:
ganze Seite der Zeitung Wachtmeister Ricks Heldentaten widmen.«
    Roman grinste. »Ich bin sicher, dass er es nicht als Belastung empfindet, oder?«
    »Genauso wenig wie Chase es hart findet, die Frauen mit Picknickkörben abzuwimmeln, die ihn aus seinem Büro locken und auf den Rücken legen wollen. Ich meine auf die Picknickdecke.«
    Rick lachte und lehnte sich in seinen kunststoffbezogenen Stuhl zurück, Genugtuung im Gesicht. »So viele Frauen, und so wenig Zeit.«
    Roman lachte. »Außerhalb von Yorkshire Falls ist die Auswahl ja wohl größer. Wie kommt es, dass du dich nie fortbegeben hast?« Er hatte sich immer gefragt, warum sein mittlerer Bruder damit zufrieden war, diese kleine Stadt im Griff zu haben, wo er doch besseren und abwechslungsreicheren Gebrauch von seinen Talenten machen könnte, wenn er in eine große Stadt ginge.
    Weiß der Himmel, Roman hatte sich in den Sommern, als er für Chase Reportagen gemacht hatte, eingeengt gefühlt
durch die dürftigen und oft trivialen Geschichten, mit denen er betraut war, während die übrige Welt ihn anzog und lockte mit Größerem, Besserem … Was eigentlich, hatte er damals selbst nicht gewusst. Er war immer noch nicht sicher, was eigentlich die Attraktion war, aber er fragte sich, ob sein Bruder jemals ähnliche Unzufriedenheit empfand oder den Drang, etwas anderes zu machen.
    »Roman? Roman Chandler? Bist du das?«
    Offenbar bekam er in absehbarer Zeit keine Antwort auf seine Fragen. Er schob seinen Stuhl zurück, blickte auf und sah sich einer seiner alten High-School-Freundinnen direkt gegenüber.
    »Beth Hansen?« Er stand auf.
    Sie kreischte vor Aufregung und schlang ihre Arme um seinen Hals. »Du bist es! Wie geht es dir? Und wie konnte mir bloß entgehen, dass du zurück bist?«
    »Da meine Mutter aus dem Verkehr gezogen ist, mahlen die Klatschmühlen wohl etwas langsamer.« Er erwiderte die freundschaftliche Umarmung und trat einen Schritt zurück, um sie genauer anzuschauen.
    Professionell gestyltes blondes Haar fiel auf ihre Schultern, das sie schicker aussehen ließ als das lässige, typisch kalifornische Mädchen, das er in Erinnerung hatte. Und war es Einbildung, oder waren ihre Brüste unglaublich gewachsen, seit er weg war?
    »Ich habe das von Raina gehört. Geht es ihr einigermaßen?« , fragte Beth.
    Er nickte. »Es wird ihr wieder gut gehen, wenn sie sich schont und auf die Anweisungen des Arztes hört.« Und es würde ihr noch besser gehen, wenn Roman heiratete und sobald wie möglich eine Frau schwängerte. Es war ihm unmöglich, anders als in klinischen Begriffen an seine Mission
zu denken, da doch Liebe und Begierde nichts damit zu tun hatten.
    Er warf Beth einen weiteren prüfenden Blick zu, diesmal als möglicher Kandidatin. Er hatte sie immer gemocht, was hilfreich sein konnte, um sein Ziel zu erreichen. Sie waren gute Freunde gewesen, weiter nichts, aber damals auf der High-School war er jedenfalls mit ihr ausgegangen. Sie hatten sich einige Male verabredet und dann auf dem Rücksitz von Chase Auto miteinander geschlafen – weil sie bereit und er geil war.
    Vor allem aber, weil er nach der Zurückweisung durch Charlotte Bronson verzweifelt sein Selbstbewusstsein aufbessern musste.
    Er hatte beschlossen: tat er ›es‹ nicht mit Charlotte, dann verdammt noch mal mit Beth.
    Das war alles männliche Eitelkeit gewesen, wie er jetzt zugeben musste. Aber er und Beth waren bis zum Abitur zusammengeblieben, weil es unkompliziert war und Spaß machte.
    Danach konnten sie beide getrennter Wege gehen. Keiner fühlte sich verletzt, und ihre Kameradschaft war offensichtlich erhalten geblieben.
    »Grüß Raina ganz lieb von mir, ja?«, bat Beth.
    »Mach ich.«
    »Wie lange bleibst du also diesmal?« Ihre glänzenden Augen funkelten vor Neugier.
    Beth zog ihn nicht so an wie früher Charlotte, aber sie hatte ein gutes Herz. War sie wohl noch interessiert? Roman hätte es gern gewusst. Wenn ja, würde sie sich auf eine freundschaftliche Ehe ohne Liebe einlassen? Er kam ihr etwas näher. »Wie lange möchtest du mich denn hier behalten?«

    Sie lachte und knuffte ihn in die Schulter. »Du bist immer noch so ein Aufreißer. Jeder weiß doch, dass du nicht länger bleibst, als du unbedingt musst.«
    Chase hinter ihm räusperte sich, ein Geräusch, das sich mehr wie eine Warnung anhörte. »Du kannst Beth gratulieren, Roman. Sie hat sich mit einem Großstadtarzt verlobt, einem Schönheitschirurgen.«
    Roman lächelte seinen Bruder dankbar an für

Weitere Kostenlose Bücher