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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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Nichts weiter konnte sich zwischen Charlotte und diesem sorglosen Weltenbummler abspielen, außer natürlich, sie wollte wie ihre Mutter enden, einsam und verlassen.
    Aber Roman hatte ihr den verbalen Fehdehandschuh hingeworfen. Für sie hieß es jetzt nur, stark genug zu bleiben, um zu widerstehen.

Kapitel drei
    Als Roman aus Normans Restaurant und in die kühle Nachtluft hinaustrat, hatte er einen Job am Hals.
    Chase hatte einen Notruf von Ty Turner, seinem Redakteur erhalten, dass dieser nicht zur Gemeindeversammlung gehen könne, weil er seine schwangere Frau ins Krankenhaus begleiten müsse. Eine solche Aufgabe war so ungefähr das Letzte, wozu Roman Lust hatte, aber er hatte sich vorgenommen, seinem Bruder Arbeit abzunehmen. Deshalb bot er sich an, über das Treffen zu berichten.
    Während also Rick zur nächsten Telefonzelle eilte, um vor seiner Nachtschicht zu hören, wie es seiner Mutter ging, und Chase sich zurückzog, weil er sich um die Ausgabe für die nächste Woche kümmern musste, machte sich Roman auf den Weg zu der Palaverversammlung.
    Er sah auf seine Uhr und stellte fest, dass er noch ein paar Minuten totzuschlagen hatte, ein paar Minuten, um sich den verführerischen Laden nebenan anzusehen und herauszufinden, wem er gehörte. Ein Blick auf Charlotte, und er hatte nicht mehr gewusst, wie er hieß. Keine Chance, dass er konzentriert genug gewesen wäre, um sie nach ihrem neuen Geschäft zu befragen.
    Während er sich auf die Auslagen im Schaufenster konzentrierte, blieb ihm der Mund offen stehen. Waren das gehäkelte Slips an der erstaunlich lebensechten Schaufensterpuppe? In einer so konservativen Stadt wie Yorkshire Falls? Er konnte sich nicht genug wundern – und spürte eine
leichte Erregung, als ihm bewusst wurde, dass die schwarzhaarige Puppe eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Charlotte hatte. Erst als ihm plötzlich auffiel, dass er wie ein Lüstling wirken musste, der gierig Damenunterwäsche beäugte, machte er einen Schritt zurück. Großer Gott, er hoffte inständig, dass ihn niemand beobachtet hatte. Über diese Peinlichkeit würde er nie hinweg kommen.
    Roman trat einen weiteren Schritt zurück und stieß auf etwas Hartes. Er drehte sich um und erblickte Rick, der ihn, die Arme vor der Brust verschränkt, angrinste. »Hast du etwas entdeckt, das dir gefällt?«
    »Du bist wirklich zu komisch«, murmelte Roman.
    »Ich dachte, du wolltest dich in deine Jugendzeit zurückversetzen.«
    Roman wusste sofort, worauf Rick anspielte. Natürlich erinnerte sich sein mittlerer Bruder an Romans High-School-Streich, damals, als seine Vorstellung von Spaß eine Slip-Razzia im Haus von Freunden war, wo die Mädchen eine Pyjamaparty veranstalteten. Es war nicht nur seine Idee gewesen, nein, er hatte auch für vierundzwanzig Stunden einen Slip von seinem Rückspiegel hängen lassen, so verdammt gut war er sich vorgekommen. Bis seine Mutter dahinter kam, ihm eine Wahnsinnsstandpauke hielt und ihn auf eine Weise bestrafte, die er nie vergessen sollte.
    Raina Chandler besaß einen einzigartigen Ideenreichtum, um die scheinbar unverbesserlichen Verhaltensweisen ihrer Söhne zu kurieren. Nachdem sie einen Sommer lang seine frisch-gewaschenen Boxershorts vorne vor dem Haus zum Trocknen aufgehängt hatte, wollte er nie wieder jemanden einer derartigen Demütigung aussetzen.
    Mit ein bisschen Glück hatte der Rest der Stadt den Vorfall längst vergessen. »Ich kann es nicht fassen, dass sich ein
Laden wie dieser hier hält«, sagte er, um das Thema zu wechseln.
    »Doch, doch. Jung und alt, schlank und etwas … kräftiger  – sie alle kaufen hier. Die Jüngeren sowieso. Unsere Mutter befindet sich auf einem Kreuzzug, um die älteren Frauen auch hier hinein zu locken. Sie selbst ist eine der treuesten Kundinnen.«
    »Unsere Mutter trägt solche Slips?«
    Die beiden Brüder schüttelten gleichzeitig den Kopf. Das wollten sie sich beide nicht vorstellen. »Wie geht es ihr?«
    »Schwer zu sagen. Sie wirkte ganz außer Atem, als ich anrief, als wäre sie gerannt, was aber doch unmöglich ist. Deshalb werde ich gleich einmal nachsehen gehen.«
    Roman atmete hörbar aus. »Ich habe mein Handy dabei. Ruf an, wenn du mich brauchst.«
    Rick nickte. »Mach ich.« Dann schlenderte er die Straße entlang, die an dem Laden vorbeiführte, machte direkt an der Ecke, von der aus es zu den Apartments ging, kehrt und kam kurz danach zurück.
    »Was ist los?«, fragte Roman, der sofort erkannte, dass sein Bruder die Gegend

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