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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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machte.
    Sie hob so halb die Hand zum Gruß, knallrote Flecken auf den Wangen.
    Roman winkte zurück, sah dann aber weg, um ihr deutliches Interesse nicht noch anzufeuern. »Sie ist nicht mein Typ.« Weil sie nicht Charlotte heißt. Der Gedanke tauchte ungebeten auf. »Warum machst du dich nicht selbst an sie ran?«, fragte Roman.
    »Du scheinst noch nicht gehört zu haben, dass ich verlobt bin«, antwortete Fred stolz. »Marianne Diamond wird meine Frau.«
    Es fiel Roman wieder ein, dass einer seiner Brüder das schon erwähnt hatte. Er grinste, hob eine Hand, um Fred auf den Rücken zu hauen, verkniff es sich aber doch. Er wollte den kräftigen Kerl nicht ermuntern, diese Geste zu erwidern. »Na dann, schön für dich. Gratuliere!«
    »Danke. Pass auf, ich muss mit einem der Ratsmitglieder sprechen, bevor das hier wieder losgeht. Ich warte auf die Genehmigung für ein paar Jobs … also, ich erspar dir die Einzelheiten. Bis demnächst.«
    »Mach’s gut.« Roman kniff sich in den Nacken. Erschöpfung drohte ihn zu übermannen.
    »Wie war dein erster Tag zurück im Schützengraben?«
    Er drehte sich um und entdeckte Chase hinter sich. »Was ist los? Geht’s um Mutter?« Er hatte nicht erwartet, Chase an diesem Abend noch einmal zu sehen.
    »Nein.« Chase legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter, dann zog er sie wieder weg.

    »Was dann? Traust du mir das hier nicht zu?« Es wäre gar nicht so unberechtigt, dachte Roman. Er hatte immer noch keine Antwort auf das Beagleproblem der Carltons.
    Chase schüttelte den Kopf. »Ich habe mir nur vorgestellt, dass du bei diesen Sachen ganz kribbelig werden musst und wollte dich ablösen, falls es länger dauert.« Er rieb sich seinen Nasenrücken. »Ich habe dich und Fred zufällig belauscht. Es sieht so aus, als hättest du eine Kandidatin ausfindig gemacht.«
    »Nach dem, was Fred sagt, war Sally zuerst an dir interessiert.«
    »Glaub mir, du hast freie Bahn. Ich würde es dir nicht verübeln, wenn du sie mir wegnimmst«, erwiderte Chase trocken. »Sally ist mir viel zu ernsthaft. Sie ist der Typ, der schon nach der ersten Verabredung von Haus und Kindern träumt.« Er schüttelte sich.
    »Wenn sie so einen Einzelgänger wie dich mag, wird sie ja kaum an so einem extrovertierten Kerl wie mir interessiert sein.« Roman grinste und freute sich, seinen Bruder mit dessen Qualitäten eines einsamen Wolfes aufziehen zu können. Rick hatte Recht damit gehabt, dass Frauen die grüblerische Schweigsamkeit seines ältesten Bruder anziehend fanden.
    Aber ein Blick von Chase brachte ihn in Verlegenheit. Er war offensichtlich nicht bereit, sich auf Romans Ausflüchte einzulassen. »Sally ist daran interessiert, eine Familie zu gründen. Alles, was sie zur Zeit anstrebt, macht sie zur perfekten Kandidatin für dich. Warum sagst du zu Fred, sie sei nicht dein Typ?«
    »Weil sie es nicht ist.«
    »Verzeih mir, wenn ich dich auf das Naheliegende aufmerksam mache, aber ist das nicht genau das, was du
willst? Sally interessiert sich für dich, und du gehst darauf nicht ein. Sieh zu, ob sie dein Arrangement akzeptieren würde.«
    Roman blickte über die Schulter und sah sich Sally Walker noch einmal an, diesen Typ der unschuldigen, leicht errötenden Frau. »Ich kann nicht.« Unvorstellbar, Sally zu heiraten. Mit Sally zu schlafen.
    »Ich rate dir, vorsichtig zu sein, kleiner Bruder. Wenn du eine Dame auswählst, die tatsächlich dein Typ ist, könntest du versäumen, dich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen.« Chase zuckte die Schultern. »Denk mal darüber nach.«
    Natürlich musste wieder einmal Chase, Romans Vaterfigur, ihn auf das aufmerksam machen, was eigentlich so klar war, und ihn an seine Prioritäten erinnern. Die Jagd nach einer Ehefrau. Sein Bruder hatte Recht. Roman brauchte eine Frau, die er zurücklassen konnte, und nicht eine, zu der er sich immer wieder hingezogen fühlte. Deshalb war Charlotte genau die Falsche für ihn. Er wünschte sich wie verrückt, dass er nicht in diesen Zwängen befangen wäre. Wenn er nur gewusst hätte, wie das anstellen. Dass er sie berührt, ihren Duft eingeatmet hatte, machte sein Verlangen nur stärker, nicht schwächer.
    Eine Stunde später befand er sich auf dem Heimweg, die Worte von Chase im Kopf, aber Charlotte im Unterbewusstsein. Sie war auch Schuld daran, dass er in der folgenden Nacht mehrmals total verschwitzt aufwachte.
    Zehn Jahre waren vergangen, und die Flamme brannte heißer denn je. Das wiederum bewies nur das

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