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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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renovierte Molkereischeune. Sie liegt ziemlich abgeschieden, mit einem unglaublichen Blick auf die Adirondack Mountains. Den Sonnenuntergang haben wir verpasst, aber es gibt keinen Grund, warum wir den Sonnenaufgang nicht miterleben sollten.«
    Sie trat einen Schritt vor, offenbar begierig, mehr zu sehen.
    »Warte kurz.« Er holte ihre Sachen aus dem Kofferraum. Sie hatte nur leichtes Gepäck dabei, was ihn nicht nur überraschte, sondern ihm auf eine lächerliche Weise auch das Gefühl gab, einen besseren Zugang zu ihr finden zu können. Oder dass sie zu ihm und seinem Lebensstil einen Zugang finden könnte, den er nicht erwartet hätte.
    Unsicher, was er mit diesen Gefühlen anfangen sollte, gesellte er sich zu ihr. »Es ist kein schottisches Schloss, aber man fühlt sich hier, als hätte man die wirkliche Welt hinter sich gelassen. Und ich kann dir versprechen, dass du nicht enttäuscht sein wirst.«
    Sie drehte sich um und sah ihn an. »Du bist einfühlsam und intuitiv. Bei einem Reporter kommt das sicher von selbst. Mir ist allerdings nicht ganz klar, ob das zu deinem oder meinem Vorteil ist.«

    Er wusste, dass er nicht beleidigt zu sein brauchte. Da sie gerade über ihren Vater nachgrübelte, fühlte sie sich veranlasst, nach Romans versteckten Motiven zu suchen. Er verstand das und konnte leicht darauf antworten: »Zu unser beider Vorteil ist es, aus der Stadt rauszukommen, zu meinem, dich mitzunehmen, und zu deinem Vorteil war die Wahl dieses bestimmten Ortes gedacht, Süße.«
    »Du bildest dir ein, dass du mich durchschaut hast.« Sie biss sich auf die Unterlippe.
    »Habe ich das nicht?« Er zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Berge. »Diese plötzliche Flucht gefällt dir nicht? Erinnert dich dieser Gasthof nicht an Orte, die du gern aufsuchen würdest, wozu du bisher aber noch keine Chance hattest?«
    »Du weißt, dass das so ist. Das ist naheliegend, da du mein Apartment analysiert und mich mit dem Instinkt eines Reporters seziert hast. Aber das heißt noch lange nicht, dass du alles von mir weißt. Es liegt noch vieles im Verborgenen.«
    »Und ich kann es kaum erwarten, deine letzten Geheimnisse aufzudecken.«
    Ein kleines Lächeln spielte um ihren Mund. Dann wurde es zu einem verschmitzten Grinsen. »Worauf wartest du dann noch?«
    Damit hatte sie das letzte Wort. Sie drehte sich um und ging auf den Gasthof zu, wobei der Effekt ihres majestätischen Abgangs durch ihre schwankenden Schritte mit hohen Absätzen auf dem ungepflasterten Parkplatz gemindert wurde.
     
    Charlotte sah die Zeit mit Roman nach Absprache und Notwendigkeit nur als eine kurzfristige Affäre. Mit Betonung auf
Affäre. So sehr sie es schätzte, sich ihm anzuvertrauen und seiner tröstenden Stimme und seinen verständigen Worten zu lauschen, so sehr wollte sie das bisschen Zeit, das sie hatten – Zeit von unbestimmter Dauer – nicht an Gerede verschwenden.
    Nicht, wenn sie viel aufregendere, erotische Sachen miteinander machen konnten. Dinge, die ihr Erinnerungen verschafften, die sie später genießen konnte. Sie sollten ihr beweisen, dass sie in der Lage war, ihren eigenen Weg zu gehen – ganz anders als ihre Mutter. Sie konnte sich nehmen, was sie begehrte, und davongehen, anstatt auf ihn zu warten, um ihr Leben zu vervollständigen. Sie würde sich auch allein vollständig fühlen. Egal, wie sehr sie ihn dann vermisste.
    Sobald sie das umgebaute Bauernhaus, das sich ganz bescheiden The Inn nannte, betreten hatte, war Aufregung ihr einziger Begleiter.
    Sie wurden von einem älteren Paar begrüßt. »Willkommen, Mr. Chandler.«
    »Nennen Sie mich bitte Roman.«
    Die Frau mit grauen Strähnen im Haar und hellen Augen nickte. »Dann Roman. Wissen Sie, dass sie genauso wie Ihr Vater aussehen?«
    Er grinste. »Das hat mir schon so mancher gesagt.«
    »Sie kennt deine Eltern?«, fragte Charlotte überrascht.
    »Sie sind auf ihrer Hochzeitsreise hier gewesen.«
    Er sagte das ganz nüchtern, aber Charlotte war diese Information nicht so selbstverständlich. Er hatte sie an den Ort gebracht, an dem seine Eltern ihre Hochzeitsnacht verbracht hatten. Wahnsinn.
    »Das ist unbestritten. Ich bin Marian Innsbrook, und das ist mein Mann Harry.«

    Charlotte grinste. »Das erklärt natürlich den Namen dieses Gasthofs.«
    »Man kann sich leichter daran erinnern, falls Leute wiederkommen wollen«, sagte Harry.
    Roman trat neben sie und legte seine Hand um ihre Taille. Seine Berührung brannte sich ein, und die Aufregung, die sie beim

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