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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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holte ihr Handy hervor. »Ich will sie anrufen.«
    »Warum?«, fragte Lara misstrauisch.
    Elisabeth verzog die Lippen. »Weil du es wahrscheinlich nicht tun wirst, um zu fragen, was mit Marianne ist.«
    Lara zog sehr irritiert die Augenbrauen zusammen. »Wieso willst du wissen, was mit Marianne ist?«
    »Ich nicht. Aber du. Es ist wichtig für dich. Aber du wirst sie nicht fragen, und vielleicht wird sie es nicht von selbst sagen . . . und dann gibt es ein Missverständnis nach dem anderen, und zum Schluss habt ihr fünfzehn Jahre verloren. Ich will nicht, dass dir das passiert.«
    »Fünfzehn Jahre?« Lara verstand nur Bahnhof.
    »Es führt jetzt zu weit, das zu erklären«, sagte Elisabeth. »Gibst du mir jetzt ihre Nummer oder soll ich dein Handy konfiszieren?«
    Lara schüttelte völlig überfordert den Kopf. »Hier«, sagte sie und hielt Elisabeth ihr Handy hin.
    Elisabeth tippte Fionas Nummer in ihr eigenes Handy ein. Der Rufton klang durch den Hörer bis an Laras Ohr.
    Fiona nahm ab.
    »Wer ist Marianne?«, fragte Elisabeth.
    »Wie bitte?« Fiona war mindestens so irritiert wie Lara. »Wer ist denn da?«
    »Elisabeth Stanitz«, sagte Elisabeth. »Ich rufe für Lara an. Sie traut sich nämlich nicht zu fragen.«
    »Elisabeth . . .?« Fiona wiederholte den Namen. »Sie sind doch –«
    »Nein, bin ich nicht«, sagte Elisabeth. »Wir sind nicht mehr verlobt. Es ist alles in Ordnung. Es sei denn, Marianne ist deine Freundin und deshalb kannst du nicht mit Lara zusammen sein.«
    »Ich – Was?« Fiona wirkte total aus der Bahn geworfen.
    »Gib her.« Lara griff nach Elisabeths Handy. »Fiona?«, sagte sie. »Es tut mir leid, aber hier sitzt eine Frau neben mir, die aussieht wie Elisabeth, aber sie ist es nicht.« Sie warf einen sehr zweifelnden Blick auf Elisabeth neben sich. »In den letzten Minuten hat sie alles auf den Kopf gestellt, und . . . ja, und ich habe ihr erzählt, dass ich nicht weiß, wer Marianne ist, wie du zu ihr stehst. Nun ist es raus.«
    Fiona fing an zu lachen. »Führt ihr da ein Theaterstück auf, oder was?«
    »Nein«, sagte Lara. »Aber ich werde Elisabeth nicht heiraten. Es hat anscheinend irgendetwas mit einer Michelle zu tun, die ich nicht kenne, oder nur vom Telefon, auf jeden Fall Marianne –«
    »Langsam, langsam!« Fiona lachte immer noch. »Du bist zu schnell für mich. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Antwort: Nein, Marianne ist nicht meine Freundin. Ich meine, sie ist meine Freundin, war sie schon immer, aber nicht . . . so. Nicht mehr seit Freitag.«
    Lara sank zusammen und ließ das Telefon fallen.
    Elisabeth hob es auf. »Sie ist nicht deine Freundin?«, fragte sie noch einmal nach. »Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja«, sagte Fiona.
    »Gut«, sagte Elisabeth. »Dann kommt Lara jetzt zu dir.« Sie legte auf.
    Lara schaute sie an. »Du hättest sie wenigstens fragen können, ob ihr das recht ist«, bemerkte sie tadelnd.
    »Wenn das die Frage ist, ist sie nicht die richtige Frau für dich«, sagte Elisabeth. Sie schmunzelte. »Und danke, Frau Maur, für den Hinweis. Deine kleinen, tadelnden Hinweise hatte ich schon ein bisschen vermisst.«
    »Bestimmt nicht«, sagte Lara. »Aber es ist viel zu spät, ich kann jetzt nicht mehr fahren. Ich muss ja morgen zur Arbeit –«
    »Musst du nicht«, sagte Elisabeth. »Ich werde irgendwie ohne dich klarkommen müssen. Und ich habe sowieso den leisen Verdacht, dass die Kanzlei morgen spontan geschlossen sein wird.« Sie schmunzelte wieder.
    »Spontan . . . geschlossen?«, stammelte Lara.
    »Ja, ich denke, ich habe«, Elisabeth räusperte sich, »außerhalb zu tun. Hat sich so ergeben. Fährst du jetzt, oder soll ich dich fahren?«
    Lara lachte. Wie lange hatte sie das nicht mehr getan in Elisabeths Gegenwart? »Nein, nein, ich fahre schon allein. Ich glaube, es ist ein bisschen zu viel für Fiona, wenn du mich ihr sozusagen übergibst. Von einer Liebhaberin zur nächsten.«
    Elisabeth lächelte liebevoll. »Ist mir auch lieber so. Und ich liebe es, wenn du lachst. Es tut mir leid, dass ich dich so lange daran gehindert habe. Wird nicht wieder vorkommen. Und ich nehme jede Strafe an.«
    Lara schürzte die Lippen. »Irgendwie habe ich das Gefühl, Michelle ist Strafe genug. Auch wenn ich sie nicht kenne.«
    Elisabeth lachte. »Da könntest du Recht haben. Aber darüber reden wir jetzt nicht. Das hat Zeit. Ich will sehen, dass du fährst.«
    »Wolltest du diese Allüren nicht ablegen?«, fragte

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