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Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Fenimore Cooper
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Unter den fiktionalen Werken befinden sich außer den historischen Romanen z.T. zu mehrteiligen Generationenromanen verbundene Gesellschaftsromane, Satiren (v.a. The Monikins , 1835; Die Monikins , 1835) sowie ein utopisch-dystopischer Roman ( The Crater , 1847; Das Marcus-Riff oder der Krater , 1848). C. nutzte seine eigenen Marineerfahrungen und wurde der erste See-Romancier von Rang: Bereits sein dritter Roman, The Pilot (1824; Der Lotse , 1824), der von den Taten amerikanischer Seeleute im Unabhängigkeitskrieg handelt, etabliert ein Genre, das durch Herman Melville und Joseph Conrad seine künstlerische Gloriole erhalten sollte.
    Die amerikanische Vergangenheit von Kolumbus über die englische Kolonialzeit bis in C.s eigene Epoche ist sein wichtigster historischer Gegenstand, doch meistens geht es ihm dabei auch um aktuelle Fragen und gesellschaftliche Wertvorstellungen. Sein Buchessay Notions of the Americans (1828) verteidigt den amerikanischen Neubeginn und die demokratischen Institutionen gegen europäische Kritik. Nach seiner Rückkehr in die USA war C. allerdings entsetzt über die gleichmacherischen Tendenzen der Jackson-Ära. The American Democrat ist seine Abrechnung mit dem Egalitarismus, aber auch mit der sich abzeichnenden politischen Vorherrschaft einer neuen Geldelite (anstelle der alten Landelite). Zwar verteidigt C. die Demokratie als die gegenüber Monarchie und Feudalismus flexiblere Staatsform, aber er warnt davor, dass die manipulierbare Mehrheitsmeinung mit politischen Prinzipien verwechselt werden könnte. Schutz hiervor biete nur die Gemeinschaft der Landbesitzer, denn in Anlehnung an John Locke gilt ihm Privateigentum als Grundlage von Staat und Zivilisation. C. sprach im eigenen Interesse, denn nach seiner Rückkehr nach Cooperstown 1833 wurde er in Rechtsstreitigkeiten mit den Dorfbewohnern um ein Stück seines Landes verwickelt. Die Romane Homeward Bound und Home as Found (beide 1838) begründeten seine Ansprüche auch fiktional, und mit der Littlepage-Trilogie – Satanstoe (1845; Satanszehe , 1846), The Chainbearer (1845; Der Kettenträger , 1846) und The Redskins (1846; Ravensnest , 1846) – nahm er Partei für die alteingesessenen Großgrundbesitzer des Staates New York, die damals vergeblich versuchten, ihre quasi-feudalen Rechte gegenüber den aufrührerischen Pächtern zu verteidigen, was C.s Popularität in Amerika weiter beeinträchtigte. Verbittert, streitbar und umstritten wandte er sich in seinen letzten Jahren immer stärker der Religion zu, aber noch sein letzter Roman, The Ways of the Hour (1850), attackiert gesellschaftliche Zustände anhand des amerikanischen Rechtswesens.
    Und doch ist C.s Werk weniger konsistent als man nach flüchtiger Durchsicht glauben könnte. Der Vorgang der Landnahme durch europäische Einwanderer erschien ihm zeitlebens problematisch; in The Crater versucht er, die ethischen Fragen sogar dadurch zu entschärfen, dass er den »Wilden« die Rolle der unrechtmäßigen Eindringlinge zuweist. Und auch das Verhältnis von Landbesitzer-Elite und einfacher Bevölkerung ist in seinen Texten oft komplex. Bereits in The Spy führt C. neben den vornehmeren Hauptpersonen und in Abweichung von Scotts Modell mit dem Hausierer Birch eine Zentralfigur von niedrigem Stand ein, die als Spion George Washingtons ihre Existenz für die amerikanische Sache aufs Spiel setzt. Der »kleine Mann« vertritt hier demokratische Prinzipien besser als alle anderen, bleibt jedoch von gesellschaftlichen und privaten Belohnungen ausgeschlossen. Dieser Figurentyp findet seine markanteste Verkörperung in Natty Bumppo, der Zentralgestalt der nach ihm benannten Lederstrumpf-Romane.
    Der erste von ihnen, The Pioneers (1823; Die Ansiedler , 1824), setzt in der Gestalt des patriarchalen Judge Temple und mit der Schilderung dessen Wirkens als Dorfgründer C.s Vater ein durchaus ambivalentes Denkmal. Als repräsentativer Amerikaner kann Temple zwar beweisen, dass er sein Land rechtmäßig erworben hat – direkt von den im Revolutionskrieg zunächst vertriebenen Loyalisten und indirekt von den Indianern –, und der Konflikt zwischen der amerikanischen und der loyalistischen Seite findet mit der Hochzeit der jeweiligen Kinder ein Ende. Auch gelingt es Temple, die unruhige Dorfbevölkerung einigermaßen im Zaum zu halten, obgleich er ihren unvernünftigen Raubbau an der Natur nicht verhindern kann und selbst nicht frei von unüberlegtem Handeln ist. Aber die tragische Seite des

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