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Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Fenimore Cooper
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unverzeihliche Nachlässigkeit abzubüßen, indem er sein Leben für die Verteidigung seiner Schutzbefohlenen unbekümmert einsetzte.
    »Es ist das Knistern eines Waldtiers, das um uns herum Futter sucht«, flüsterte er, sobald die leisen und anscheinend entfernten Laute, welche die Mohikaner aufgeschreckt hatten, sein eigenes Ohr erreichten. »Bst!«, entgegnete der aufmerksame Kundschafter, »es ist ein Mensch; ich selbst erkenne jetzt seinen Tritt, so unvollkommen auch meine Sinne im Vergleich mit denen eines Indianers sind. Der entwischte Hurone ist wahrscheinlich auf eine Streifpartie Montcalms gestoßen und hat jetzt unsere Fährte. Es sollte mir leid tun, wenn ich an diesem Orte noch mehr Blut vergießen sollte«, fuhr er mit einem unruhigen Blick auf seine düstere Umgebung fort, »aber wenn es sein muss, muss es sein! Führe die Pferde in das Blockhaus, Uncas, und Ihr, Freunde, folgt ihnen nach. So alt und dürftig das Gebäude ist, so gewährt es immerhin einigen Schutz und hat manchesmal schon von Büchsenknall widergetönt!«
    Er fand keine Widerrede, und die Mohikaner führten die Pferde in die Ruine, wohin sich auch die übrige Gesellschaft in größter Stille begab.
    Das Geräusch nahender Fußtritte ließ sich jetzt zu deutlich vernehmen, als dass man noch über die Art der Unterbrechung hätte ungewiss sein können. Bald mischten sich Menschenstimmen darein, sie riefen sich einander in einer Mundart zu, die, wie der Jäger Heyward zuflüsterte, die Sprache der Huronen war. Als sie an die Stelle kamen, wo die Pferde das Dickicht in der Umgebung des Blockhauses betreten hatten, verloren sie offenbar die Spur, weil ihnen die bisherigen Kennzeichen mangelten.
    Nach den Stimmen zu schließen, waren bald ihrer zwanzig an jenem Orte versammelt und gaben lärmend ihre verschiedenen Meinungen und Ratschläge.
    »Die Schurken kennen unsere Schwäche«, flüsterte Falkenauge, welcher neben Heyward in tiefem Schatten stand und durch eine kleine Öffnung zwischen den Stämmen blickte, »sonst würden sie kein so müßiges Squawgeschwätz führen. Da hört mal das Gewürm, jeder von ihnen scheint zwei Zungen und nur ein Bein zu haben.«
    So tapfer Duncan im Kampfe war, so vermochte er doch auf diese kaltblütige und charakteristische Bemerkung des Kundschafters nicht zu antworten. Er fasste nur seine Büchse fester und heftete mit steigender Unruhe seinen Blick durch die enge Öffnung auf die mondbeleuchtete Umgebung. Die tieferen Töne eines Wilden, der mit gebieterischem Nachdruck zu sprechen schien, ließen sich vernehmen, und die Stille, mit welcher sein Befehl, oder vielmehr sein Rat aufgenommen wurde, bewies die Achtung, in der er stehen musste. Aus dem Rauschen der Blätter und dem Brechen der dürren Zweige ging jetzt hervor, dass sich die Wilden trennten, um die verlorene Spur wieder aufzufinden. Zum Glück für die Verfolgten war das Mondlicht, welches einen milden Schimmer über die Lichtung vor der Ruine verbreitete, nicht stark genug, die dichten Waldgewölbe zu durchdringen, wo alle Gegenstände noch in trügerischem Schatten lagen. Die Nachforschung blieb erfolglos: Denn so kurz und plötzlich war der Übergang von dem schwachen Pfadstrich der Reisenden in das Dickicht gewesen, dass jede Spur ihrer Fußtritte in der Dunkelheit der Wälder sich verloren hatte.
    Nicht lang jedoch währte es, so hörte man die rastlosen Wilden durch das Gestrüpp brechen, und sich allmählich dem inneren Rande des dichten Kreises von jungen Kastanienbäumen nähern, welche die kleine Fläche umgaben.
    »Sie kommen«, murmelte Heyward, indem er seine Büchse zwischen zwei Räumen durchzustecken suchte; »wir wollen bei ihrer Annäherung Feuer geben.«
    »Haltet alles im Schatten«, sprach der Kundschafter; »das Schnappen des Feuersteins, oder selbst der Geruch eines einzigen Pulverkorns auf der Zündpfanne würde sie uns wie hungrige Wölfe auf den Hals bringen. Sollte es Gott gefallen, dass wir für unsere Skalps kämpfen müssten, so vertraut auf die Erfahrung von Männern, welche die Wege der Wilden kennen und selten dahinten bleiben, wenn das Kriegsgeschrei ertönt.«
    Duncan blickte zurück und sah, wie die zitternden Schwestern sich in einem fernen Winkel des Gebäudes aneinander schmiegten, indes die Mohikaner gleich zwei aufrechten Posten im Schatten standen, bereit loszufeuern, sobald es nötig sein würde. Seine Ungeduld bekämpfend, blickte er wieder durch die Öffnung auf die lichte Fläche und erwartete

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