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Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Der letzte Mohikaner: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Fenimore Cooper
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zurückgelehnten Gestalten seiner Begleiter, wie sie auf dem Grase hingestreckt lagen, selbst die Gestalt Chingachgooks, unterscheiden, der aufrecht und bewegungslos dasaß, einem der Bäume ähnlich, welche die dunkle Grenzlinie auf jeder Seite von ihnen bildeten. Noch hörte er die leisen Atemzüge der Schwestern, welche wenige Schritte entfernt von ihm lagen, und der Luftzug bewegte kein Blättchen, dessen flüsternden Laut sein Ohr nicht vernommen hätte. Endlich mischten sich die melancholischen Töne eines Waldvogels mit dem klagenden Geschrei der Eule; seine müden Augen suchten noch hin und wieder das funkelnde Licht der Sterne, und dann war ihm, als sähe er sie noch durch seine geschlossenen Augenlider. In Augenblicken flüchtigen Erwachens hielt er einen Busch für einen Mitwächter; sein Kopf sank aber bald wieder auf die Schulter und diese suchte ihrerseits auf der Erde eine Stütze; endlich erschlaffte seine ganze Gestalt, und der junge Mann verfiel in einen tiefen Schlaf, er träumte, er sei ein Ritter alter Zeit, der seine mitternächtliche Wache vor dem Zelte einer befreiten Prinzessin halte, deren Gunst er durch einen solchen Beweis von Aufopferung und Wachsamkeit zu gewinnen hoffte.
    Wie lange der erschöpfte Duncan in diesem Zustande der Bewusstlosigkeit lag, wusste er selbst nicht zu sagen. Seine Träume waren aber lange schon vorüber, als ihn ein leichter Schlag auf die Schulter weckte. Aufgeschreckt durch diese Mahnung, sprang er empor mit der verworrenen Erinnerung an die Pflicht, die er sich zu Anfang der Nacht auferlegt hatte.
    »Wer da?« sagte er, nach der Stelle greifend, wo sonst sein Degen hing. »Sprich! Freund oder Feind?«
    »Freund«, erwiderte die leise Stimme Chingachgooks, welcher auf den Himmelskörper deutete, der seinen milden Schimmer durch die Öffnung der Bäume gerade auf ihren Unterschlupf ergoss, und in seinem gebrochenen Englisch fortfuhr: »Mond kommt und weißen Mannes Fort weit – weit entfernt. Zeit zum Aufbruch, wenn Schlaf beide Augen des Franzmannes schließt!«
    »Du hast recht, rufe deine Freunde auf und sattelt die Pferde, während ich meine Begleiterinnen für den Marsch vorbereite.«
    »Wir wachen, Duncan«, sprach Alice mit ihrer sanften Silberstimme innerhalb des Gebäudes, »und fühlen uns nach einem so erquickenden Schlafe zu der eiligsten Reise gestärkt. Aber Sie haben die ganze Nacht hindurch für uns gewacht, nach den langen und großen Anstrengungen des gestrigen Tages!«
    »Sagen Sie vielmehr, dass ich wachen wollte: Aber meine treulosen Augen haben mir einen Streich gespielt; zum zweiten Mal habe ich mich des anvertrauten Gutes unwürdig gezeigt.«
    »Nein, Duncan, leugnen Sie nicht«, unterbrach ihn lächelnd Alice, indem sie in aller Lieblichkeit ihrer frisch erblühten Reize aus dem Schatten des Gebäudes in das Licht des Mondes trat, »ich weiß, sorglos sind Sie, wenn Sie an sich selbst zu denken haben, und nur wachsam für das Wohl anderer. Können wir hier nicht noch ein wenig verweilen, bis Sie die Ruhe gefunden, deren Sie bedürftig sind? Mit Freude, mit der größten Freude werden Cora und ich Wache halten, während Sie und diese wackeren Männer einigen Schlaf genießen.«
    »Wenn Scham mich von meiner Schläfrigkeit heilen könnte, so sollte sich mein Auge nie mehr schließen«, sprach der Jüngling unbehaglich, Alice in ihr offenes Antlitz blickend, in dessen zarter Besorgnis er jedoch nichts las, was seinen halb erwachten Argwohn hätte bestätigen können. »Aber es ist nur zu wahr, nachdem ich Sie durch meine Unbesonnenheit in diese Gefahr gebracht habe, bleibt mir nicht einmal das Verdienst, Ihre Ruhe so überwacht zu haben, wie es die Pflicht des Soldaten ist.«
    »Niemand außer Duncan kann sich selbst einer solchen Schwäche anklagen. Gehen Sie denn zur Ruhe, glauben Sie mir, keine von uns beiden, so schwache Mädchen wir auch sind, wird sich als lässige Wache erweisen.«
    Der junge Mann sah sich der Verlegenheit, seine Schuld aufs Neue zu beteuern, durch einen Ausruf Chingachgooks und die Stellung gespannter Aufmerksamkeit, die dessen Sohn einnahm, enthoben.
    »Die Mohikaner hören einen Feind!«, flüsterte Falkenauge, der indessen mit den übrigen wach und munter geworden war. »Der Wind lässt sie Gefahr wittern.«
    »Das wolle Gott verhüten!«, rief Heyward. »Wir haben genug Blutvergießen gehabt.«
    Mit diesen Worten jedoch griff der junge Kriegsmann nach seiner Büchse und trat in den Vordergrund, bereit, seine

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