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Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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er Rolands schweren Körper zwischen den Bäumen hindurch zum vereinbarten Treffpunkt schleifte, und verfluchte den Franken dafür, dass er ihm gestern nicht geglaubt hatte. Gleichzeitig wusste er, dass Roland ihm damit den einzigen Ausweg geboten hatte, der möglich war, um die Geschichte sinnvoll zu beenden, die vor dreizehn Jahren begonnen hatte.
    Bis er Roland an Händen und Füßen mit den Lederriemen von dessen aufgeschnittenem Panzerhemd gefesselt und ihn mit einem Streifen von Rolands Tunika geknebelt hatte, tauchten Ealhwine und Arima auf. Roland war inzwischen wieder halbwegs bei Besinnung. Er hatte an den Fesseln gezerrt, die Vergeblichkeit seiner Bemühungen erkannt und sich dann darauf beschränkt, Afdza anzustieren. Afdza hätte seinem Halbbruder gerne gesagt, dass dieser endlich auf sein Herz hören sollte – dass er doch genauso wie er selbst spüre, dass sie wirklich Brüder seien –, aber er wusste, dass Roland ihm nicht zuhören würde.
    Als Roland den Gelehrten und Arima herankommen sah, weiteten sich seine Augen.
    »Ich nehme dir den Knebel ab«, sagte Afdza. »Wenn du zu schreien anfängst, ist die Chance groß, dass irgendwelche vasconischen Patrouillen schneller hier sind als deine Leute. Und wenn deine Leute hier ankommen, werden sie auf Arima und Ealhwine so wenig Rücksicht nehmen wie die Vasconen auf uns alle.«
    Roland zögerte, dann nickte er. Afdza nahm ihm den Knebel ab. Roland spuckte aus, und Arima reichte ihm einen Trinkschlauch. Er nahm einen winzigen Schluck, dann gewann sein Durst die Oberhand, und er trank gierig. Schließlich ließ er ab, und Arima gab den Schlauch an Afdza weiter.
    »Mich zu entführen bringt euch gar nichts«, sagte Roland. »Turpin, Gerbert und Beggo werden weiterkämpfen. Sie werden sich nicht ergeben. Sie sind die letzten Paladine.«
    »Roland«, sagte Afdza ernst, »es geht nicht darum, ob die Franken weiterkämpfen wollen oder nicht. Die Vasconen werden keinen von euch am Leben lassen. Deine Männer sterben entweder im Kampf oder werden als Gefangene hingerichtet. Die Vasconen wollen Rache für Iruña.«
    »Was soll das Ganze hier dann? Diese Maskerade? Und ihr drei …?« Er schnaubte, weil ihm offensichtlich keine Bezeichnung einfiel, die gepasst hätte.
    »Afdza will seinen Halbbruder retten«, sagte Ealhwine, der bis dahin geschwiegen hatte, »Arima will den Mann retten, der in ihrem Herzen wohnt, und ich bin mitgekommen, weil auf jeder Narrenmission ein Narr dabei sein muss.« Er warf Afdza dabei einen so undeutbaren Seitenblick zu, dass der Maure sich erneut fragte, ob Ealhwine ihn durchschaut hatte. Er hatte den Gelehrten in Wahrheit um seine Begleitung gebeten, weil jemand nötig war, der dafür sorgte, dass Arima in die Sicherheit des maurischen Lagers zurückkehrte.
    »Ich soll in Sicherheit gebracht werden?«, fragte Roland ungläubig. »Und meine Krieger?«
    »Ich löse jetzt deine Fußfesseln«, erklärte Afdza. »Ealhwine und ich helfen dir aufs Pferd.«
    »Das schafft ihr nicht. Das lasse ich nicht zu.«
    »Ich möchte dich nicht noch einmal niederschlagen. Und du möchtest nicht mit Gezappel und Gebrüll einen Haufen Vasconen anlocken.«
    Roland fluchte erbittert, während er sich mit seinen auf den Rücken gefesselten Händen auf das Pferd hieven ließ und zulassen musste, dass Afdza seine Füße unter dem Pferdeleib hindurch zusammenband. Er funkelte Afdza an. »Gib mir mein Schwert, Maure!«
    Afdza schüttelte den Kopf. »Durendal geht in den Kampf«, sagte er. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Arima herumfuhr. Er zwang sich, ihrem Blick standzuhalten. Zu Ealhwine sagte er, ohne sich umzudrehen: »Steig auf, mein Freund.« Ealhwine widersprach nicht. Es war Beweis genug, dass ihm schon die ganze Zeit klar gewesen war, was Afdza vorhatte.
    »Das kannst du nicht tun«, sagte Arima mit blutleeren Lippen.
    »Ich muss es tun, mein Stern, weil es die einzige Möglichkeit ist«, erwiderte Afdza.
    »Nein!«
    »Wenn die Vasconen morgen Abend feststellen, dass der Heerführer der Franken nicht mehr unter ihnen ist, wird sich die Geschichte von der Feigheit Rolands bis an alle Enden des Erdkreises verbreiten. Es wird heißen, Roland sei vor dem letzten Kampf geflohen. Er hat seine Männer im Stich gelassen. Er ist davongelaufen wie ein Hund.«
    Roland machte ein entsetztes Geräusch in seiner Kehle. Er stierte Afdza an, nackte Panik im Blick. Sein Mund arbeitete.
    »Morgen, im Kampfgetümmel«, sagte Afzda, »werden deine Männer nicht auf das

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