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Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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dass die Mauren uneins und schwach waren und dass jetzt der beste Zeitpunkt war, sie anzugreifen. Glück und Frieden würden erst entstehen, wenn die Menschen in der Allmacht Gottes und der Herrlichkeit Jesu Christi vereint waren, als deren General der König auf Erden herrschte. Dieses allumfassende Glück war es wert, dass das Glück von einigen wenigen dafür geopfert wurde – auch wenn einem selbst das Herz beim Gedanken daran brach.
    Morgen würde ein schlimmer Tag werden.
    Der junge Sachsenkrieger stand aufrecht in der Halle. Sein Gesicht war geschwollen und um die Nase herum blutunterlaufen. Einer seiner Bewacher oder er selbst musste das gebrochene Nasenbein gerichtet haben, aber man konnte sehen, dass es schief zusammenwachsen würde. Seine Hände waren vor seinem Körper gefesselt. Die Fesseln waren locker und mehr symbolischer Natur. Der Mann hatte keine Chance zu fliehen. Turpin betrachtete ihn nachdenklich und mit einem gewissen Bedauern. Der Bischof hatte keinerlei Skrupel, einen Gegner zu töten, wenn die Gefahr bestand, andernfalls selbst getötet zu werden. Außerhalb von Kampfsituationen war es ihm jedoch im Allgemeinen lieber, wenn die Gnade Christi walten konnte. Er wusste jedoch, dass an dem Sachsenkrieger heute ein Exempel statuiert werden würde, und er sah sogar die politische Notwendigkeit dafür. Dennoch wäre ihm wohler gewesen, wenn sich die Hinrichtung hätte vermeiden lassen.
    Dem jungen Mann war nicht anzusehen, ob ihm sein Schicksal bewusst war. Seine Haltung hatte nichts Demütiges, aber auch nichts Herausforderndes. Als König Karl zusammen mit Abt Styrmi und den Benediktinermönchen die Halle betrat, beugte er wie alle anderen das Knie.
    »Ist das der Sachse aus dem Gefolge des Rebellen Scurfa, der in Susatum gefangen genommen wurde?«, fragte Karl die versammelten Krieger. Es war nur eine Zeremonie. Jeder wusste, wer der junge Mann war, aber Zeremonien waren wichtig, besonders wenn es um Leben und Tod ging.
    Turpin trat vor, weil er gleich bezeugen würde, dass es sich so verhielt. Zuvor musste nur der Mann, der den Sachsen gefangen genommen hatte, sprechen.
    »Ja«, sagte eine Stimme, und Turpin drehte sich überrascht um. Er hatte immer angenommen, dass es Roland gewesen war, der während der Gefangenenbefreiung den Sachsen überwältigt hatte, und hatte sich nie diesbezüglich erkundigt. Und nun stand da der Maurenkrieger, von dem Turpin nicht so ganz klar war, welche Rolle er in der Gesandtschaft spielte, der Mann mit der Narbe und dem einzelnen Auge, und antwortete auf die Frage des Königs. Raunen erfüllte den Saal. Karl blinzelte überrascht. Offensichtlich hatte er das Gleiche angenommen wie alle anderen.
    Der Maure neigte den Kopf. »Verzeihung«, sagte er gelassen. »Hätte ich nicht sprechen dürfen? Ich kenne die Bräuche an deinem Hof nicht gut, Herr. Ich dachte, auf eine Frage müsse man eine Antwort geben.«
    Karl räusperte sich. »Nein, du hast völlig richtig gehandelt. Du bist Afdza Asdaq aus der Gesandtschaft meines Freundes, des Statthalters von Medina Barshaluna, nicht wahr?« Karl war dafür berüchtigt, dass er sich die Namen noch der unbedeutendsten Krieger oder Gäste merken konnte.
    »Und es ist mir eine Ehre, hier vor dir zu stehen, Herr.«
    »Na gut.« Der König wandte sich an den Sachsen. »Wie lautet dein Name?«
    »Aercenbryht, Sohn von Spaerhafoc, Sohn von Maethalweald«, erwiderte der Gefangene.
    Die Lippen des Königs versuchten sich um die Namen zu formen. Turpin seufzte. Allein schon wegen ihrer Namen hatten es die Sachsen verdient, erobert zu werden. Eigentlich mussten sie dankbar sein, dass bald einfache fränkische Namen wie Angegisis, Hélisachar oder Wandregisilus ihre Sprache beherrschen würden.
    Turpin war wieder auf seinen Platz zurückgekehrt, da Karl in seiner Überraschung über den Auftritt des Mauren offenbar vergessen hatte, ihn als Zeugen aufzurufen.
    Karl wandte sich an einen seiner Schreiber, der neben seinem Stuhl hockte, ein Brett auf den Knien, und als Protokollant fungierte. »Kannst du diese Namen schreiben?«
    »Ich kann sie noch nicht mal aussprechen, Herr.«
    Gelächter brandete auf. Turpin argwöhnte, dass Karl diese Probleme einkalkuliert hatte und sie benutzte, um zu demonstrieren, dass seine Rechtsprechung mit allem fertig wurde.
    Karl lächelte. »Wir werden den Gefangenen Chlodwig nennen. Dieser Name sollte jedem ein Begriff sein.« Chlodwig war ein alter merowingischer Königsname aus dem Geschlecht, das von

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