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Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Regent: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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auf ihnen allen.
    »Sie sind nur vier Lichtjahre von der Erde und der Stillen Stadt entfernt«, sagte Xavius. »Die Ayunn nutzen das Fehlen eines Regenten für ihre dritte Inkursion, und sie sind bis hierher vorgestoßen. Seit zweitausend Jahren waren sie der Erde nicht mehr so nahe. Wer weiß, was geschieht, wenn der Mörder die Nachfolge des Ermordeten antritt, wenn sein Plan gelingt und er die Herrschaft über das Endurium an sich reißt. Vielleicht fände der alte Feind eine Möglichkeit, das Sol-System zu erreichen. Wie kann die Faust des Regenten stark sein, wenn der Regent ein Usurpator ist?«
    Der Flottenadmiral seufzte schwer – oder vielleicht war es ein Ächzen – und gab einem anderen Offizier ein Zeichen. »Eine Prioritätsverbindung.«
    Der Mann, nach dem äußeren Erscheinungsbild zu urteilen der Jüngste unter den Offizieren, eilte sofort hinaus.
    »Wir warten«, verkündete Aron M Arano.
    Die Sekunden lasteten schwer auf Xavius. Laurania stand neben ihm, sein Anker, und für einen Moment glaubte er, ihre Hand auf seinem Arm zu spüren, obwohl sie ihn gar nicht berührte.
    Kurze Zeit später meldete der junge Mortus aus dem Kommandozentrum: »Verbindung hergestellt, Admiral.«
    Arano hob den Kopf. »Hier spricht Flottenadmiral Aron Arano von der Hades bei Proxima Centauri. Wir haben den Angriff der Ayunn erfolgreich abgewehrt. Das Tri-Centauri-System ist wieder sicher.«
    »Sie sollten sich mit dieser Meldung an Großadmiral Hosea M Haen vom derzeitigen Oberkommando der Flotte wenden, Admiral«, antwortete jemand. Er sprach mit einer scharfen, schneidenden Stimme, an die sich Xavius gut erinnerte. »Als Vorsitzender des Gremiums bin ich derzeit mit der Leitung des Konklaves beschäftigt. Wir versuchen, dem Endurium einen neuen Regenten zu geben.«
    »Und ich gebe Ihnen den Mörder des alten«, sagte Aron Arano. »Er steht hier vor mir.«
    Quintus Quiron antwortete nicht sofort. »Meinen Sie den Chronisten Xavis Xavius?«
    »Genau den.«
    Wieder folgte eine kurze Pause, und Xavius fragte sich, ob auch der Vorsitzende des Gremiums von der seltsamen Verlangsamung betroffen war.
    »Ich gratuliere Ihnen, Admiral Aron«, sagte Quiron dann. Seine Stimme kam aus dem Nichts, schien ihren Ursprung über dem Tisch in der Mitte des Beratungsraums zu haben. »Sie haben einen doppelten Erfolg errungen, und dieser, die Verhaftung des Regentenmörders, ist vielleicht noch größer als Ihr Sieg über die Ayunn. Bitte veranlassen Sie, dass Xavis V Xavius sofort hierher zur Erde gebracht wird. Wir erwarten ihn im Konklave. Die Menschen auf allen Welten des Enduriums sollen sehen und hören, wer den großen Avedis umgebracht hat.«
    »Ich werde sofort alles Notwendige veranlassen, Vorsitzender«, sagte Quiron und hob die Hand für das Gesteninterface.
    »Verbindung unterbrochen«, meldete der junge Mortus aus dem Kommandozentrum.
    »Sicherheitsoffizier Thixton …«
    »Admiral?«
    »Die Hades bleibt hier. Sie wird bei Proxima Centauri gebraucht, für den Fall einer zweiten Angriffswelle der Ayunn. Wir bewachen den Hauptkonnektor und verhindern, dass die Angreifer der dritten Inkursion durch ihn zur Erde gelangen. Nehmen Sie die Picus und bringen Sie den Chronisten zum Konklave, wie es der Vorsitzende des Gremiums verlangt.« Er fügte hinzu: »Es ist unsere Pflicht, ihm zu gehorchen.«
    »Danke«, sagte Xavius erleichtert.
    »Danken Sie mir nicht, Chronist«, erwiderte Aron Arano rau. »Nach allem, was wir bisher wissen, sind Sie der Mörder des Regenten. Aber es ist auch unsere Pflicht, die Möglichkeit zu nutzen, Gewissheit zu erlangen. Kein falscher Mann darf als Regent an der Spitze des Enduriums stehen. Sicherheitsoffizier Thixton, ich lege dies in Ihre erfahrenen Hände. Brechen Sie mit der Picus auf. Ich sorge dafür, dass der Hauptkonnektor Ihnen Transfervorrang gibt. Fliegen Sie zur Erde, und behandeln Sie diesen Vivus wie einen wichtigen Gefangenen. Lassen Sie ihn nicht entkommen. Übergeben Sie ihn dem Vorsitzenden des Gremiums, wie er es befahl.« Wieder eine kurze Pause. »Und wie es dem Wunsch des Chronisten entspricht.«
    »Ja, Admiral.« Thixton steckte seine Waffe nicht ins Halfter, aber er hob sie auch nicht. Der Lauf blieb auf den Boden gerichtet, als er die beiden Vivi mit der freien Hand zur Tür winkte.
    »Und noch etwas«, sagte Aron Arano. »Bleiben Sie nach der Übergabe des Gefangenen beim Konklave. Beobachten Sie, was dort geschieht, und erstatten Sie mir Bericht.«
    »Ich habe verstanden,

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