Der letzte Single fangt den Mann
Beispiel dass man nach drei Monaten zwangsläufig fest zusammen ist? Hängt alles ab von diesen drei verdammten Worten? Warum ist das so verwirrend? Warum weiß ich nicht, wo ich stehe? Ich bin unsicher! Warum bin ich unsicher?
» Bist du noch da?«, fragt Plum.
» Ja«, antworte ich und hole zitternd Luft. » Wenn er Schluss macht, werde ich es überleben. Ich werde das Gefühl, als würde ich in eine Steckdose greifen, immer wenn er in einem Radius von zehn Metern um mich ist, überwinden und mein glückliches Singleleben weiterleben, weißt du. Das kann ich. Das kann ich wirklich!«
» Bist du sicher, dass es nicht nur der Sex ist, nach dem du süchtig bist?«
» Ja«, sage ich. » Das ist es nicht allein. Da steckt mehr dahinter. Er ist so witzig und selbstsicher, das liebe ich an ihm. Und wenn er seine Deckung aufgibt, bin ich einfach…«
Ich verstumme.
» Oh, also eine emotionale Jagd«, bemerkt Plum in wissendem Ton. » Thomasina hat mal gesagt, dass ein distanzierter, scheinbar unerreichbarer Mann, der seine Emotionen oder Gefühle nicht herauslässt, doppelt so attraktiv ist… Das ist wie ein Spiel, und wenn er dann mal etwas von sich preisgibt, fühlt man sich wie ein Gewinner.«
» Nein«, sage ich unsicher. Obwohl es erschreckend zutreffend klingt, was ihre Kollegin da gesagt hat. » Was denkst du? Glaubst du, Dave meint es ernst mit mir?« Keine Antwort. » Magst du ihn?«
Plum und Dan haben ihn letzte Woche bei einem gemeinsamen Essen kennengelernt.
» Ich würde ihn gerne näher kennenlernen«, sagt Plum nach einer kleinen Pause. Was natürlich heißt, dass sie ihn nicht mag. » Ich kann übrigens nicht glauben, dass du immer noch im Büro bist.«
» Ist schon okay«, sage ich und lasse den Blick über das halb volle Büro im Neonlicht schweifen. » Weißt du, ich muss immer noch reinklotzen, weil Suzanne das von mir erwartet. Geben Sie Gas. Das waren genau ihre Worte. Geben Sie Gas, Abigail.«
» Was für eine blöde Kuh«, sagt Plum.
» Ja«, erwidere ich.
Ich habe Suzanne nie als blöde Kuh betrachtet. Als eiskalte Sklaventreiberin, das ja, aber ich habe sie akzeptiert als jemanden, der weiß, wie er das Beste aus uns herausholt.
» Wie geht es dem schönen Robert, unserem Ladykiller?«, fragt Plum. » Ich habe ihn schon ewig nicht mehr gesehen. Er freut sich bestimmt, dass du mit seinem besten Freund zusammen bist.«
» Das scheint ihn nicht wirklich zu beeindrucken. Ich bekomme ihn nur selten zu Gesicht seit dem Wochenende in Frankreich.«
» Er ist sicher eifersüchtig, weil du ihm seinen Kumpel wegnimmst«, sagt Plum spöttisch. » Typisch Mann.«
» Die Freundschaft zwischen den beiden scheint ziemlich kompliziert zu sein… Sie sind eher Konkurrenten. Sie übertreffen sich selbst, um den anderen zu ärgern.«
» Alpha-Männchen«, bemerkt Plum abfällig.
Eigentlich habe ich angenommen, die Freundschaft der beiden hätte darunter gelitten, dass Daves Schwester Louisa auf Roberts Herz herumgetrampelt hat, aber vielleicht hat Plum Recht: Sie sind Alpha-Männchen, die sich zu lange dasselbe Revier streitig machen.
» Was auch immer der Grund sein mag, jedenfalls verbringen Robert und ich nicht mehr viel Zeit miteinander. Mir fehlt seine schlechte Laune.«
» Ich bin mir sicher, das renkt sich wieder ein«, sagt Plum. » Ihr versteht euch doch so gut. Warum lädst du ihn nicht mal zu einem Drink ein?«
» Nee«, sage ich. » Eine förmliche Einladung wäre seltsam. Wir haben immer zufällig etwas zusammen gemacht. Du weißt schon, wenn wir beide zu Hause waren.«
» Ihr habt zufällig jeden Abend und jedes Wochenende zusammen verbracht?«, fragt Plum.
» Vielleicht überlebt unsere Freundschaft es nicht, wenn einer von uns eine Beziehung eingeht. Vielleicht war das von vornherein nur was Vorübergehendes«, sage ich.
» Ja«, sagt Plum. » Weißt du, ich habe mit all meinen männlichen Freunden geschlafen. Außer mit Henry.«
» Armer Henry«, sage ich. » Meine Mutter wäre begeistert, wenn ich ihn heiraten würde.«
» Ja, aber ich bitte dich… wir sprechen von Henry«, erwidert Plum. » Außerdem ist er in Charlotte verknallt. Dan und ich waren mit den beiden brunchen am Sonntag. Das war echt witzig. Glaubst du, sie ist klüger als er?«
» Darüber habe ich noch nicht nachgedacht«, entgegne ich und versuche, den eifersüchtigen Stich zu ignorieren, den ich spüre.
Ich habe auch eine Einladung für den Sonntagsbrunch erhalten, aber als ich Dave davon erzählte,
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