Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
Vom Netzwerk:
seiner schlechten Laune heute. Ich frage mich, ob er meine Gedanken lesen kann. Ich hoffe nicht, da ich immer wieder nicht jugendfreie Szenen der vergangenen Nacht in meinem Kopf durchspiele…
    Nach einer Stunde endet die Partie im Chaos. Wir streiten weiter, und obwohl Dave sich zum Sieger erklärt, reklamieren Bella und Sophie und ich den Sieg für uns. Vix und JimmyJames geben plötzlich die Cheerleader, und alle machen mit. Es ist einer der wenigen aufrichtig erfolgreichen, leichten Momente an diesem Wochenende, und Sophie sieht begeistert aus. Endlich findet der Hochzeitsclan doch noch zusammen.
    Dave und ich kabbeln uns während des gesamten Spiels, und je mehr ich ihn abblitzen lasse und die Harte mime, desto mehr genießt er es. Das ist sehr aufregend.
    Aber er hat mich noch nicht nach meiner Nummer gefragt.
    Natürlich werde ich ihn bei der Hochzeit nächstes Jahr wiedersehen, er ist ein Trauzeuge. Und wahrscheinlich könnte ich vorher einen gemeinsamen Abend einfädeln, mit Hilfe von Robert und Luke… aber ich möchte, dass er mich fragt. Darauf lege ich Wert.
    Wenn er mich nicht fragt, dann hatte ich nur einen weiteren One-Night-Stand. O Gott, was zum Teufel habe ich mir dabei gedacht?
    » Zeit zum Aufbruch«, sagt Luke, der auf seine Uhr blickt. » Alle zu den Wagen und einsteigen.«
    Ich hasse das Fliegen, denke ich, als wir auf dem Weg zum Flughafen sind. Gestern war es noch okay, da ich so früh am Morgen auf Autopilot war, außerdem hat Robert, der weiß, dass ich das Fliegen hasse, mich abgelenkt, indem er die ganze Zeit redete. Ich glaube nicht, dass er heute so gesprächig sein wird. Er ist derart griesgrämig, dass er nicht einmal die Sonnenbrille abnimmt, und als ich ihm eine Cola und ein Baguette gegen seinen Kater anbiete, brummt er nur: » Ich brauche nichts.« So launisch.
    Wir kommen am Flughafen an, checken ein und gehen durch die Sicherheitskontrolle.
    » Ich muss pinkeln«, sage ich zu niemand Speziellem.
    Alle sind still, wie das öfter ist am Ende eines ereignisreichen Wochenendes.
    » Danke für die Mitteilung«, sagt Vix. » Viel Spaß.«
    Ich gehe grundsätzlich auf die Toilette, bevor ich in ein Flugzeug steige, selbst wenn ich gar nicht muss. Sonst darf ich nämlich die Bordtoilette benutzen, und der Abzug macht mir Angst. (Ja, diese Angst ist absolut begründet.)
    Ich wasche mir die Hände und mustere bestürzt mein Spiegelbild über dem Waschbecken. Kein Wunder, dass Dave nichts mehr von mir wissen will. Der Schlafmangel, die gerötete Haut von seinen Bartstoppeln und mein leichter Kater bewirken zusammen, dass mein Gesicht mein Make-up frisst. Ich schminke mich nach und gehe mit einem tiefen Stoßseufzer zurück zum Gate.
    » Hallo, Engel«, sagt eine Stimme.
    Es ist Dave. Er lehnt an einer Wand im vorderen Wartebereich und wartet auf… mich? Die anderen sitzen alle auf der hinteren Seite.
    » Ah, hallo«, erwidere ich.
    » Du und ich. Heute Abend. Bei mir. Ich bin noch nicht mit dir fertig.«
    Ich muss gegen meinen Willen lachen.
    » Oh… Dave. Was für eine Einladung.«
    Er beugt sich vor und sieht mir tief in die Augen, und obwohl ich über seinen unmöglichen Spruch lachen muss, spüre ich die vertrauten Hitzewallungen.
    » Das ist keine Einladung. Das ist eine Tatsache. Ich habe deine Nummer von Sophies Handy geklaut. Ich simse dir die Adresse.«
    » Äh…«
    Dann beugt er sich ganz nah zu mir und küsst mich, und ich schwöre Ihnen, dass in diesem Moment meine Eierstöcke verrückt spielen. Der Kuss ist, wie beim ersten Mal gestern Abend, nur ein weicher Lippen-auf-Lippen-Druck für fünf Sekunden, aber ich breche fast zusammen. Gott. Die Funken. Mein ganzer Körper steht unter Strom.
    » Kommst du später zu mir?«
    » Ja«, sage ich.
    Ich bin hilflos.
    » Mach nicht so ein ernstes Gesicht, Süße«, sagt er. » Wir werden jede Menge Spaß haben.«

Kapitel 24
    O Gott, ich bete ihn an.
    In den siebenundzwanzig Nächten seit dem Wochenende in Autignac hat meine gesamte Welt sich gedreht– nicht von oben nach unten, eher von innen nach außen. Ich laufe mit glänzenden Augen, O-Beinen, benebeltem Kopf, wundem Kinn und geschwollenen Lippen herum. Ich stehe ständig unter Adrenalin, postkoitaler Euphorie und Unmengen von Koffein.
    Mein Hoch beginnt morgens um sechs. Dave rollt zu mir herüber, lächelt sein laszives Lächeln und streckt die Hand nach mir aus. Ich schmiege mich an ihn, ein Bein über seine Hüften drapiert, den Kopf an seiner Schulter, die Lippen auf

Weitere Kostenlose Bücher